Der Wolf genießt nicht den besten Ruf, erst recht nicht, seit er in Deutschland wieder auf dem Vormarsch ist. In Märchen ist er derjenige, der kleine Mädchen frisst, steht für Gefahr und Geheimnis und ist als erbarmungsloser Jäger gefürchtet. Sein schauerliches Geheul geht durch Mark und Bein. Doch beruht das alles nicht letztendlich auf Vorurteilen? Fakt ist auch, dass Wölfe über einen sehr komplexen Code verfügen, um sich zu verständigen, enge, liebevolle Bindungen innerhalb ihres Rudels eingehen und loyal sind.
Mit wissenswerten Informationen und großformatigen Bildern über diese prachtvollen Raubtiere möchten die Autoren das wilde und bemerkenswerte Wesen des Wolfes erforschen, damit die Leser sich ein eigenes Urteil bilden können.
Ein Plädoyer für den Wolf, das mit gängigen Vorurteilen aufräumt und Tipps, was jeder einzelne zum Schutz der Wölfe beitragen kann – angefangen damit, so viel wie möglich über die Tiere herauszufinden.
„Auf den Spuren der Wölfe“ * von Smriti Prasadam-Halls und mit Illustrationen von Jonathan Woodward ist im Verlag Aladin erschienen, für Kinder ab 7 Jahren geeignet und kostet 17 Euro. ISBN 978-3-8489-0139-5
Großformatige Skizzen, Porträts, Szenen. Es geht ums Sollen, Müssen und Wollen. Oft sind es nur wenige Sätze, die eine Fülle von Gedanken nach sich ziehen. Über vierzig Bilder sind in diesem poetischen Bildband mit Tiefgang vereint und laden zum Verweilen ein.
Man sollte dieses Buch genießen, einige Verse lesen, dann innehalten und reflektieren. Man sollte den Gedanken und Gefühlen, die beim Lesen entstehen, einen Raum geben und auf sich wirken lassen. Denn an irgendeiner Stelle wird sich jeder beim Lesen von „Ich sollte“bei der Frage ertappen: „Und warum tue ich es nicht?“
In gleicher Reihe sind bereits die Bände „Ich wünschte“ erschienen (unsere Rezension dazu lesen Sie hier) sowie „Ich denke“.
„Ich sollte“ * Porträts von Ingrid Godon mit Texten von Toon Tellegen ist im Verlag Mixtvision erschienen, für alle Alterklassen geeignet und kostet 29,90 Euro. ISBN 978-3-95854-107-8
Die Seidenstraßen waren keine exotischen Verbindungen, sondern Netzwerke, die Kontinente und Ozeane miteinander verbanden. Mit ihnen flossen Ideen, Güter, Krankheiten und Tod. Hier wurden Imperien gewonnen – und verloren. Das war im Altertum so, als Alexander der Große ins Herz Asiens vorstieß, und auch heute noch sind die Seidenstraßen, die keinen Anfang und kein Ende haben, die Verbindung zwischen West und Ost, zwischen den Kulturen, ökonomischen, religiösen und politischen Systemen.
Autor Peter Frankopan, der als Geschichtsprofessor an der Oxford University lehrt und forscht, zeichnet die Wege von der Antike bis heute nach, dokumentiert ihre Veränderungen und ordnet ihre Bedeutung in der jeweiligen Zeit ein. Denn, so schreibt der Orient-Experte: „Um die Welt von heute und morgen zu verstehen, muss man die Welt von gestern verstehen.“
Eine sehr anschauliche, umfassende und unterhaltsame Aufarbeitung von Geschichte, die Kindern hilft zu verstehen, wie sich Begebenheiten und Konstellationen wie zum Beispiel der Nahost-Konflikt und die Herausbildung terroristischer Gruppierungen entwickelt haben.
„Die Seidenstraßen. Eine Weltgeschichte für Kinder“ * von Peter Frankopan und mit Illustrationen von Neil Packer ist im Verlag Rowohlt erschienen, für Kinder ab 10 Jahren geeignet und kostet 20 Euro. ISBN 978-3-499-21827-9
