Ob es wirklich gegeben hat oder ob sie von einem Künstler ersonnen wurden - unsterbliche Liebespaare hat es immer gegeben. Wir stellen Ihnen zum Valentinstag einige der Berühmtesten vor - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Heloise und Abaelard
Sie begegneten sich 1117 auf dem Genovevaberg bei Paris das erste Mal. Der Philosoph Peter Abaelard (1079 - 1142) hielt dort Vorlesungen. Heloise (1095 - 1164), die junge Nichte und Pflegetochter des Kanonikus Fulbert, war hochgebildet, kannte alte Sprachen und deren Literatur. Jetzt sollte sie bei Abaelard Philosophie studieren.
Kanonikus Fulbert bot Abaelard an, bei ihm zu wohnen und dort Heloise zu unterrichten - was den Verliebten viel Zeit miteinander verschaffte. Prompt wurde Heloise schwanger. Ihr Onkel tobte. Abaelard brachte Heloise zu seiner Schwester Dionysia in die Bretagne, bei ihr wuchs der dort geborenen Sohn Petrus Astralabius auf. Zurück in Paris heiratete das Paar - gegen den Wunsch der erstaunlich emanzipierten Heloise, die ihre Liebe lieber in Freiheit gelebt hätte.
Doch ihr rachsüchtiger Onkel gab noch keine Ruhe: Er gab den Auftrag, Abaelard zu entmannen. Das gelang zwar, aber auch Fulbert bekam seine Strafe: Die Täter wurden gefasst und ebenfalls entmannt; Fulberts Güter wurden konfisziert. Abaelard dagegen wurde von seinen Anhängern höher geschätzt denn je. Er beschloss, im Pariser Königskloster Saint-Denis Mönch zu werden. Auch Heloise musste nach seinem Willen Nonne werden - damit sie nie einen anderen Mann haben könnte. Sie kam ins Kloster Argenteuil. Als dieses aufgelöst wurde, wurde unter ihrer Leitung in Abelards ehemaliger Einsiedelei Paraklet ein neues Kloster gegründet. Abaelard stand als Berater zur Verfügung, was ihre Beziehung wieder aufleben ließ.
Am 21. April 1142 starb Abaelard im Kloster St.-Marcel-sur-Saônne. Seine Leiche wurde nach Paraklet gebracht, wo Heloise ihn bestatten ließ. 22 Jahre danach starb auch sie und wurde neben ihm beerdigt. Seit 1817 liegen Abaelard und Heloise in einem Ehrengrab des Pariser Friedhofs Père-Lachaise.
Der Briefwechsel des hochgebildeten Liebespaares ist erhalten geblieben. Zum Beispiel: "Der Briefwechsel mit Heloisa" von Peter Abaelard, erschienen bei Reclam, Preis: 10 Euro. Mehr über die Liebesgeschichte: Abaelards Liebesgeschichte" von Luise Rinser, erschienen als Fischer Taschenbuch, Preis: 8,90 Euro.
Romeo und Julia
1597 veröffentlichte William Shakespeare diese Tragödie, die zu den berühmtesten Liebesgeschichten der Weltgeschichte wurde. Romeo und Julia leben in Verona und gehören zwei verfeindeten Familien an. Trotzdem verlieben sie sich ineinander und lassen sich heimlich von einem Pater trauen. Als Romeo einen Cousin Julias, Tybalt, im Kampf tötet, wird er aus Verona verbannt und muss nach Mantua fliehen. Julia soll verheiratet werden. Um das zu verhindern, bittet sie Pater Lorenzo um Hilfe. Dieser rät ihr, einen Schlaftrunk zu trinken, der sie in eine Zeit lang in einen todesähnlichen Zustand versetzt. Romeo bekommt die Nachricht vom angeblichen Tod Julias, kehrt sofort nach Verona zurück und vergiftet sich am offenen Sarg seiner geliebten Frau. Kurz danach erwacht Julia, sieht, was passiert ist, und ersticht sich daraufhin mit Romeos Dolch. Als die verfeindeten Eltern von dem Unglück erfahren, erkennen sie ihre Mitschuld und versöhnen sich am Grab ihrer Kinder.
Ganz neu ist Shakespeares Geschichte nicht - es gibt Vorbilder wie "Tristan und Isolde" oder "Hero und Leander" aus der griechischen Mythologie. Aber auch unzählige Adaptionen danach wie zum Beispiel "Romeo und Julia auf dem Dorfe" von Gottfried Keller (1856) . Berühmt ist auch das gleichnamige Ballett von Sergei Prokofjew von 1935 oder das Musical die "West Side Story" von Leonard Berstein von 1957. Auch von Verfilmungen gibt es eine lange Liste, zum Beispiel von Franco Zeffirelli 1968 oder George Cukor 1936.
Literatur und Film:
"Romeo und Julia" von William Shakespeare, Tragödie in fünf Aufzügen, Anaconda Verlag, gebundenes Buch; Preis: 2,95 Euro. "Romeo und Julia auf dem Dorfe" von Gottfried Keller, erschienen bei Reclam, Preis 2 Euro. "Romeo und Julia", nacherzählt für Kinder ab 8 Jahren, nach William Shakespeare, von Barbara Kindermann und Christa Unzner, erschienen bei Kindermann, Preis 15,50 Euro. "Romeo und Julia" von Franco Zeffirelli auf DVD, erschienen bei Paramount 2003, FSK: freigegeben ab 12 Jahren, Preis 10,99 Euro.
Dr. Schiwago und Lara Antipova
Von 1946 bis 1955 arbeitete Boris Pasternak an seinem ersten und einzigen Roman, der erst 1987 in Russland erscheinen durfte. Die russische Originalversion erschien deshalb 1957 bei Giangiacomo Feltrinelli Editore in Mailand. Der Roman wurde in 18 weitere Sprachen übersetzt. 1958 wurde Pasternak, in erster Linie für "Dr. Schiwago", mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Hauptfiguren des Romans sind der Arzt und (Hobby-)Dichter Jurij Andrejwitsch Schiwago und die Krankenschwester Lara Antipova. Die Handlung beginnt 1903, beider Leben wird unabhängig voneinander geschildert.
Sie lernen sich im Ersten Weltkrieg an der Front kennen und verlieben sich ineinander. Nach dem Krieg trennen sich ihre Wege, doch treffen sie sich in der Stadt Jurjatin wieder, in deren Nähe Juri mit seiner Familie auf einem Landgut lebt. Doch wieder müssen sie sich trennen - Juri wird von Partisanen entführt und kann sich erst nach langer Zeit befreien. Seine Familie hat inzwischen das Land verlassen.
Nun können Lara und er zusammenleben. Doch wieder ist das Glück von kurzer Dauer, weil Laras Mann inzwischen ein Revolutionsheld ist und damit seine Frau in Gefahr bringt. Lara flieht, mit Juris Einverständnis, mit ihrem Ex-Geliebten ins Ausland. Sie sehen sich nie wieder - Juri stirbt an einem Herzleiden.
1965 verfilmte David Lean das Buch als episches Filmdrama von 197 Minuten Länge. Omar Sharif spielte die Hauptrolle, Lara wurde von Julie Christie gespielt (siehe Foto), Juris Frau war Geraldine Chaplin. Der Film bekam fünf Oskars und war an den Kinokassen ein gigantischer Erfolg. Die unglückliche Liebesgeschichte stand im Vordergrund, die russische Revolution spielte nur eine Nebenrolle.
Literatur und Film:
"Dr. Schiwago" von Boris Pasternak, erschienen in der Reihe Fischer Jahrhundertwerke 2006, Preis 14 Euro. "Dr. Schiwago" von Warner Home Video, mit Omar Sharif, Julie Christie und vielen anderen, zwei Discs, FSK: ab 16 Jahren, Preis 11,99 Euro.
Das WorldWideWeb fungiert für rund ein Viertel der US-Bürger als Ersatz für eine reale Beziehung. Glaubt man einer Studie des Markforschungsinstituts Zogby, so gehen nicht nur immer mehr Menschen online auf Partnersuche, sondern sehen das Netz mittlerweile - zumindest für eine Zeit lang - auch als passende Entsprechung zu einem Lebensgefährten aus Fleisch und Blut.
Wer bei diesem Titel eine romantische Liebesgeschichte erwartet, liegt falsch. John Jay Osborn schreibt über ein Paar in den Dreißigern, das versucht, seine Ehe mit Hilfe einer Paartherapie zu retten. Und das ist äußerst spannend!
Die einen glauben, dass wir den Valentinstag dem heiligen Valentin von Terni, dem Patron der Liebenden, zu verdanken haben, die anderen halten alles für eine Erfindung der Blumen- und Pralinenhändler. Aber Kommerz muss doch nicht sein. Überraschen Sie Ihre/n Liebste/n doch mit einem köstlichen Dinner!