Skilaufen ja – und zwar immer wieder mit Begeisterung. Aber an eine Schneeschuhwanderung hatte ich mich bis jetzt noch nicht herangewagt. Doch nun ergab sich die Gelegenheit im tief verschneiten Ultental und da war ich dabei!
Besonders vertrauenserweckend sehen die unförmigen Teile aus gelbem Plastik mit Bindung, die mit einer Skibindung sogar nichts gemein hat, eher nicht aus. Man braucht feste Schuhe und, beim ersten Mal, auch Hilfe beim Einstellen und Befestigen der Schneeschuhe. Dazu gibt es altmodisch aussehende Skistöcke. Die Fersenbindung hält zwar den Fuß, doch wie beim normalen Laufen kommt die Ferse bei jedem Schritt hoch.
Die ersten Versuche unserer Gruppe sehen eher etwas unbeholfen aus und es landen auch schon ein paar im weichen Schnee. Doch wenn man erst einmal einen gleichmäßigen Schritt hinbekommt und Zutrauen zu den Krallen hat, die sich in den Schnee bohren und so verhindern, dass man bei Steigungen rückwärts wegrutscht, geht es gut voran.
Hotelier Thomas Gerstgrasser (Arosea Life Balance Hotel) gibt uns den Tipp, möglichst nicht nach unten auf die Schuhe, sondern nach vorn zu schauen. Glücklicherweise gibt es schon eine Spur, der unsere Gruppe folgen kann. Darin kommen wir relativ leicht voran, wenn es auch passiert, dass wir mit den breiten Schneeschuhen beim Ausschreiten aneinander stoßen.
Wir haben Glück mit dem Wetter: In den letzten Tagen hat es mächtig geschneit und Landschaft, Berge und Bäume sehen wunderschön aus in ihrer weißen Pracht. Wir kommen immer besser in einen gleichmäßigen Tritt und können genießen – auch wenn es, besonders an steileren Stellen, sehr anstrengend ist! Gut, dass ich meine dicke Fleecejacke weggelassen habe – aber eine Skihose, Anorak und Handschuhe sollte man schon anhaben!
Wir sind sehr erstaunt und auch ein bisschen stolz, als Thomas uns nach 50 Minuten verkündet: „Ihr habt 250 Höhenmeter geschafft!“ Auf die Frage, ob wir noch weiter wollen, kommt ein einhelliges „Ja“!
Doch nun wird es schwieriger: Als wir das Ende der Spur erreicht haben, versuchen wir abwechselnd, vorneweg selber eine Spur für die Nachfolgenden in den sehr tiefen Schnee zu stapfen. Und das ist sehr, sehr anstrengend! Mehr als ein paar Meter schafft keine von uns...
Nach anderthalb Stunden und 320 Höhenmeter machen wir uns auf den Rückweg. Bergab geht eindeutig mehr auf die Knie – geht aber trotzdem etwas schneller. An einem steileren Stück versuchen wir, quasi abwärts zu springen – und zwar ziemlich schnell. Es macht Spaß, ist aber sehr kräftezehrend... Da brauchen wir „Flachlandtiroler“ nach kurzer Zeit eine Pause.
Im Tal angekommen, ist die einhellige Meinung: Das hat sehr viel Spaß gemacht! Und abends genießen wir in dem Bewusstsein, es uns wirklich „erarbeitet“ zu haben, unser wunderbares Essen und das eine oder andere Glas Wein.
Sie freuen sich auf Tiefschneehang, Carving- und Buckelpiste? Alle, die es gar nicht mehr erwarten können, in den Skiurlaub zu starten, sollten sich nun fragen: Bin ich wirklich fit? Habe ich mich genug vorbereitet? Falls dem nicht so ist, sollten Sie jetzt noch schnell mit Skigymnastik anfangen...
Vor Lawinen- und Wind geschützt skifahren und das noch mit dem Panorama-Blick ins nahe Hochgebirge – wo geht das heutzutage noch! Wer davon immer noch träumt und bisher noch keine Lösung für sich gefunden hat, der sollte sich mal in der österreichischen Skiregion Dachstein West umschauen. Das hat unser Reise-Experte Heinrich Rohne getan und sich pudelwohl gefühlt.
Immer wieder erzählen Freunde, wie schön es doch im Tiroler Zillertal sei – im Sommer wie im Winter. Das wollte unser Reise-Experte Heinrich Rohne auch selbst einmal erleben. Also hat er sich in die Gletscherwelt von Hintertux aufgemacht.