Krimis mit viel französischem Flair

Frankreich ohne Corona zu bereisen geht zur Zeit nur per Roman. Mit den hier vorgestellten Krimis können Sie sich ins Périgord, in die Provence und in die Bretagne träumen. Die Landschaft, gutes Essen und viel Lokalkolorit lassen die Mord-Ermittlungen fast ins Hintertreffen geraten...

Connaisseur

Buchtitel: ConnaisseurFrühling im Périgord: Claudia, eine junge Amerikanerin und Kunsthistorikerin, die an ihrer Dissertation arbeitete, wird tot im Brunnen eines Schlossparks gefunden. Alles deutet auf einen Unfall hin, denn es scheint, als ob die junge Frau ein kleines Kätzchen aus dem Brunnen retten wollte. Aber sowohl Bruno Chef de Police als auch Fabiola, die Rechtsmedizinerin, haben ihre Zweifel. Doch schon die Suche nach einem Motiv gestaltet sich schwierig. Wollte möglicherweise der betagte Schlossherr, in dessen Gemäldesammlung sie arbeitete, falsche Zuweisungen seiner Gemälde vertuschen? Oder hat sie einen jungen Einheimischen abblitzen lassen?

Wie immer bei den Bruno-Krimis führen die Ermittlungen auch in die Vergangenheit, hier in die Zeit der Rèsistance. Und es wird an eine ihrer Heldinnen erinnert: Josephine Baker. Dazu erfahren die Leser auch eine Menge über Falknerei. Doch auch Wein und gutes Essen, die Spezialitäten des Périgord, Kulturdenkmäler und die wunderschöne Landschaft spielen natürlich wieder eine Rolle – Martin Walker weiß, was seine Fans an diesen Krimis so lieben! Träumen wir also von Croissants, Paté de Périgueux, Tarte Tatin und anderen Köstlichkeiten, während wir genüßlich dieses Buch verschlingen!

„Connaisseur – Der zwölfte Fall für Bruno, Chef de police“ von Martin Walker ist als gebundenes Buch bei Diogenes erschienen und kostet 24 Euro.

Provenzalischer Stolz

Buchtitel: Provenzialischer StolzNach seiner Suspendierung ist der Dorfpolizist von Sainte-Valérie, Pierre Durand, zutiefst unzufrieden mit seinem Leben. Er hängt ohne Antrieb zuhause herum, lässt sich gehen und trinkt zuviel Alkohol. Seine Lebensgefährtin Charlotte drängt ihn, Einspruch gegen die überzogene Suspendierung einzulegen, doch er weiß nicht, ob er es aushalten könnte, mit dem intriganten Bürgermeister Marechal zusammen zu arbeiten. Da kommt ein Angebot eines Freundes gerade recht: Er soll dessen Hausboot durch die Camargue nach Bézieres bringen. Auf dem Boot entdeckt er einen blinden Passagier, der mitgenommen und verängstigt wirkt. Schon bald wird Durand klar, dass der junge Mann Zeuge des Mordes gewesen sein, muss, der nicht weit entfernt passiert ist. Opfer ist ein verdeckter Ermittler, der mit geschwärztem Gesicht gefunden wurde. Und auch der ominöse Kettenbrief mit düsteren Prophezeihungen könnte damit zusammenhängen. Durand wendet sich an die örtliche Polizei und der Präfekt sorgt höchstpersönlich dafür, dass seine Suspendierung aufgehoben und er in diesem Fall mitarbeiten kann. Durand ist wieder ganz in seinem Element...

Große Hitze, traumhafte Landschaften und die französische Küche – Dinge, von denen wir zur Zeit nur träumen können. Da tut es gut, den knorrigen Ermittler Pierre Durand bei seiner Bootstour zu begleiten und ihm beim Lösen dieses ungewöhnlichen Falles über die Schulter sehen zu können. Wie immer hat Autorin Sophie Bonnet ein interessantes Ensemble an Menschen zusammengestellt und Infos über die Provence und drei Rezepte bekommen wir auch noch dazu.
„Provenzialischer Stolz“ von Sophie Bonnet ist als Taschenbuch bei blanvalet erschienen und kostet 15 Euro.


Bretonisch mit Meerblick

Tereza Berger, Mitte 40, geschieden und Mutter zweier fast erwachsener Kinder, erbt überraschend ein Haus in der Bretagne, auf der Halbinsel Crozon. Sie macht sich mit ihrer alten Ente von Zürich aus auf den Weg, um sich das Haus anzusehen und möglichst schnell zu verkaufen. Denn knapp bei Kasse ist sie nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes auch. Doch das Haus entpuppt sich als ziemliche Bruchbude und es gibt anscheinend Menschen, die sie dort möglichst schnell wieder loswerden wollen – auch wenn die Schmierereien am Fenster von den Einheimischen als Kinderstreiche abgetan werden. Außerdem gibt es auch noch zwei Tote, die im Meer ertrunken sind – nicht gerade eine Reklame für den kleinen Ort Camaret-sur-Mer! Dann gibt es einen dritten Toten und Tereza selber gerät unter Mordverdacht!

Eine ermittelnde Bibliothekarin mit Kampfgeist – das ist doch mal was anderes! Dazu das stürmische Meer, ein rasanter Wechsel zwischen Sonne und Wolken und Lachen und Weinen – Urlaubsfeeling pur plus Krimi!
„Bretonisch mit Meerblick“ von Gabriela Kasperski ist als Taschenbuch bei Emons: erschienen und kostet 12 Euro.

Quellen und Bildrechte:

Ähnliche oder weiterführende Artikel