Buchtipp: "Alles ist möglich" von Elizabeth Strout
"Nette Dinge passieren nicht oft" sagt die frustrierte Vicky zu ihren Geschwistern. Und so ist es auch in diesem Buch - aber immer wieder gibt es Erlebnisse wie wärmende Sonnenstrahlen, die die Herzen der Menschen und der Leser erwärmen!
Eine Kleinstadt in der amerikanischen Provinz: Elizabeth Strout erzählt die Geschichten von verschiedenen Bewohnern, die aber oft in unterschiedlicher Weise zusammenhängen. So bekommt der Leser durch unterschiedliche Sichtweisen ganz andere Zusammenhänge. Beispielsweise erfährt der alte, gütige Hausmeister einer Schule, dass er eine ganz falsche Einschätzung über die Entstehung des Feuers, das seine Milchfarm vor Jahrzehnten zerstörte, hatte.
Das Buch ist ein Roman und doch durch die Kapitel, die jeweils eine Hauptfigur haben, wie eine Sammlung von Kurzgeschichten. Ein Bindeglied ist die Schriftstellerin Lucy Barton, die nach einer schrecklichen Kindheit die kleine Stadt verließ und sich in New York ein unabhängiges Leben aufbaute. Jeder kennt sie, manche bewundern oder beneiden sie - eine, die es geschafft hat, dem Elend zu entkommen. Eines Tages kehrt sie wegen einer Lesung in die Stadt ihrer Kindheit zurück und besucht ihre Geschwister. Es werden Erinnerungen wach, die sie überwunden glaubten...
Die geschilderten Menschen haben Schwächen - Hass und Neid, Wut und Gewalt sind allgegenwärtig. Aber es geht auch um Liebe, Zusammenhalt und die Versuche, einander zu verstehen.
Ein herausragendes, ganz besonderes Buch!
Die amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Strout wuchs in Kleinstädten in Maine und New Hampshire auf und studierte Jura. Sie hat eine Reihe von Romanen veröffentlicht, die alle zu Bestsellern wurden. Für "Alles ist möglich" wurde sie 2018 mit dem Story Prize ausgezeichnet.
"Alles ist möglich" von Elizabeth Strout, übersetzt von Sabine Roth, ist als gebundenes Buch bei Luchterhand erschienen und kostet 20 Euro.
Bauern, Arbeiter, Teilpächter, Schuster und Gemüsehändler - alles Menschen, die unendlich viel arbeiten und trotzdem kaum das Nötigste zum Leben haben - sind die Heldinnen und Helden dieses Romans aus Italien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unbedingt lesen - dieses Buch lässt einen nur schwer wieder los!
Wer bei diesem Titel eine romantische Liebesgeschichte erwartet, liegt falsch. John Jay Osborn schreibt über ein Paar in den Dreißigern, das versucht, seine Ehe mit Hilfe einer Paartherapie zu retten. Und das ist äußerst spannend!
Zwei Romane, sehr unterschiedlich, aber beide auf jeden Fall etwas ganz Besonderes: Einmal geht um die märchenhafte Geschichte vom Verlust der Farben, die nur ein kleines Mädchen den Menschen zurückgeben kann. Auch im zweiten Buch spielt eine kleines Mädchen eine große Rolle, denn es bewahrt seine Mutter vor Einsamkeit und hilft ihr, sich wieder in der fremd gewordenen Heimat Schottland einzuleben...