In ihrem neuen Thriller "Die Suche" treffen wir alte Bekannte: Zwei Detectives, deren Leben durch Einsamkeit und Zurückweisungen geprägt sind, und die trotzdem alles geben, um den Mörder mehrerer jungen Mädchen zu finden. Beim Krimifestival in Hamburg stellte Charlotte Link ihren neuen Roman vor und wurde begeistert gefeiert.
Ihr neuer Thriller hat 653 Seiten - Charlotte Link schafft es trotzdem, jedes Jahr ein neues Buch mit einer ähnlichen Seitenzahl zu schreiben. Auf dem Hamburger Krimifestival verriet sie Moderatorin Bärbel Schäfer, wie man sie sich bei der Arbeit vorstellen kann: Zurückgezogen, Selbstgespräche führend, wenn niemand im Haus ist ("Ich muss die Worte auch hören!") - und Freunden und Mitarbeitern vom Verlag ab und zu etwas vorjammern.
Dabei läuft sie nicht Gefahr, den Mörder zu verraten: "Ich wusste lange selbst nicht, wer der Täter ist!" Denn tatsächlich weiß sie nicht unbedingt am Anfang eines neuen Buches, welche ihrer Figuren diese Rolle übernehmen wird. Sie sagt: "Von einem bestimmten Punkt an überlasse ich mich den Figuren."
Die Suche
Die 14-jährige und sehr schüchterne Saskia Morris wird von jemandem in ein Auto gezwungen und verschwindet spurlos. Ein Jahr später wird ihre abgemagerte Leiche in den Hochmooren Nordenglands gefunden. Kurze Zeit später wird ein weiteres junges Mädchen vermisst, die ebenfalls 14-jährige Amelie Goldsby. Könnte es sich in beiden Fällen um denselben Täter handeln? Und hat möglicherweise das Verschwinden eines anderen jungen Mädchens vor drei Jahren auch damit zu tun? Die Polizei in Scarborough versucht alles, hat jedoch praktisch kaum Spuren. In den Medien wird schon über einen Hochmoor-Killer spekuliert – und dann wird ein viertes Mädchen vermisst...
In diesem Thriller ist Charlotte Link Ihrem Ermittler-Team aus „Die Betrogene“ treu geblieben: Der alkoholkranke Detective Chief Inspector Caleb Hale quält sich mit diesem Fall und auch Detective Sergeant Kate Linville von Scotland Yard ist gerade in Scarborough, um ihr ehemaliges Elternhaus zu verkaufen. Durch Zufall wohnt sie bei Amelies völlig verzweifelten Eltern, die am liebsten hätten, wenn sie sich in den Fall einschalten würde. Doch das darf sie natürlich nicht – auch wenn sie es gerne möchte.
Charlotte Link-Fans kennen das schon: Ihre Bücher bescheren fesselnde Lesestunden und man kann sie nur schwer aus der Hand legen. Ihre detaillierten Schilderungen der Lebensumstände ihrer Protagonisten, der Blick hinter die Fassaden, ist so realistisch, dass man sich ihnen als Leser sehr nahe fühlt. In "Die Suche" thematisiert sie außerdem den Alptraum aller Eltern: Ein Kind verschwindet.
Eines der Grundthemen bei Charlotte Link ist die Einsamkeit, die auch spürbar ist, wenn man unter Menschen ist. Ihre beiden Ermittler Kate Linville und Caleb Hale sind dafür typische Beispiele. Aber – oder gerade deswegen - Charlotte Link (und ihre LeserInnen) mögen die beiden. Deshalb schreibt die Autorin bereits am dritten Roman und macht die beiden zu Serienhelden.
"Die Suche" * von Charlotte Link ist als gebundenes Buch bei Blanvalet erschienen und kostet 24 Euro.
Quellen und Bildrechte:
Fotos: Familien-Welt
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