Edinburgh 1817: Eigentlich ist das Leben für eine junge Dame wie Lady Hazel Sinett vorgezeichnet und läuft in strengen Bahnen ab. Nicht einmal allein auf der Straße unterwegs zu sein ist ihr erlaubt! Doch Hazel hat einen Traum: Sie möchte Chirurgin werden. Aber das ist für eine Frau natürlich absolut unmöglich. Trotzdem verfolgt Hazel ihren Traum und schleicht sich heimlich in eine Anatomie-Vorlesung von Dozent Dr. Beecham. Dort lernt sie den jungen Jack Currer kennen, der davon lebt, Leichen auszugraben, um sie zu Lehrzwecken zu verkaufen. Bald sind die beiden einem gefährlichen Geheimnis auf der Spur - und die Liebe spielt auch eine Rolle...
Glücklicherweise sieht das Leben für Frauen und Mädchen heutzutage ganz anders aus als 1817 - zumindest in einigen Teilen der Welt. Doch es ist spannend zu lesen, wie sich die Frauen nach und nach mehr Rechte erkämpft haben. Die Schweiz war 1867 Vorreiter bei der Zulassung von Frauen an den Universitäten, in Deutschland war es erst 1900 soweit. Ab November 1918 konnten Frauen in Deutschland und England (hier erst nur für Frauen ab 30!) dann endlich auch wählen.
Die Journalistin Dana Schwartz schreibt unter anderem für Entertainment Weekly, Marie Claire, Glamour, GQ, Cosmopolitan, Vanity Fair. Außerdem ist sie Fernsehautorin und betreibt den Geschichtspodcast Noble Blood, der zu den erfolgreichsten in den USA gehört.
Mit "Anatomy" ist ihr jetzt ein New York Times-Bestseller gelungen. Kein Wunder, denn Dana Schwartz schildert realistisch und fundiert die damalige strenge Klassengesellschaft, das Leben der Menschen in den Städten und die große Kluft zwischen Arm und Reich beschreibt. Die spannende Liebesgeschichte ist perfekt darin eingebettet.
"Anatomy" von Dana Schwartz ist als Taschenbuch bei Loewe erschienen, für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet und kostet 16,95 Euro.
Elias wird bald 18, er geht noch zur Schule und wie alle Jugendlichen ist er viel mit seinem Handy beschäftigt. Doch er ist nicht wie alle anderen Jugendlichen. Sein Vater starb mit knapp 18, er kennt ihn nicht, weiß nur, dass er ein Märchenerzähler, Wolf und mutmaßlicher Mörder war. Elias ist seinem Vater ähnlich. Doch er erzählt keine Märchen, sondern lieber kurze Dokumentarfilme mit seinem Handy. Seine Schwester Micha ist eigentlich seine Tante, sie studiert Medizin und will Pathologin werden. Sie erzählt ihm, dass sie manchmal einen Schatten sieht. Sie reicht heimlich seinen neuesten Film bei einem Wettbewerb ein und er landet damit tatsächlich dem ersten Platz - wa ihm eher unangenehm ist. Dann macht Elias eine merkwürdige Entdeckung: Seine Mutter Anna schreibt dem Märchenerzähler Briefe - und bekommt Antworten. Elias beginnt ihr nachzuspionieren. Und auch Micha hat ein Geheimnis...
Dies ist der Folgeband von "Der Märchenerzähler". Wie dieser Roman ist auch der Folgeband eine Mischung aus Fantasy und Liebesgeschichte, Thriller und Coming of Age-Geschichte. Und natürlich äußerst fesselnd!
"Im Schatten des Märchenerzählers" von Antonia Michaelis ist als gebundenes Buch bei Oetinger erschienen, für Jugendliche ab 16 geeignet und kostet 22 Euro.
