Top-Seller der Jugenbücher über das Dritte Reich
„Damals war es Friedrich“ von Hans Peter Richter (dtv Verlag, ab 14 Jahren)
Zwei Jungen wachsen im selben Haus auf und gehen in die selbe Schulklasse. Jeder wird als einziges Kind von verständnis- und liebevollen Eltern erzogen. Selbstverständlich werden sie gute Freunde und jeder ist in der Familie des anderen daheim. Doch Friedrich Schneider ist Jude und allmählich wirft der Nationalsozialismus seine Schatten über ihn. Langsam gleitet die Geschichte aus der heilen Kinderwelt in ein unfassbares Dunkel.
„Der gelbe Vogel“ von Myron Levoy (dtv Verlag, ab 14 Jahren)
Naomi, ein 12-jähriges jüdisches Mädchen, ist mit seiner Mutter aus Frankreich nach New York geflohen; den Vater haben die Deutschen getötet. Dieses Erlebnis hat Naomi tief verstört. Nun wird Alan gebeten sich ein wenig um sie zu kümmern. Der sportbegeisterte Junge übernimmt nur widerwillig die Aufgabe. Aber allmählich gelingt es ihm Zugang zu Naomi zu finden ihr Schweigen zu lösen und eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Doch dieser Heilungsprozess wird durch ein schwerwiegendes Ereignis in Frage gestellt...
„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ von Judith Kerr (Ravensburger, ab 12 Jahren)
Berlin, 1933: Die Nazis stehen kurz vor ihrem entscheidenden Wahlsieg. In letzter Minute reist Anna mit ihrer Familie in die Schweiz. Doch ihr Vater, ein bekannter jüdischer Journalist, kann dort ebenso wenig Fuß fassen wie ein halbes Jahr später in Paris.
„Stern ohne Himmel“ von Leonie Ossowski (Gulliver, ab 14 Jahren)
In den letzten Kriegstagen findet eine Clique von Jugendlichen in einem zerbombten Haus ein Nahrungsmitteldepot. Sie verteidigen diesen lebensrettenden Schatz gegen eventuelle Mitwisser. Doch schon bald wird ihr Geheimnis von jemand anderem entdeckt. Die Jungen müssen sich entscheiden, ob sie ihn anzeigen oder verstecken wollen: Abiram, Jude, 15 Jahre alt, aus dem Konzentrationslager entflohen.
„Malka Mai“ von Mirjam Pressler (Gulliver, ab 12 Jahren)
1943: Die jüdische Ärztin Hanna Mai lebt mit ihren Töchtern Minna und Malka an der polnisch-ungarischen Grenze. Als die Deutschen auch hier mit den Deportationen beginnen, müssen die drei überstürzt fliehen. Sie wollen zu Fuß über die Karpaten, doch Malka wird krank und kann nicht mehr weiter. Schweren Herzens entschließt Hanna sich, das Kind bei Bauern zurückzulassen, die ihr versprechen, das Mädchen nachzubringen, sobald es sich erholt hat. Aber es kommt alles anders: Malka wird entdeckt und in ein Getto verfrachtet. Dort entwickelt die Kleine ungeahnte Kräfte, die sie Hunger, Kälte, Krankheit und Einsamkeit überstehen lassen - bis ihre Mutter schließlich unter großen Gefahren zurückkehrt, um sie zu retten.
„Nebel im August: Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa“ von Robert Domes (cbt, ab 13 Jahren)
Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von „Jenischen“, Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: In der Nacht zum 9. August 1944 bekommt er die Todesspritze verabreicht. Ernst Lossa wird – obgleich geistig völlig gesund – mit dem Stempel „asozialer Psychopath“ als unwertes Leben aus dem Weg geräumt.
Der Journalist Robert Domes erzählt aus der Perspektive des Jungen mit beeindruckender Intensität. Er macht die Denkstrukturen des nationalsozialistischen Regimes sichtbar und berichtet von der damit einhergehenden Ideologie der Euthanasie.
„Mit dem Rücken zur Wand“ von Klaus Kordon (Gulliver, ab 14 Jahren)
Der zweite Teil der »Trilogie der Wendepunkte«: Berlin (1932/33). Wohnungselend und Arbeitslosigkeit haben ihren Höhepunkt erreicht. In dieser Zeit lebt Hans Gebhardt, fünfzehn Jahre alt, begeisterter Turner, Hinterhofkind. Berlin 1932/33. Wohnungselend und Arbeitslosigkeit haben ihren Höhepunkt erreicht, die Weimarer Republik geht ihrem Ende entgegen. Der fünfzehnjährige Hans aus der Ackerstraße hat noch Glück gehabt, denn er hat zwar keine Lehrstelle, aber wenigstens Arbeit gefunden in der Fabrik. Doch die politischen Auseinandersetzungen spiegeln sich auch in seiner Familie wider. Und Hans muss sich immer wieder entscheiden: für oder gegen seinen Bruder Helle, den Kommunisten; für oder gegen seine Schwester Martha, deren Freund zur SA geht; für oder gegen seine Freundin Mieze, die Halbjüdin ist.
„Lena: Unser Dorf und der Krieg“ von Käthe Reicheis (dtv, ab 14 Jahren)
Lena ist gerade zehn Jahre alt, als sich am 12. März 1938 ihr ganzes Leben ändert: Mit dem ›Anschluss‹ Österreichs an Deutschland sind nun auch in ihrem Dorf die Nationalsozialisten an der Macht. Lena schwankt - wie viele - zunächst zwischen Begeisterung und Misstrauen. Sie ahnt noch nicht, dass ihnen allen nicht nur ein Krieg bevorsteht...
„Um ein Haar: Überleben im Dritten Reich“ von Marietta Moskin (cbt, ab 12 Jahren)
Amsterdam, 1940. Für die 13-jährige Jüdin Rosemarie und ihre Familie beginnt eine Odyssee voller Schrecken: Immer zwischen Hoffen und Todesangst, werden sie in verschiedene Lager deportiert – bis sie eines Tages als Austauschjuden in die Schweiz ausreisen sollen. Kurz vor der Grenze erlischt auch die letzte Hoffnung auf Rettung. Doch wie durch ein Wunder überlebt die Familie in einem Lager bei Biberach ...
Biberach, 2002. Ein Lehrer stößt auf Rosemaries in den USA veröffentlichte Erinnerungen und startet mit seinen Schülern ein beispielloses Übersetzungsprojekt!
„Das kurze Leben der Sophie Scholl“ von Hermann Vinke (Ravensburger, ab 14 Jahren)
Am 22. Februar 1943 wurde die 21-jährige Sophie Scholl hingerichtet. Sie war Mitglied der "Weißen Rose", einer Studentengruppe, die mit Flugblättern zum Widerstand gegen Hitler aufgerufen hatte. Hermann Vinke beschreibt ihr Leben in Form von Dokumenten, Zeugenaussagen, Briefen und Fotos.
„Das Tagebuch der Anne Frank“ zählt zu den Werken der Weltliteratur, fehlt aber in dieser Auflistung, da es kein Jugendbuch ist.
(Quelle: Amazon, „Bestseller im Dritten Reich“, basierend auf Verkäufen, Stand: 9. Juni 2015)
Quellen und Bildrechte:
- Foto 1: Auszug aus dem Buchcover "Brauner Morgen", Illustration: C215, Verlagshaus Stuart & Jacoby