One of us is Lying
Fünf siebzehnjährige Schüler der Bayview High, die sonst wenig miteinander zu tun haben, treffen sich an einem Nachmittag zum Nachsitzen. Bronwyn, die Super-Schülerin, die sich für Yale bewerben will und die niemals die Regeln bricht. Addy entspricht zumindest äußerlich dem Klischee der perfekten Homecoming-Queen und ist selten ohne ihren gutaussehenden Freund Jake zu sehen. Nate ist der Albtraum aller Eltern, kommt aus einem schwierigen Zuhause und dealt mit Drogen, um sein Motorrad finanzieren zu können. Cooper ist das Baseball-As der Schule. Und Simon ist mehr oder minder überall unbeliebt - was auch daran liegt, dass er die App "About that" betreibt, in der er alle Mitschüler, über die er etwas erfährt, gnadenlos bloßstellt. Als Simon plötzlich zusammenbricht und kurz darauf im Krankenhaus stirbt, ermittelt die Polizei wegen Mordes. Denn Simon wollte am Folgetag wieder einen neuen Beitrag veröffentlichen. Und dieses Mal hätte es genau die anderen Teilnehmer der Nachhilferunde getroffen: Bronwyn, Addy, Nate und Cooper. Das Leben der vier jungen Leute gerät aus den Fugen - und sie finden sich zu einer Notgemeinschaft zusammen, um herauszufinden, wer wirklich hinter dem Mord und den Nachrichten auf der App steckt - denn es kommen immer neue...
Ein brandaktuelles Thema: Ein Schüler entwickelt einen Hass auf seine Schule und die Mitschüler und will sie zerstören. Simon besorgt sich keine Waffe, sondern nutzt dafür seine App. mit der er das Leben der Bloßgestellten nicht beendet, aber aus der Bahn wirft. Die vier Hauptbetroffenen kommen selbst zu Wort und erzählen abwechselnd aus ihrer eigenen Sicht, wie sich ihr Leben verändert und welche Konsequeunzen das für sie hat. Das ist durchaus nicht nur zum Negativen, denn sie entdecken dabei neue Fähigkeiten an sich und schlagen neue Wege ein. Es entstehen Freundschaften und es gehen auch welche in die Brüche. Spannend wir ein Thriller mit vielen unerwarteten Wendungen - sehr empfehlenswert!
"One of us is Lying" von Karen M. McManus ist bei cbj erschienen, für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet, hat 441 Seiten und kostet 18 Euro.
Mein Leben, mal eben
Anouk Vogelsang ist 13, geht in die achte Klasse, hat zwei Mütter, Matrix und MaMi, und einen Vater, Philip, der aber nicht bei ihnen wohnt. Alles in allem ein sehr warmes, harmonisches Familienleben. Trotzdem möchte Anouk einiges ändern: Statt Metal Popmusik hören, statt Bücher zu lesen Computerspiele spielen, shoppen gehen - Klamotten und keine CDs... Und warum das alles? Um angesagt zu sein! Doch das ist gar nicht so einfach, wenn man eben nicht im Mainstream schwimmt. Und so geht sie doch in der von Matrix geschneiderten Bluse in die Schule, landet neben Nerd Moritz und die Neue in der Klasse kennenzulernen, klappt auch nicht auf Anhieb...
Liebenswert, aber anders - und deshalb die Heldin, als Trost für alle, die auch mit dem Anderssein zu kämpfen haben! Nikola Huppertz schreibt witzig, mit viel Humor, und dann sind die Pleiten und Pannen, die auch die Leserinnen sicher mal erleben, gar nicht mehr so schlimm!
"Mein Leben, mal eben" von Nikola Huppertz ist als broschiertes Buch bei Coppenrath erschienen, für junge Leser ab 12 Jahren geeignet und kostet 12,99 Euro.
Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens
Bevor Aubree ihren Highschool-Abschluss in der Tasche hat, nutzt sie die Abwesenheit der Eltern und lässt bei sich zu Hause eine Party steigen. Als die Polizei vor der Tür steht, taucht unerwartet Aubrees ältere Schwester Elizabeth wie aus dem Nichts auf und versucht, den Polizisten abzuwimmeln. Doch sie unterschätzt dessen Empfindlichkeit und landet prompt für eine Nacht in Polizeigewahrsam. Ihre Karriere in der Politik scheint beendet, bevor sie überhaupt begonnen hat. Letzter Ausweg: Aubree muss statt ihrer die Europareise antreten und die Reiseleiterin für sechs Senioren spielen. Zwei Wochen bleiben Elizabeth, um ihre 17-jährige Schwester fit für diesen Job zu machen. Das Problem ist nur, dass Aubree im Gegensatz zu Elizabeth total verpeilt ist, noch immer am Rockzipfel ihrer Mutter hängt und bislang nie wirklich von zu Hause weg war. Doch Elizabeth lässt nicht locker und so macht sich Aubree ausgerüstet mit einem Handy voller nützlicher Apps und einem dicken Ordner prall gefüllt mit Informationen auf nach Amsterdam, um dort die Rentnertruppe in Empfang zu nehmen. Doch typisch für Aubree: bereits bei der Landung sind sämtliche Unterlagen, die Elizabeth ihr an die Hand gegeben hat, samt Smartphone weg. Völlig ohne Plan und mit mangelhaften Kenntnissen über Land uns Sprache muss Aubree 22 Tage lang eine skurrile Rentnergruppe mit lauter unterschiedlichen Charakteren 22 Tage lang quer durch Europa führen.
Ein witziger, flott zu lesender Roadtrip mit einem Schuss Romantik über eine tollpatschig-chaotische Teenagerin, die im Laufe der Zeit zusammen mit den Senioren zu einem charmant-liebenswerten Team zusammenwächst.
„Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens“ von Jen Malone ist im Verlag Magellan erschienen, für Jugendliche ab 13 Jahren geeignet und kostet 17 Euro. ISBN 978-3-7348-5034-9