Edelkastanien: Köstlichkeiten im Herbst

Die essbaren Edelkastanien (auch Maronen bzw. Maroni) - nicht zu verwechseln mit der gewöhnlichen Rosskastanie, über die der Herbst-Spaziergänger tagtäglich stolpert - sind eine wohlschmeckende, äußerst sättigende Frucht. Erfahren Sie mehr - und versuchen Sie unsere köstlichen Rezepte!

Die Geschichte der leckeren Nuss

Sicher ist man sich nicht, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit stammen die veredelten Kastanienbäume aus den Ländern des Kaukasus, dem gebirgigen Gebiet zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Den Römern verdanken wir letztendlich die Verbreitung der Kastanienkultur. Auf der Alpensüdseite führte sie zu einer konsequenten Umnutzung der Landwirtschaft, aber auch nördlich der Alpen schlugen die mächtigen Kastanienbäume Wurzeln.

Per kaiserlicher Landgüterverordnung von Karl dem Großen (742 bis 814) wurde der Anbau in den deutschen Landen vorangetrieben. Der deutsche Begriff "Marone" hat sich um 1600 eingebürgert. Ein Kastanienbaum stopfte früher viele hungrige Mäuler - besonders während der beiden Weltkriege, wo Grundnahrungsmittel knapp und Geld rar waren. Für die arme Bergbevölkerung im Tessin wurde der Kastanienbaum zum Brotbaum und versorgte sie vier bis sechs Monate im Jahr mit ausreichend Nahrung.


Edelkastanien konservieren

EdelkastanienbaumEs gibt verschiedene Methoden, die Kastanien haltbar zu machen. Es kommt dabei auf den anschließenden Verwendungszweck der Früchte an. Immer ist jedoch zunächst eine Warmwasserbehandlung direkt nach der Ernte vonnöten: Die Kastanien werden dabei 45 Minuten lang in 50 Grad heißes Wasser gelegt und anschließend in kaltem Wasser abgekühlt. Dies dient der Entwurmung.

Wenn die Kastanien geschält werden sollen bzw. Kastanienmehl hergestellt wird, folgt dann die Trocknung. Für kandierte Kastanien (Marrons glacés) werden diese geschält und tiefgefroren, bei Bedarf gekocht und mit Zucker glaciert. Will man die Maroni braten, werden die Früchte nach dem Warmwasserbad über Nacht in kaltes Wasser gelegt. Im Anschluss lässt man sie trocknen. Auf diese Weise vorbehandelte Kastanien können bei Temperaturen unter 10 Grad während drei bis vier Monaten gelagert werden.


So gesund ist die Kastanie

Wie schon berichtet, war die Kastanie einst das tägliche Brot der armen Leute. Und das liegt z.B. einfach daran, dass die Früchte genauso wie naturbelassene Getreidekörner und Kartoffeln reine Stärkeprodukte (Kohlenhydrate) und vom Nährwert sehr ähnlich und somit sogar gut austauschbar bzw. kombinierbar sind. Sie werden ohne jegliche chemisch-synthetische Hilfsmittel angebaut und sind zusammen mit der Kartoffel und dem Mais eines der wenigen basenbildenden Stärkeprodukte. Was einer Übersäuerung unseres Organismus natürlich entgegenwirkt. Kastanien sind außerdem reich an Kalium und entwässern daher wunderbar. Wer sich zudem glutenfrei ernähren muss (Zöliakie), kann auf die Früchte gut zurückgreifen, denn sie sind frei von Klebereiweiß.

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