Als in Alaska ein Permafrostboden auftaut und zu einem Erdrutsch führt, werden tödliche Bakterien freigesetzt, an denen mehrere Menschen, auch Kinder, sterben. Zehn Jahre später sterben zwei Obdachlose in Berlin Pankow an ähnlichen Erregern, die ebenfalls die Krankheit Milzbrand bei ihnen ausgelöst hat. Ganz in der Nähe arbeitet der Wissenschaftler Gereon Kirchner in seiner Firma Janus Therapeutics daran, aus Extrakten dieses gefährlichen Bakteriums ein Krebsheilmittel herzustellen, was viele Menschenleben retten könnte. Doch überraschend muss er nach Alaska in ein Forschungscamp, wo er unter mysteriösen Umständen kurz nach einer Explosion verschwindet. Seine Freundin, die Mikrobiologin und Journalistin Nina Falkenberg, macht sich große Sorgen und bittet ihren Freund Tom, nach ihm zu suchen. Nachdem auch noch eine Leiche gefunden wird, schalten sich sowohl in Berlin als auch in Alaska Kriminalbeamte ein: Droht möglicherweise ein terroristischer Anschlag?
Wer kann wem trauen - und wem lieber nicht? Die beiden Autorinnen Kathrin Lange und Susanne Thiele haben einen spannenden Thriller entwickelt, der so absolut realistisch ist, dass er beim Leser tatsächlich Gruselschauer auslösen kann. Erderwärmung, das dadurch ausgelöste Auftauen von Permafrostböden, tödliche Erreger und terroristische Bedrohung – ein echter Thriller aus unserer heutigen Welt! Dies ist das zweite Buch von Autorin Kathrin Lange und Mikrobiologin und Biochemikerin Susanne Thiele, ebenfalls mit den Hauptfiguren Nina Falkenberg und Tom Morell. Hoffen wir, dass sie diese erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen!
"Toxin" von Kathrin Lange und Biochemikerin Susanne Thiele ist als broschiertes Buch bei Lübbe erschienen und kostet 17 Euro.
Als Lux Nico kennenlernt, sieht sie nach dem Tod ihrer Mutter erstmals wieder eine Perspektive. Die beiden gehen nach Hawaii und wollen von dort aus mit Nicos Segelboot die Welt bereisen. Doch erst als zwei Mädchen in ihrem Alter die beiden samt Boot chartern, können sie sich die Reparatur des Schiffes leisten. Ziel ist Meroe Island, ein unbewohntes, idyllisches Atoll mitten im Pazifik mit paradiesischen Stränden, aber giftigen Fischen und ohne Süßwasserquelle. Ihre Enttäuschung ist groß, als sie sehen, dass dort schon ein Boot ankert: der luxuriöse Katamaran von Eliza und Jake. Doch die sechs freunden sich an und verbringen herrliche Tage auf der Insel. Als dann aber der zwielichtige Robbie auftaucht, kippt die Stimmung langsam. Als sie ihn loswerden wollen, zerstört er die Funkgeräte beider Schiffe und verschwindet. Einige Tage später finden sie seine Leiche im Dschungel…
Rachel Hawkins schafft es, hinter scheinbar harmlosen Schilderungen eine Bedrohung aufblitzen zu lassen. Es klingt alles so idyllisch – aber die Leserin/der Leser spürt, dass eine dunkle Gefahr lauert! In Rückblicken erfährt der Leser/die Leserin, was die Protagonisten jeweils gemacht haben, bevor sie zu diesem Trip aufgebrochen sind. Zwei Männer aus reichem Hause und vier junge Frauen mit hartem Schicksal – doch wo ist der Zusammenhang? Stück für Stück lüftet die Autorin deren Vergangenheit – bis zum furiosen Schluss!
„Windnacht“ von Rachel Hawkins, übersetzt von Elvira Wilems, ist als Taschenbuch bei Heyne erschienen und kostet 16 Euro.
Aidan Thomas ist verheiratet, hat eine Tochter und gilt als hilfsbereiter und freundlicher Nachbar. Doch es gibt Frauen, die die Erfahrung machen müssen, dass er ein abartiges Monster ist. Allen voran Rachel, die er seit fünf Jahren in einem Schuppen hinter seinem Haus gefangen hält. Als seine Frau stirbt, muss er das Haus seiner Schwiegereltern verlassen. Und auch wenn ihr Leben das nackte Grauen ist, möchte Rachel nicht sterben und überredet Aidan, sie mitzunehmen, in das neue Haus, wo er jetzt mit seiner Tochter lebt. Sie darf gemeinsam mit ihm und seiner Tochter essen, aber ansonsten ist sie im Gästezimmer angekettet und er hat ein ausgeklügeltes Überwachungssystem eingerichtet, um ihr jede Fluchtmöglichkeit zu nehmen. Währenddessen verschwindet eine junge Frau spurlos. Und Aidan lernt die junge Restaurantbesitzerin Emily kennen, die sich zu ihm hingzogen fühlt...
Autorin Clémence Michallon gibt nur den Frauen in Aidens Leben eine Stimme - auf eine einfühlsame und intensive Art. Es ist herzzerreißend, wie die Gefangene Rachel sich auf ihren Peiniger einstellt, ihn nicht verärgern will und dabei versucht, kleine Bruchstücke ihres alten Lebens in Erinnerung zu behalten. Und auch die einsame Emily denkt so viel in den "armen Witwer" hinein, der an ihrer Theke immer nur eine Cherry Coke trinkt. Clémence Michallon versteht es meisterhaft, das Grauen hinter den Gedanken der Frauen aufschimmern und so die Spannung bis zum furiosen Schluss steigen zu lassen.
Clémence Michallon wuchs in Paris auf und lebt heute in den USA. Dies ist der erste Roman der Journalistin, die für die britische Tageszeitung The Independent schreibt.
"Das Gästezimmer" von Clémence Michallon, übersetzt von Urban Hofstetter, ist als Taschenbuch bei blanvalet erschienen und kostet 18 Euro.
