Frisches Gemüse im Winter – selbst gezogen auf der Fensterbank

Große Anschaffungen oder Aufbauten sind nicht nötig: Für die winterliche Indoor-Ernte in den eigenen vier Wänden brauchen Sie keine größeren Anschaffungen oder Umbauten. Einfach eine Fensterbank freiräumen, Sprossengläser, Samen oder Pilz-Fertigkultur-Sets besorgen und dann auf die Ernte warten!

Das Team von meine ernte zeigt anhand von vier Beispielen, wie spielend einfach die Zucht von eigenem Gemüse und die Haltbarmachung geht:

Sprossen ziehen – Kraftpakete aus der Natur

Nie mehr im Verlauf eines Pflanzenlebens ist die Konzentration an Mineralien, Vitaminen oder Ballaststoffen höher als in der Sprosse und auf der Fensterbank wachsen sie schon innerhalb weniger Tage.

Zur hauseigenen Sprossenzucht eignen sich z. B. Sprossengläser, also Gläser mit einem durchlässigen Sieb als Deckel, welcher aus möglichst keimfreiem Material wie Edelstahl bestehen sollte. Einfach keimende Sorten sind z.B. Mungbohnen, Linsen oder Rettich.

Weichen Sie die Samen für die Sprossen zuerst in einem Wasserbad über Nacht ein. An den darauffolgenden vier bis sechs Tagen sollten Sie das Glas mit den Samen regelmäßig mit Wasser durchspülen. Damit verhindern Sie die Bildung von unerwünschten Keimen. Innerhalb weniger Tage wachsen gesunde Kraftpakete auf der Fensterbank, die als Topping für Brote, Suppen oder Salate geeignet sind.

Hier eine Anleitung mit vielen Bildern


Hauseigene Pilzzucht

Für die erste hauseigene Pilzzucht bieten sich Pilz-Fertigkultur-Sets an. Diese enthalten eine Starterkultur und ein geeignetes Substrat (z.B. aufgearbeiteten Kaffeesatz), auf dem der Pilz gut wachsen kann. Bei richtiger Wässerung, Umgebungstemperatur und ein klein bisschen Geduld können Sie bald dem Pilz beim Wachsen zuschauen. Eine ideale Umgebung bieten beispielweise die sonst so unbeliebten, leicht feuchten und kühlen Kellerräume.

meine ernte hat verschiedene Sets getestet und ein Pilz-Tagebuch verfasst.

Dörren –Snacks wie Fruchtleder und Gemüsechips selbst getrocknet

Da schlägt das Selbstversorgerherz höher – getrocknetes Obst und Gemüse ist ein geschmackliches Highlight und lässt sich zudem sehr lange Lagern.
Trocknen lassen sich die Lebensmittel an der Luft, auf der Heizung, im Backofen aber auch im Dörrautomaten. Der Dörrautomat trocknet die Lebensmittel durch einen warmen Luftstrom über mehrere Stunden. Dabei verbraucht er wesentlich weniger Energie als ein Backofen, der für so niedrige Temperaturen schlichtweg nicht geeignet ist. Die hauseigene Gemüsebrühe, der gesunde, süße Snack für Zwischendurch und Gemüsechips sind super einfach selbst gemacht.

Wie man Fruchtleder macht und weitere Vorteile des Dörrens erfahren Sie hier


Fermentieren – würzig-knackiges Gemüse aus dem Glas

Fermentiertes Gemüse bietet nicht nur eine geschmackliche Überraschung, sondern auch eine Kur für die Darmflora durch gesunde Milchsäurebakterien.

In einer salzigen Lösung wird das Gemüse für einige Tage oder auch Wochen eingelegt. Durch die Aufspaltung von Makronährstoffen entstehen Säuren, diese nimmt man als säuerlichen Geruch wahr. Die geheimnisvolle Formel zu leckerem Ferment setzt sich zusammen aus Temperatur plus Zeit plus Salzgehalt.
Fermentieren lässt sich jedes Lieblingsgemüse, besonders geeignet sind Kohl oder Wurzelgemüse wie Möhren und Rote Bete.

Das genaue Vorgehen, Videos und Rezepte gibt es hier

Quellen und Bildrechte:

  • Quelle und Fotos: meine ernte

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