Wer entschieden hat, künftig nachhaltig zu kochen, tut sich und seiner Umwelt viel Gutes. Die Industrie wird vermutlich weniger erfreut sein, produzieren und importieren sie doch schon seit Jahren Massen an Lebensmitteln minderer Qualität, um das maßlose Verwerten der Menschen in Deutschland gerecht zu werden und dabei ein Haufen Geld zu verdienen. Dabei sollte selbst dem Letzten klarwerden, dass Lebensmittel, die endlos lange Transportwege hinter sich haben, oder in Massenhaltung in kurzer Zeit schlachtreif gemacht werden, nicht gerade das Gelbe vom Ei oder deutlicher ausgedrückt ein absolutes No-Go sind! Doch jeder an Nachhaltigkeit Interessierte kann noch mehr tun, um sich und seiner Umwelt nur das Beste anzutun: Es fängt bereits beim Weg zum Einkaufsort an. Verbessern Sie die Klimabilanz und nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel, gehen Sie Wege innerhalb des Ortes zu Fuß oder schwingen Sie sich aufs Rad. Wenn Sie die guten, frischen und somit bestimmt NOCH leckeren Lebensmittel erworben haben und zubereiten möchten, denken Sie auch an klimafreundliches Kochen. Sie nutzen weniger der kostbaren Energie, wenn ein Deckel beim Kochen auf dem Topf verbleibt. Haben Sie bereits recht neue, energiesparsame Küchengeräte? Wunderbar, das ist ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Und zuletzt natürlich geht es um die Resteverwertung: Wer bewusst einkauft und alles verwertet, hat alles richtig gemacht!
Mediterrane Gemüse-Spieße
Für 4 Portionen benötigen Sie: Gemüse der Saison, Tofu, frische Kräuter der Saison, 300 ml Rapsöl zum Einlegen, Salz, Cayennepfeffer
Und so werden sie zubereitet:
1. Gemüse waschen und in gleichmäßige Stücke schneiden. Dafür eignen sich Auberginen, Zucchini, Paprika, Zwiebeln, aber auch Champignons und Tofu. Kartoffeln und Kohlrabi sollten vorgegart werden, weil sie eine lange Garzeit haben.
2. Die frischen Kräuter – gut eignen sich Rosmarin, Thymian, Oregano und Minze – waschen und fein hacken. Mit Öl und Gewürzen zu einer Marinade verarbeiten. Die Gemüsewürfel und den Tofu darin 4 Stunden einlegen.
3. Die Gemüsewürfel auf Holzspieße stecken, auf den Rost legen und knusprig braun grillen.
Zubereitungszeit: 25 Min. (Achtung: 4 Std. Ruhezeit)
Aus „Das Klimakochbuch“. Unsere Ernährung erhitzt die Atmosphäre stärker als der gesamte Transportsektor. Doch jeder und jede kann in der Küche ganz leicht zur kulinarischen Rettung unseres Planeten beitragen. Wie das geht, zeigt das Klimakochbuch verständlich und anschaulich. Mit einfachen Rezepten, die auf die Vielfalt regionaler (Bio-) Produkte setzen und auch mit weniger Fleisch und ohne Flugmangos auf der kulinarischen Höhe unserer Zeit sind. Gewürzt mit fundierten Artikeln von Klimaexperten, die erklären, warum unsere Ernährung dem Klima schadet, und einfachen Tipps, die konkrete Wege aus dem Ernährungs-Dschungel in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit aufzeigen. Die Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz (BUNDJugend) hat das Projekt "Kochen für den Klimaschutz" ins Leben gerufen, die Rezepte dafür gesammelt und zusammen mit namhaften deutschen Klimaexperten ihr Konzept für mehr Nachhaltigkeit in der Küche entwickelt. Erschienen im KOSMOS Verlag zum Preis von 14,99 Euro (128 Seiten, laminierter Pappband, ISBN: 978-3-440-11926-6).
Lauwarmer Hähnchensalat mit Estragondressing
Dieses Rezept wirkt wie ein typischer Bauerngarten auf dem Teller: Radieschen, Tomaten, junge Rote Bete, Frühlingszwiebeln, Gurke, neue Kartoffeln und Salat – alles frisch und lecker.
Für 6 Personen benötigen Sie: 1 Hähnchen (Freilandhaltung, ca. 1,75 kg), 1x Rezept weiche Estragon-Knoblauch-Butter (siehe Rezept anbei), 4 große Knoblauchzehen (angedrückt), 1 EL Olivenöl (plus Öl für den Bräter), Salz, schwarzer Pfeffer, 500 g neue Kartoffeln, 4 Eier (Größe L), Blätter von 3 Salatherzen, 6 kleine gegarte Rote Beten (geschält und in Spalten), ½ Salatgurke (geschält, halbiert, in dicken Scheiben), 6 kleine reife Strauchtomaten (in Scheiben), 1 Bund Frühlingszwiebeln (geputzt und halbiert), 1 Bund Radieschen (geputzt und halbiert). Für das Estragondressing: 150 g gute Mayonnaise, ½ TL scharfer Senf, 1 EL Estragon- oder Weißweinessig, 3 EL Sahne, 1 EL gehackter Estragon, 1 Prise feiner Zucker
Und so wird der Salat zubereitet:
1. Den Backofen auf 200 Grad (Umluft 180 Grad) vorheizen. Das Hähnchen kalt abspülen, trocken tupfen, auf die Brustseite legen, mit einer Geflügelschere entlang des Rückgrats einschneiden, aufklappen, umdrehen und flach drücken. Mit den Fingern die Haut überall bis zum unteren Ende der Schenkel vom Fleisch lösen und die Estragonbutter teelöffelweise darunterschieben. Die Butter von außen verteilen. Die Haut an der Halsöffnung mit einem dünnen Holzstäbchen verschließen.
2. Die angedrückten Knoblauchzehen in die Mitte eines leicht geölten Bräters geben und das Hähnchen mit der Hautseite nach oben darauflegen. Das Hähnchen einölen, salzen und pfeffern und 35-40 Minuten braten, bis beim Einstechen an der dicksten Stelle des Schenkels klarer Fleischsaft austritt. Das Hähnchen mit Alufolie abgedeckt 15-20 Minuten abkühlen lassen.
3. Inzwischen die Kartoffeln in reichlich Wasser gar kochen. Die Eier in kochendes Wasser geben und in 8 Minuten hart kochen. Alle Zutaten für das Dressing verrühren.
4. Die Kartoffel abgießen und halbieren. Die Eier pellen und vierteln. Das Hähnchenfleisch vom Knochen lösen. Die Salatblätter auf eine große Platte geben und Hähnchen, Kartoffeln, Eier, Rote Bete, Gurke, Tomaten, Frühlingszwiebeln und Radieschen darauf verteilen. Etwas Dressing darüberträufeln, den Rest in einer Schüssel separat dazu reichen.
Und so wird die Estragon-Knoblauch-Butter zubereitet: 100 g zimmerwarme Butter mit ¼ TL Salz, frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer und 2 EL gehacktem Estragon und 2 durchgepressten Knoblauchzehen verrühren. Die Estragon-Knoblauch-Butter auf ein Stück Frischhaltefolie geben und zu einer 3 cm dicken Rolle formen. Eng einwickeln und im Kühlschrank fest werden lassen.
Aus „Das große Bauernhof-Kochbuch“. Yeo Valley ist der malerische Bauernhof von Sarah Mayor und ihrer Familie. Seit 600 Jahren wird hier das Gemüse selbst gezogen und geerntet, die Kühe weiden auf sattgrünen Wiesen, Schweine und Hühner werden liebevoll umsorgt. Das große Bauernhof-Kochbuch fängt diesen idyllischen Zauber ein: Mit einer Sammlung von mehr als 100 Rezepten, inspiriert von der ehrlichen Landküche, aber mit modernem Twist. Hier kommt die ganze Familie zusammen an einen Tisch, man tauscht sich aus und genießt das Leben im Einklang mit der Natur – das lässt die Hektik des Alltags schnell vergessen und tut Leib und Seele gut. Erschienen im Hölker Verlag zum Preis von 24,95 Euro (224 Seiten, gebunden, ISBN: 978-3-88117-935-5).
Reisküchlein
Für 8 kleine Küchlein (Muffins) benötigen Sie: 100 g weiche Butter, 50 g Feinkristall- oder Gelbzucker, 2 Eier, 100 g fertig gekochter Reis (nicht oder nur wenig gesalzen), 50 g glattes Weizenmehl, 10 g Vanillezucker, Schuss Rum, evtl. mit Zimt, Lebkuchengewürz, Zitronen- oder Orangenschale zusätzlich aromatisieren.
Und so werden die Küchlein zubereitet:
1. Backrohr auf ca. 165-175 Grad vorheizen.
2. Butter und Zucker verrühren, nach und nach Eier unterrühren; gerinnt die Masse, gleich etwas Mehl untermengen. Restliche Zutaten zugeben und in kleine vorbereitete, mit zerlassener Butter ausgestrichene Förmchen oder Silikonformen füllen.
3. Im vorgeheizten Backrohr ca. 15 Minuten backen.
4. Unter die Masse eventuell in Rum eingeweichte Rosinen, fein oder grob geriebene Schokolade (Reste) oder beliebige klein geschnittene Trockenfrüchte mengen.
Tipp: Der Reis sollte ziemlich weich sein, bei Bedarf noch mit etwas Milch weich kochen, es muss aber die gesamte Flüssigkeit verkocht sein. Abgekühlt weiterverarbeiten.
Zubereitungszeit: ca. 15 Min. + Backzeit: ca. 15 Min. (je nach Größe der Form)
Aus „Resteküche“ von Ingrid Pernkopf. Alle Lebensmittel zu verarbeiten und ohne Reste zu Kochen, das ist das Ziel von Ingrid Pernkopf. So legt sie auch bei ihren Kochkursen großen Wert darauf, dass alles verwertet wird – bis hin zum Knödelkochwasser. Ihr Motto: Mit etwas Kreativität kann man auch aus Resten noch etwas Köstliches zubereiten. Aufgewachsen bei ihrer Oma, die eine einfache Bäuerin, aber sehr gute Köchin war, lernte Ingrid Pernkopf schon früh den Wert eines Apfels oder einer Handvoll Kirschen, eines Stücks Bratenfleisch oder von Sauerkraut zu schätzen. Eine Erfahrung, die sie bis heute prägt: Mit Liebe und großer Kreativität widmet sie sich all jenen Resten und Überbleibseln, die wir nur allzu oft gedankenlos im Abfall verschwinden lassen, und beweist, dass diese mit ein bisschen Fantasie zu hervorragend schmeckenden Gerichten verkocht werden können. Aus übrig gebliebenem Gemüse und Obst zaubert sie Chutneys und Relishes, Fleisch-, Mais- und Reisreste werden zu köstlichen Ofengerichten oder Kroketten verarbeitet, Fleischreste zu Knödel- und Strudelfülle, Altbrot zu Schmarren und Suppe. Ein Kochbuch, das umfassend demonstriert, wie man Lebensmittel optimal nützt, unnötiges Wegwerfen von Resten vermeidet und im Küchenhaushalt nachhaltig und kostengünstig wirtschaftet. Erschienen im Pichler Verlag zum Preis von 29,99 Euro (320 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-85431-653-4).
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