Brandungsflimmern
Eines Tages passiert es: Flora (17) sieht Jan an, den langjährigen Freund ihres großen Bruders Tobias, und ist rettungslos verliebt! Da passt es doch einfach ganz wunderbar, dass Jan mit nach Rügen kommt, wo Floras und Tobias Mutter ein Ferienhaus gemietet hat. Doch Floras Versuche, Jan für sich zu gewinnen, sind nicht gerade von Erfolg gekrönt. Denn Jan scheint eher Interesse an der hübschen Isabel zu haben. Doch dann lernt Flora den netten und gutaussehenden Philipp kennen, Isabels Ex-Freund. Vielleicht kann sie Jan mit Philipps Hilfe eifersüchtig machen? Aber auch Philipp hat seine Schokoladenseiten...
Sommerurlaub und die erste Liebe - die perfekte Ferienlektüre für junge Mädchen! Antje Szillat erzählt einfühlsam und mit viel Humor von den Wünschen und Träumen und nicht nicht immer erfolgreichen Aktionen einr typischen 17-Jährigen.
"Brandungsflimmern" von Antje Szillat ist als Taschenbuch bei Arena erschienen, für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und kostet 8,99 Euro.
wunschlos oder glücklich?
„Und ich habe mich gefragt, ob du da, wo du gerade stehst oder sitzt, eigentlich grundsätzlich glücklich bist? Gedanken über das Glück von Marco Michalzik, Poetry Slammer, Rapper und Songwriter. Dazu hat die Kommunikations-Designerin und Autorin Eva Jung Fotos gestellt mit ganz eigenem Blick auf alltägliche Dinge, die uns umgeben wie Graffiti, Kofferkulis, Leuchtreklamen oder Straßenschilder.
Das Buch im Format 16,5 x 1,2 x 17,4 cm gibt keine Antworten, sondern stellt Fragen, die den Leser zum Nachdenken anregen. Was ist eigentlich Glück? Was macht einen ganz persönlich glücklich? Wie beschreibt man etwas, das man nicht sehen oder anfassen, oft nicht begreifen, dafür aber schenken und teilen kann? Nachdenkliches zum Innehalten, das sich auch ideal zum Verschenken eignet.
„wunschlos oder glücklich?, tiefsinnige Slam Poetry, eigensinnige Bilder“ von Marco Michalzik und Eva Jung ist im Verlag Gabriel erschienen, für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und kostet 8,99 Euro. ISBN 978-3-522-30443-6
Das Mädchen und der Soldat
Ein kleines Dorf in Belgien im Ersten Weltkrieg: Seit der Vater im Krieg ist, bewirtschaften die Mutter und die Tante allein die Gaststätte, in dem Soldaten ein- und ausgehen, die auf dem Weg zur Front sind oder von dort zurückkehren. Das blinde Mädchen sitzt oft allein auf der Bank gegenüber des Wirtshauses. Doch eines Tages sitzt noch jemand dort: Ein Soldat aus Afrika, der zu den Tirailleurs gehört. Er darf nicht ins Wirtshaus, denn die anderen haben Angst vor dem Schwarzen. Das kleine Mädchen nicht. Der Soldat duftet nach gerösteten Nüssen, erzählt dem Mädchen von seiner Heimat – der Hitze, den Ziegen, seiner Frau und seinem Sohn. Das Mädchen erzählt ihm von seinem Vater. Jeden Tag treffen sich die beiden auf der Bank. Doch dann kommt der Soldat nicht wieder. Auch am darauffolgenden Tag nicht. Das Mädchen hat ein Brot für ihn gebacken. Das klemmt sie sich unter den Arm und macht sich auf zur Front, um ihren Freund zu suchen.
Eine leise, anrührende Geschichte über die Freundschaft zweier Außenseiter, die zwischen den Zeilen den Schrecken und die Sinnlosigkeit des Krieges erahnen lässt.
„Das Mädchen und der Soldat“ von Aline Sax und mit Illustrationen von Ann die Bode ist im Verlag Jacoby & Stuart erschienen, für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und kostet Euro. ISBN 978-3-941787-70-4
Wie ganz zufällig aus meinem Leben ein Buch wurde
Als Katinka drei Jahre alt ist, stirbt ihre Mutter. Seitdem meistert sie mit ihrem Vater und ihrem jüngeren Bruder Kalle allein das Leben – bis Dirkje auftaucht und die Freundin ihres Vaters wird. Katinka kann sich an ihre Mutter nicht erinnern, kennt sie eigentlich nur von Fotos, aber sehnt sich so sehr nach ihr und kann Dirkje als Ersatzmutter an der Seite ihres Vaters nicht akzeptieren.
Seit jeher ist es Katinkas großer Traum, Schriftstellerin zu werden. Und eines Tages fasst sie den Mut uns spricht ihre Nachbarin Linda an, die eine bekannte Autorin ist und auch Workshops gibt. Fortan treffen sich die beiden regelmäßig. Katinka schreibt, Linda kommentiert, kritisiert, motiviert und gibt Tipps zum Schreiben. Und so entsteht im Laufe der Zeit Katinkas ganz eigene Familiengeschichte, in der sie ihre Gefühle und Ängste verarbeitet, über das Leben, die Liebe und den Tod reflektiert, ausgerüstet mit dem Handwerkszeug einer Schriftstellerin, das ihr Linda vermittelt.
Eine humorvolle und gleichzeitig berührende Geschichte, in der der Leser viele spannende, interessante und wertvolle Tipps zum Schreiben erhält. Was bedeutet „Show, don’t tell“ im Schriftstellerjargon, wozu setzt man Rückblenden ein und wie baut man Figuren auf.
Ein unterhaltsamer Workshop für alle, die mit dem Gedanken spielen, selbst schriftstellerisch tätig zu werden. Mit dem beiliegenden Notizheft ist der erste Schritt schon fast getan.
„Wie ganz zufällig aus meinem Leben ein Buch wurde“ von Annet Huizing ist im Verlag mixtvision erschienen, für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und kostet 13,90 Euro. ISBN 978-3-95854-056-9
Ein Sommer ohne uns
Tom war gerade drei Jahre als, als er mit seinen Eltern Sigrid und Hannes die Doppelhaushälfte neben der von Inge und Bernd mit ihren Zwillingen Verena und Rollo eingezogen ist. Seitdem sind die Familien eng befreundet, doch zwischen Verena und Tom war schon immer ein besonderes Band. An Verenas 13. Geburtstag kommt es zum ersten innigen Kuss zwischen den beiden und seitdem sind sie offiziell ein Paar. Auch fünf Jahre später ist das immer noch so, doch in beiden kommen bis dahin nie gekannte Sehnsüchte hoch. Keiner von beiden hat je mit einem anderen geschlafen. Sie beobachten das Verhalten ihrer Freunde, die den Reiz des Neuen genießen, das Prickeln, jemand ganz neuen kennenzulernen, oder sich ganz bewusst für One-Night-Stands entscheiden. Schließlich treffen Verena und Tom die Abmachung, sich die wenigen Monate zwischen Abitur und Studium auszuprobieren. Sie wollen zeitlich befristet eine offene Beziehung führen, in der nach den drei Monaten dann die ursprüngliche Innigkeit und Vertrautheit herrschen soll wie vorher. Doch kann das wirklich klappen und ist so einfach, wie die beiden sich das vorgestellt haben?
Eine in kurzen Sätzen, abwechselnd aus der Perspektive von Tom und Verena, erzählte Liebesgeschichte voller Melancholie und dramatischer Akzente.-
„Ein Sommer ohne uns“ von Sabine Both ist im Verlag Loewe erschienen, für Jugendliche ab 13 Jahren geeignet und kostet 12,95 Euro. ISBN 978-3-7855-8222-0
Solange wir lügen
Sie sind reich, sie sind weiß, sie sind angesehen, sie sind gutaussehend: Jeden Sommer treffen sich die Mitglieder Familie Sinclair auf ihrer Privatinsel Beechwood Island vor der Küste Massachusetts. Patriarch der Familie ist Harris Sinclair, der drei erwachsene Töchter hat: Carrie, Bess und Penny. Die jeweils ältesten ihrer Kinder nennen sich die Lügner und verbringen gemeinsam jedes Jahr eine wundervolle Zeit zusammen auf der Insel. Zu Johnny, Mirren und Cadence gehört, seit er acht Jahre alt, ist auch Gatwick, ein Junge indischer Abstammung und Johnnys Freund, zu dem sich Cadence immer stärker hingezogen fühlt und in den sie sich schließlich verliebt.
Erzählt wird die Geschichte der vier von Cadence, genannt Cady, die inzwischen fast achtzehn Jahre alt ist. In dem Sommer, als die Lügner alle fünfzehn Jahre alt waren, ist etwas Schreckliches passiert, an das sich Cady nicht erinnert. Sie wurde, nur mit Unterwäsche bekleidet, halb im Wasser und mit schweren Verletzungen gefunden. Seitdem leidet sie unter starken Kopfschmerzen und ihr Leben ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Nun kehrt sie zurück auf die Insel und will herausfinden, was im Sommer Fünfzehn geschehen ist. Die anderen wissen es offensichtlich, doch alle schweigen, da die Ärzte sagten, Cady müsse sich selbst erinnern.
An der Seite der Protagonisten sieht der Leser die Fassade einer Familie, die oberflächlich imposant und beeindruckend ist und spürt, dass es dahinter gewaltige Risse geben muss. Doch genau wie Cady bleibt er bis zum Schluss ahnungslos, bis ihn die Wahrheit wie ein unerwarteter Schlag trifft.
„Solange wir lügen“ von E. Lockhart ist im Ravensburger Buchverlag erschienen, für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet und kostet 14,99 Euro. ISBN 978-3-473-40130-7
Wer war das?
Es gibt Menschen, die das Leben ihrer Zeitgenossen und deren Nachfahren nachhaltig geprägt haben. Ihre Namen sind untrennbar mit der Geschichte der Menschheit verbunden, haben ihre Kultur beeinflusst, ihr Denken verändert, ihre Entwicklung vorangetrieben. 33 von ihnen, die jeder kennen sollte, hat die Journalistin Christine Schulz-Reiss auf jeweils zirka zehn Seiten porträtiert. Unterteilt sind die Persönlichkeiten in Dichter und Denker (Platon, Shakespeare, Kant, Goethe, Schiller, Mann, Kafka, Brecht, de Beauvoir und Dürrenmatt), Menschen der Geschichte (Alexander der Große, Julius Caesar, Karl der Große, Jeanne d’Arc, Luther, Maria Theresia, Napoleon, Bismarck, Adenauer und Mandela), Forscher und Erfinder (Gutenberg, da Vinci, Galilei, Newton, Darwin, Röntgen, Marie Curie, Einstein und Zuse) sowie Abenteurer und Entdecker (Kolumbus, Magellan, Humboldt, Lindbergh).
So spannend kann Geschichte sein. In diesem Taschenbuch nennt die Autorin die Eckdaten der Person, informiert über die wichtigsten ihrer Leistungen und charakterisiert, was sie ausgezeichnet hat. Vor jedem Porträt gibt es eine Beschreibung, anhand derer man raten (im besten Fall wissen) kann, um welche bekannte Persönlichkeit es sich handelt.
„Wer war das? 33 Menschen der Geschichte, die jeder kennen sollte“ von Christine Schulz-Reiss ist im Verlag Loewe erschienen, für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet und kostet 8,85 Euro. ISBN 978-3-7855-8226-8
Digby: Tot ermittelt es sich schlecht
Zoes (16) Vater hat eine Geliebte und deshalb haben sich ihre Eltern getrennt. Sie musste ihre Schule in einem "fast guten Viertel" von Brooklyn verlassen und mit ihrer Mutter in das Kaff River Heights ziehen. Eines Tages klingelt Digby an der Tür ihres verlotterten Hauses. Er ist im gleichen Alter wies sie, lang und dünn,in einem schwarzen Anzug. Digby ist anders als alle anderen Schüler an ihrer Schule - aber er verfolgt einen ganz bestimmten Plan. Denn Digby will unbedingt herausfinden, was vor acht Jahren passiert ist, als seine kleine Schwester plötzlich aus dem gemeinsamen Kinderzimmer verschwand und seine Familie durch dieses Unglück auseinander brach. Jetzt ist wieder ein junges Mädchen über Nacht aus ihrem Elternhaus verschwunden. Digby setzt bei seinen Ermittlungen ungewöhnliche Maßnahmen ein - und bringt Zoe dazu, mit ihm bei einem Gynäkologen einzubrechen, einem Drogenhändlerring auf die Spur zu kommen und kurzzeitig landen sie sogar auf einer Polizeiwache...
Ein chaotischer, aber sehr mutiger und unerschrockener Antiheld und eine Ich-Erzählerin, die eigentlich absolut nicht daran interessiert ist, zur waghalsigen Detektivin zu werden - ein brisante und urkomische Mischung! Kein gewöhnlicher Jugend-Krimi, keine gewöhnliche Liebesgeschichte, kein typischer Jugendroman - Digby ist eben anders! Da sind wir doch gespannt auf Band 2...
"Digby: Tot ermittelt es sich schlecht" von Stephanie Tromley, übersetzt von Sylke Hachmeister, ist bei Oetinger erschienen, für Jugendliche ab 14 Jahren erschienen und kostet 14,99 Euro.
Ghetto Bitch
Nele (15) ist mit ihrem Leben hochzufrieden: Sie wohnt mit ihrer Familie in Hamburg-Poppenbüttel in einem schicken Haus, hat viele Freunde und ist mit Daniel zusammen, dem beliebtesten Jungen ihres Jahrgangs. Doch plötzlich ist alles anders: Neles Vater kommt bei einem Autounfall ums Leben und hinterlässt nichts als Schulden. Neles Mutter ist gezwungen, mit ihr und ihrem 14-jährigen Bruder Timo in eine Hochhaussiedlung in Hamburg-Steilshoop zu ziehen. Nele kann damit erstmal gar nicht umgehen und wird erstmal zur arroganten Zicke vom Dienst. Doch nach und nach lebt sie sich ein und als der 17-jährige Skater Rick auftaucht, gelingt es Nele immer besser, sich in ihr neues Umfeld zu integrieren.
Aus einem komfortablen Leben plötzlich in kleine Verhältnisse zu geraten, weg von allen Freunden und dem bekannten Umfeld,ist sicher nicht gerade ein kleiner Lebensbruch. Wie man damit klar kommt, schildert Gernot Gricksch hier sehr realistisch. Dazu gehört auch, dass "der Böse" keineswegs aus Steilshoop stammt, sondern aus dem gediegenen Poppenbüttel... Autor Gernot Gricksch schreibt auch Drehbücher, unter anderem für "Tatort Münster" und "Das Leben ist nichts für Feiglinge".
"Ghetto Bitch" von Gernot Gricksch ist bei Dressler erschienen, für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet und kostet 14,99 Euro.
Ende. Berühmte letzte Sätze der Weltliteratur
Die jeweils letzten Absätze aus 56 Romanen, Essays und Theaterstücken der Weltliteratur hat sich der argentinische Künstler Pablo Bernasconi herausgesucht und dazu treffende und außergewöhnliche Illustrationen und Collagen angefertigt. Von Homers „Odyssee“ bis zur Bibel, von Kafkas Prozess bis zu Manns Zauberberg, „Die Abenteuer von Huckleberry Finn“, „Moby Dick“, „Alice im Wunderland“, „Solaris“, „Katzenwiege“, „Lolita“, „Matilda“, „G“ – eine unerschöpfliche Fundgrube herausragender literarischer Werke, die der Künstler geliebt oder gehasst hat, die sein Leben veränderten oder ihn einfach nur langweilten. Wie auch immer sie auf einen persönlich wirken, ihr literarischer Stellenwert ist unbestritten und geben einen Eindruck von der breiten Vielfalt im Umgang mit Sprache.
Jedem Werk ist eine Doppelseite gewidmet mit dem letzten Absatz auf einer Seite zusammen mit der Information über Autor, Werk und Jahr der Veröffentlichung sowie einem dazu passenden Bild von Pablo Bernasconi auf der anderen Seite.
Spoiler-Alarm? Keineswegs! Wenn das Ende schon so toll ist, wie muss dann erst der Rest des Buches sein? Dieser hochwertig ausgestatteter Kunstband gibt einen Eindruck von der Kunst des Schreibens und macht Lust auf mehr.
„Ende. Berühmte letzte Sätze der Weltliteratur“ von Pablo Bernasconi ist im Verlag mixtvision erschienen, für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene geeignet und kostet 29,90 Euro. ISBN 978-3-95854-053-8