Es ist kurz vor Weihnachten und viele Kopenhagener wollen noch einmal über den Weihnachtsmarkt bummeln. Doch gerade diesen Platz haben sich perfide Verbrecher ausgesucht, um eine Bombe hochgehen zu lassen. 19 Menschen sterben, darunter vier Kinder. Das bedeutet für Polizeikommissarin Signe Kristiansen und ihr Team: Weihnachten fällt aus. Bis jetzt hat Signe immer mit Martin Junckersen zusammengearbeitet, doch der wurde in die Provinzstadt Sandstedt strafversetzt. Eine Affäre kostete ihn seine Ehe und seinen Job. Doch auch er hat gut zu tun: Ein Mann wird ermordet, seine Frau ist verschwunden. Und im Asylantenheim gab es einen Brandanschlag. In seinem Elternhaus hat er eine ganz andere Aufgabe: Er muss sich um seinen dementen Vater kümmern.
Bald stellt sich heraus: Die Fälle in Kopenhagen und Sandstedt gehören zusammen. Signe, Juncker und ihre Teams schaffen es tatsächlich, den Fall zu einem Ende zu bringen, die Terroristen und Mörder sind tot. Doch es bleibt ein ungutes Gefühl zurück: Wer sind die Strippenzieher im Hintergrund? Wird da ganz oben etwas vertuscht? Besonders Signe kann sich mit dem Ergebnis nicht zufrieden geben...
... Inzwischen ist Sommer in Dänemark. Juncker ermittelt in einem Mordfall in Sandtstedt: Ein erfolgreicher 
Anwalt ist ermordet worden, seine Familie lässt das seltsam kalt. Eines Tages erscheint Junckers Noch-Ehefrau Charlotte bei ihm. Sie ist von einem anonymen Informanten kontaktiert worden, der behauptet, dass der Terroranschlag im Dezember in Kopenhagen hätte verhindert werden können, wenn das nicht ganz oben geblockt worden wäre. Juncker wehrt ab - er ahnt, wie gefährlich es sowohl für ihn als auch Charlotte werden könnte, wenn sie die Spur weiterverfolgen würden. Charlotte wendet sich an Signe, die sich schon lange damit quälte, dass die Wahrheit hinter den Morden nicht ans Licht gekommen ist. Sobald die beiden Frauen mit ihren Ermittlungen beginnen, überschlagen sich die Ereignisse. Als Charlottes Informant ermordet wird, wissen sie, dass sie alles auf Spiel setzen: Job, Leben, Familie...
Die Autoren Kim Faber und Janni Petersen haben es tatsächlich geschafft, in der großen Krimi-Gemeinde ein neues Highlight zu schaffen, so vielschichtig, wunderbar und unvorhersehbar verschiedene Fäden nebeneinander und dann zusammmen laufen zu lassen und dabei durchweg authentische Figuren zum Leben zu erwecken. Besonders die Frauen wie Signe, Charlotte, Polizeianwärterin Nabiha und auch Junckers Tochter haben eine große innere Stärke und Unabhängigkeit und sind trotzdem angreifbar und fehlbar. Die Romane sind ganz im Hier und Jetzt, Probleme der Zuwanderung in Dänemark werden thematisiert, ohne Partei zu ergreifen.
Was soll ich noch sagen - wir freuen uns auf den dritten Band, "Blutland", der voraussichtlich im Mai erscheint und sicher auch wieder auf der Spiegel-Bestsellerliste ganz oben landen wird.
"Winterland" und Todland" von Kim Faber und Janni Petersen, beide übersetzt von Franziska Hüter, sind als Taschenbücher bei Blanvalet erschienen und kosten je 15 Euro.
Die wunderschöne Insel Capri vor der Amalfiküste in Italien kennt man eigentlich nur gebadet in Sonnenlicht, von leuchtend blauem Meer umgeben, mit viel Grün und reifenden Zitronen – dazu als Tummelplatz der Reichen und Schönen. Doch in dem Krimi von Luca Ventura lernt der Leser eine ganz andere Seite der Insel kennen: Es ist November, Nebel und und jede Menge Regen lassen alles schäbig aussehen, die Restaurants sind verrammelt und wirken eher wie Bruchbuden. Die Einwohner, alles andere als reich oder schön, entsorgen ihren Müll an steilen Abhängen, viele Häuser benötigen dringend einen frischen Anstrich.
Auf der Rückfahrt von einem nächtlichen Einsatz entdeckt Agente Enrico Rizzi eine dreirädrige Ape, die einen Abhang hinuntergestürzt ist. Er klettert hinunter und findet zu seinem Entsetzen die lebensgefährlich verletzte Elisa Constantini. Sie ist Mutter von zwei kleinen Kindern und ihre Familie hat eine Zitronen-Farm, deren Früchte für die Herstellung von Limoncello verkauft werden. Elisa stirbt an ihren Verletzungen, doch vorher sagt sie noch zwei Worte: „Kein Unfall“. und der Kommissar und seine Kollegin Antonia Cirillo fangen an zu ermitteln. Die Ape gehört Aurora Bellini, frühere Chefin der Limoncello-Fabrik Casa Bellini. Jetzt führt ihr Schwiegersohn Simon Mugele die Fabrik und Aurora kümmert sich seit dem Tod ihrer Tochter um ihren Enkelsohn. Raffaela, Elisas Schwester, will ihre Zitronen nicht mehr an die Casa Bellini verkaufern, sondern will auf Bio-Früchte und Crowdfarming umstellen. Gab es deshalb Streit? Oder hat Elisas Ehemann sich an seiner untreuen Frau rächen wollen? Enrico Rizzi und Antonia Cirillo entdecken viele interessante Fäden – doch wo genau laufen diese zusammen?
„Wunderbar italienisch ist dieser Krimi! Skurrile Typen, großes Drama, Familienstreit und viel Amore – die wunderbaren Zitronen nicht zu vergessen – schaffen Unterhaltung und authentisches Ambiente. Ein Lese-Spaß nicht nur für Capri-Fans! Der Autor lebt am Golf von Neapel, wo er „seine“ Insel immer im Blick hat. Zurzeit schreibt er an Band 3 der Capri-Krimi-Reihe.
Bittersüße Zitronen – der Capri-Krimi“ von Luca Ventura ist als Taschenbuch bei Diogenes erschienen und kostet 16 Euro.
Der Gendarmerie-Oberst und Kommissar Jean-Jaques Graff ist nach langen Jahren an verschiedenen Dienststellen quer durch Frankreich mit seiner Familie in seine Heimatstadt Straßburg zurückgekehrt. Er hat ein schönes Büro mit Blick auf das Straßburger Münster und eine ebenso schöne Wohnung.
Beruflich dagegen wartet eine schier unlösbare Aufgabe auf ihn: Er bekommt den Auftrag, den Islamistischen Terrorismus zu bekämpfen – eine echte Sisyphusarbeit. Wo soll er anfangen, wo bekommt er Infos? Ein algerischer V-Mann berichtet, dass die Islamisten unterstützung von Männern aus Bosnien bekommen haben – was hat das zu bedeuten? Graff besucht eine Freiburger Professorin für Orientalistik, die ein Buch über die Problematik es islamischen Fundamentalismus und seine Auswirkungen auf den zeitgenössischen Terrorismus geschrieben hat. Dort trifft er auch einen Journalisten, der als Korresponent verschiedener Zeitungen im Nahen Osten tätig ist. Er ist einer Sekte auf der Spur, den Assassinen, die sich anscheinend radikalisiert haben. Ist das die gleiche Terrosten-Gruppe, von der auch Graff gehört hat? Graff beschließt, sich wieder mit seinem V-Mann zu treffen. Doch dieser erscheint nicht und als Graff plötzlich Schreie hört, weiß er, was passiert ist: Der V-Mann liegt mit einem Krummdolch im Rücken ermordet unter einem Baum. Am nächsten Tag bekommt er noch eine Nachricht von ihm: Er soll die albanische Botschaft im Auge behalten...
465 Seiten, ein Quellenverzeichnis und ein Glossar – schon daran merkt man, dass dies kein normaler Krimi ist. Man liest dieses Buch auch nicht in einem Rutsch, sondern muss auch immer wieder mal zurückblättern, um die Fülle an Informationen immer parat zu haben und richtig einordnen zu können. Ja, und man muss Spaß an Geschichte, am Recherchieren, am Zusammentragen von Fakten und Zeit haben. Dann haben Sie hier genau das richtige Buch gefunden! Jean-Jaques Graff ist dabei ein guter Führer, der sich durch politische 
Verwicklungen kämpft, deren Entstehung weit in vergangene Jahrhunderte reicht, in as immer schon spannungsgeladene Verhältnis zwischen Orient und Okzident.
Der Autor Winfried Veit ist Dozent in Freiburg, Politikwissenschaftler und Publizist und er hat mehr als 20 Jahre im Nahen Osten, in Afrika, Paris und Genf gelebt. Er hat alle Fakten für dieses Buch recherchiert und alle Schauplätze seines Romans bereist.
"Graff oder Allahs Zorn im Garten Europas" von Winfried Veit ist als Paperback im Altan Verlag erschienen und kostet 18,50 Euro.
