Klettern hat sich in den letzten Jahren nicht zuletzt durch die zahlreichen Hallen zu einem echten Breitensport entwickelt: Immer mehr Sportler zieht es in die Vertikale - sowohl in- als auch outdoor - und der Trend ist ungebrochen. Wir haben uns den Sport für Sie einmal näher angeschaut…
Mittlerweile klettern in Europa über 2 Millionen Menschen, in Deutschland etwa 500.000. Der DAV (Deutsche Alpenverein) ist dabei an vorderster Front: Er bietet Hallen, Trainer und Kurse, ideale Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten für Breitensportler, und zum anderen fördert der DAV mit Wettkämpfen auf allen Ebenen und dem DAV-Nationalkader Klettern als Leistungs- und Wettkampfsport. Dabei bildet die breitensportliche Basis eine ideale Möglichkeit, den Nachwuchs für den Spitzensport quasi aus den eigenen Reihen heranzuziehen. Doch wie kommt man am besten zum Klettern? Wo muss man hin? Was wird benötigt? Und wie teuer ist das Ganze?
Klettern und/oder Bouldern
Den Begriff Klettern kennt jeder. Schon als Kind zieht es viele auf den nächsten Spielplatz und dort auf den Kletterturm. Es geht also in die Höhe. Vom Bouldern dagegen hat noch nicht jeder ein Bild. Machen wir uns also zunächst daran, die Begriffe rund um den Sport zu sammeln: Dabei fallen so Worte wie z.B. Freeclimbing, Sportklettern, Climbing oder halt Bouldern. Dabei ist das Alter nicht entscheidend. Man trifft auf alle Altersklassen und auf Menschen, denen der gemeinsame Spaß an der Bewegung im Vordergrund steht.
Miteinander meistert man diverse Schwierigkeiten, stellt sich persönlich neuen Herausforderungen, überwindet Grenzen und bringt seinen Körper in Schuss. Selbst Menschen mit Handicap können sich für den Sport erwärmen. Der Weg ist das Ziel! Für Manche bedeutet das Spaß an der Freud, für andere sogar Wettkampf und Titel.
Klettern oder Sportklettern
Klettern bzw. das Sportklettern ist eine Form des Freikletterns. Das bedeutet, dass der Sportler Seile, Haken u.a. Hilfsmittel nicht zur Fortbewegung nutzen darf, sondern diese lediglich der Sicherung dienen. Die Routen sind relativ kurz und häufig athletisch angelegt. Einst diente das Klettern der kurzen Routen als Training für lange, anspruchsvolle Routen im Gebirge, im Laufe der Zeit hat es sich jedoch zu einer eigenständigen Sportart entwickelt.
Kletterhallen bieten künstlich geschaffene Wände unterschiedlichen Anspruchs mit Höhen um die 15 Meter. Spezielle Routenbauer sind i.d.R. für das Anschrauben von Griffen und Tritten in verschiedenen Größen und Formen verantwortlich. Je weniger besiedelt diese sind, umso anspruchsvoller ist die Route. Um unterschiedliche Schwierigkeitsgrade zu erschaffen, gelingt dies auch über die Wandneigungen. Je steiler, umso schwieriger. Der Schwierigkeitsgrad wird in römischen Ziffern angegeben und erstreckt sich vom I. bis zum XI. Grad, wobei I. die leichteste Route ist.
Der Kletterer wird über die sogenannte Partnersicherung gesichert. Diese erfolgt über ein Kletterseil, dass der Partner am Boden betreut. Um das Klettern kennenzulernen, bietet sich ein Schnupperkurs an. Hier dürfen Anfänger ein erstes Mal testen, ob ihnen das Klettern überhaupt zusagt bzw. Spaß macht. I.d.R. dauert dieser rund eine Stunde. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich und man kleidet sich lediglich sportlich. Wenn man keine Hallenturnschuhe hat, kann man sich auch entsprechendes Schuhwerk vor Ort ausleihen. Die restliche Ausrüstung wird gestellt. Die Preise variieren sicherlich, doch mit einer Ausgabe von rund 30 Euro muss gerechnet werden.
Wer sich dann entschieden hat weiterzumachen, kann einen Einstiegerkurs dazu nutzen, das Klettern zu erlernen. In rund drei Stunden wird allerhand Wissen rund um das Klettern vermittelt – Theorie und Praxis wechseln sich ab. Auch hier wird die Ausrüstung noch gestellt. Mit rund 70 Euro sollte man dabei sein. Selbstverständlich kann man seine Fähigkeiten durch weitere anschließende Kurse vertiefen bzw. erweitern.
Bouldern
Beim Bouldern wird dagegen ohne Gurt und Seil in Absprunghöhe geklettert. Besonders in den letzten Jahren hat sich das Bouldern zu einem eigenständigen Trendsport entwickelt. Wobei auch die Kletterer sehr gerne das Bouldern zum Trainieren nutzen. Das Besondere beim Bouldern sind die meist sehr kurzen Kletterzüge, die dem Sportler jedoch alles abverlangen und ihn an seine Leistungsgrenze bringen sollen bzw. können. Je trainierter man ist, umso weiter kommt man. Es gelingt also, seine persönliche Leistungsgrenze immer weiter zu verbessern, was genau den Reiz vom Bouldern ausmacht.
Als Einsteiger ohne irgendwelche Klettererfahrung ist man beim Bouldern genau richtig. Hier können erste Klettererfahrungen gesammelt werden, ohne dass man gesichert werden muss. Es werden Koordination und Beweglichkeit sowie Kraft gefördert. Und wer keine Körperspannung hat, wird sich hier schnell erste Erfolge erarbeiten. Die Körperwahrnehmung ist bei diesem Sport sehr ausgeprägt. Da man keinen Kletterpartner benötigt, ist man unabhängig und kann seine Trainingszeiten individuell einrichten. Beim Bouldern wird nach einer farblichen Strecke geklettert, damit sind mehrere gleichfarbige Griffe und Tritte gemeint. Ein Nummerncode an Start- und Zielgriff verrät, um welchen Schwierigkeitsgrad es sich handelt.
Und wenn man doch mal den Halt verliert? Kein Problem, die weiche Matte am Boden ist nicht allzu fern. Benötigt werden auch hier gute Kletterschuhe, die wie schon oben geschrieben, vor Ort ausgeliehen werden können. Bequeme und sportliche Kleidung macht das Bouldern zudem angenehmer. Anfänger können ohne viel Einweisung gleich starten. Auf Spielplätzen sind manchmal bereits kleine Boulderwände zu finden, allerdings macht das Bouldern in einer Kletterhalle natürlich mehr Spaß. Denn dort wird der Boulder-Bereich i.d.R. sehr viel größer sein, es gibt vernünftig gekennzeichnete Strecken und die Griffe und Tritte werden regelmäßig gewartet. Da für das Bouldern weder ein Partner noch ein Kurs vonnöten sind, wird von der Kletterhalle nur ein Eintrittsgeld verlangt. Mit 10 bis 15 Euro ist man dabei und kann dann aber den ganzen Tag bouldern.
Wer Feuer gefangen hat, sollte über eine DAV-Mitgliedschaft nachdenken, die einem dann noch günstigere Preise beschert. Wer sich vom Bouldern-Fieber anstecken lassen will, sollte sich einen Wettkampf anschauen. Es ist unglaublich spannend, die Kletterer zu Wettkampfbedingungen zu beobachten!
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