Mitternachtsclowns
Die 17-jährige Lexi ist eine waschechte New Yorkerin. Nie hätte sie gedacht, einmal jenseits der 42. Straße zu leben. Aber nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters ist sie völlig mittellos. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu machen, die die Familie vor Jahren verließ und deren letzter bekannter Aufenthaltsort ein kleiner Wanderzirkus irgendwo im Süden der USA ist. Dort angekommen, findet Lexi zwar nicht ihre Mutter aber wenigstens einen Job und eine Unterkunft. Doch die Show mit ihren schillernden Artisten, Clowns und Feuerschluckern und den exotischen Tieren fasziniert sie. Wenn da nur nicht der beißende Liebeskummer wäre, den Lexi aus New York mitgebracht hat.
Ein Entwicklungsroman mit humorvollen Untertönen über Liebe, Freundschacht und Tod.
„Mitternachtsclowns“ von J. J. Howard ist im Verlag Loewe erschienen, für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und kostet 14,95 Euro. ISBN 978-3-7855-7887-2
„Press Play. Was ich dir noch sagen wollte“
Wenn Ryan sich einsam fühlt, drückt er die Aufnahmetaste seines Kassettenrekorders. Er erzählt seiner verstorbenen Mutter, was ihn bewegt: Wie sich alles verändert hat, seit sein Stiefbruder Nathan eingezogen ist, worum er seinen Freund Liam beneidet. Und er spricht von Eve, dem Mädchen aus dem Nachbarhaus, in die er sich verliebt hat. Als Eve überraschend abreist, wird die Kassette zum Abschiedsgeschenk – und zum Beginn einer großen Liebe. Von all dem weiß Ameliah nichts, als sie viele Jahre später in den persönlichen Gegenständen ihrer verstorbenen Eltern stöbert. Während ihre Freundinnen sich per SMS im Park verabreden oder Shoppen gehen, hängt sie zwischen Kleidersäcken und alten Souvenirs ihren Erinnerungen nach. Dabei stößt Ameliah auf einen alten Kassettenrekorder und auf Ryans Tonbandaufnahme. Stück für Stück fügt sich die Geschichte ihrer Familie zusammen.
Der britische Poetry-Slammer Steven Camden verschränkt in seinem ersten Jugendroman zwei Zeitebenen und zwei Geschichten des Erwachsenwerdens. Witzig und tiefgründig erzählt er von Verlusten, der Liebe und davon, wie es ist, 13 Jahre alt zu sein. Im Wechsel der Erzählperspektiven entsteht eine Familiengeschichte mit überraschenden Wendungen.
„„Press Play. Was ich dir noch sagen wollte““ von Steven Camden ist im Ravensburger Buchverlag erschienen, für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und kostet 16,99 Euro. ISBN 978-3-473-40126-0
17 Briefe oder der Tag, an dem ich verschwinden wollte
Jetzt hat sich die 18-jährige Line entschieden – morgen ist der Tag, an dem sie verschwinden wird! Raus aus ihrem alten Leben, weg von den Problemen mit ihrem Vater! Noch einen letzten Brief verfasst sie und versteckt ihn am Flussufer. Dass dieser Brief gefunden wird, daran hätte Line niemals geglaubt. Doch der Finder schreibt ihr zurück, berührt von ihren Worten. Es entwickelt sich eine zarte Brieffreundschaft – und nie hätte Line gedacht, wer sich hinter diesen gefühlvollen Zeilen verbirgt...
Das romantische Jugenddrama spricht viele Probleme an, mit denen Kinder und Jugendliche sich heutzutage oft konfrontiert sehen wie Mobbing in der Schule, Übergewicht, Magersucht, Streit der Eltern, Unterdrückung und Bevormundung. Dennoch gelingt es immer wieder, auf leichte Art zu unterhalten. Das Buch steht auf der Empfehlungsliste Nachwuchspreis für Kinder- und Jugendliteratur.
„17 Briefe oder der Tag, an dem ich verschwinden wollte“ von Karolin Kolbe ist im Verlag Planet Girl erschienen, für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und kostet 9,99 Euro. ISBN 978-3-522-50452-2
Entschuldigen ist nicht mein Ding
Während die Klassenkameraden von Sebastian, kurz Seb, die Ferien an coolen Orten verbringen, vermutlich aufregende Bekanntschaften schließen, muss der 15-Jährige mit seiner alleinerziehenden Mutter eine Kur auf einer Ostseeinsel antreten. Seine psychisch labile Mutter lässt ihr Asthma behandeln und nimmt an zahllosen Therapiesitzungen teil, Seb legt sich mit seinem MP3-Player in die Dünen und hofft, von diesem langweiligen Ort bald wieder verschwinden zu können. Um ihn herum nur Senioren und kleine Kinder und Sandburgen bauende Strandbesucher. Seb könnte nur noch kotzen. Und dann steht Kim vor ihm in den Dünen. Kein Mädchen, mit dem sich Seb den ersten Zungenkuss vorstellen könnte: relativ klein, ein wenig älter als er, Dreadlocks, abgerissener Look, mehrere dünne Narben auf den Unterarmen, als hätte sie früher einmal geritzt. Und doch wirbelt Kim Sebs Gefühlswelt mächtig durcheinander, zieht ihn in seinen Bann, lässt die Dinge in einem ganz neuen Blick erscheinen. Auf einmal ist gar nichts mehr langweilig. Anderssein ist gut – doch es hat seinen Preis.
Ein inspirierender, realitätsnaher und tiefgründiger Roman über das Erwachsenwerden, erzählt aus Sicht des Protagonisten Seb.
„Entschuldigen ist nicht mein Ding“ von Martin Gülich ist im Verlag Thienemann erschienen, für Jugendliche ab 13 Jahren geeignet und kostet 12,99 Euro. ISBN 978-3-522-20212-1
Die Quersumme von Liebe
Im Müll findet die 16-jährige Luzie eine Todeskarte von ihrer Großmutter. Wie kann das sein? Bislang war Luzie davon ausgegangen, dass ihre Oma bereits vor zehn Jahren gestorben sei. Auf eigene Faust beginnt Luzie nachzuforschen, Fragen zu ihrer Vergangenheit zu stellen und kommt so einem Familiengeheimnis auf die Spur.
Eines Tages steht Luzies kleiner Bruder bei Aaron vor der Tür und behauptet, dass Luzie seit einigen Tagen verschwunden ist. Puma ist Luzies Ex-Freund und hatte sich eigentlich geschworen, Luzie nie wieder in sein Leben zu lassen. Und doch begibt er sich auf die Suche und verfolgt eine ganze Nacht lang ihre Spuren. Dabei lernt er nicht nur Luzie ganz neu kennen, sondern auch seine eigene Vergangenheit.
Eine emotionale, anspruchsvolle Geschichte voller Überraschungen, erzählt aus zwei verschiedenen Perspektiven in zwei unterschiedlichen Zeitsträngen.
„Die Quersumme von Liebe“ von Katrin Zipse ist im Verlag Magellan erschienen, für Jugendliche ab 15 Jahren geeignet und kostet 16,95 Euro. ISBN 978-3-7348-5011-0
Quellen und Bildrechte:
- Foto 1: Verena N. / www.pixelio.de