Zum Weltfrauentag: Das müssen Sie gelesen haben!

Seit 1911 gibt es den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Leider gibt es immer noch unendlich viele bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten auf der ganzen Welt. Wir stellen heute Bücher vor, die sich mit dieser Problematik befassen.

Beklaute Frauen

Buchcover von "Beklaute Frauen"Im Laufe der Jahrhunderte hat es viele Frauen gegeben, die Bahnbrechendes und Herausragendes geleistet haben, deren Namen aber heute so gut wie niemand kennt. Die Historikerin und Journalistin Leonie Schöler will das ändern. Sie verbreitet nicht nur in den sozialen Medien interessantes Geschichtswissen, sondern hat nun auch ihr erstes Sachbuch geschrieben, das Frauen aus den letzten 200 Jahren - Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Autorinnen und Kämpferinnen - vorstellt, damit wir endlich ihre Leistungen würdigen können. Zum Beispiel die Frauen, die in den Revolutionen 1848/1849 kämpften und am Ende nichts gewannen. Oder die Biochemikerin Dr. Rosalind Franklin, die die Struktur der DNA entdeckte. Doch den Nobelpreis für diese Leistung bekamen zwei Männer... Auch mit der Bezeichnung "Muse" setzt sich die Autorin kritisch auseinander, Macho Pablo Picasso und seine zahlreichen Geliebten liefern da jede Menge wirklich schockierenden Stoff.

Leonie Schöler: "Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält." Liest man das, weiß man/frau, dass der Weg zur Gleichberechtigung immer noch sehr weit ist. Dieses informative, aber auch humorvoll geschriebene Buch öffnet die Augen und hilft, die Missstände zu erkennen.

"Beklaute Frauen" von Leonie Schöler ist bei Penguin erschienen und kostet 22 Euro.

Bible Bad Ass

Buchcover von "Bible Bad Ass"Klara ist Redakteurin bei einem Frauenmagazin, das unpassenderweise einen männlichen Redaktionsleiter hat. Und dieser Martin hat null Verständnis dafür, dass Klara als Feministin Missstände anprangert, die ihr tagtäglich als Frau begegnen. Als sie einen Artikel über eine Pastorin schreibt (Dr. Annina Liegniz gibt es wirklich!), die sich nackt im Netz präsentiert, um zu zeigen, was unter dem Talar steckt, und Martin den Artikel umschreibt und verhunzt, rastet Klara aus. Daraufhin wird sie für zwei Wochen suspendiert, was sie komplett umhaut.

An ihrem Tiefpunkt bekommt sie plötzlich eine WhatsApp-Nachricht von einer unbekannten Frau, die ziemlich schwülstig schreibt. Klara sperrt sie - aber sie bekommt trotzdem weiter Nachrichten von ihr. Schließlich lässt Klara sich auf den Dialog ein. Die Unbekannte, die sich Maria Magdalena nennt, eröffnet eine reine Frauengruppe - Teilnehmerinnen sind Frauen, die uns aus der Bibel bekannt sind: von Lilith über Maria bis zu Elisabeth. Alle sind begeistert dabei, denn endlich können sie erzählen, wie ihre Geschichte wirklich war und wie sie von Männern verzerrt wurde. Sie nennen sich "Bible Bad Ass".

Was für eine herrliche Idee, einer vor ständiger Wut fast platzenden, jungen Redakteurin die Möglichkeit zu geben, mit den Frauen aus der Bibel in Kontakt zu treten, ihnen eine Stimme zu geben und so mit den Lügen der Kirchenväter abzurechnen! Denn deren Machenschaften - und Nachkommen - wirken bis heute und erschweren nach wie vor eine wirkliche Gleichberechtigung. Autorin Edith Löhle schildert ihre Hauptfigur Klara rotzfrech, humorvoll und ganz im Hier und Jetzt, sodass das Buch trotz aller Wahrheiten ein echter Lesespaß ist.

"Bible Bad Ass" von Edith Löhle ist als gebundenes Buch mit Farbschnitt bei Leykam erschienen und kostet 24 Euro.

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