Die Pandemie und die dadurch bedingten Einschränkungen haben die Lust auf Fitnessstudios und Sportvereine deutlich reduziert. Viele Deutsche ziehen jetzt Online-Trainings vor oder halten sich lieber mit Spazierengehen und Radfahren fit.
Sport in Innenräumen, wie im Fitnessstudio oder im Sportverein, war während der Pandemie lange nicht möglich. Jetzt geht es wieder - aber nun haben viele Deutsche keine Lust mehr dazu. Während vor 2020 noch 25 Prozent im Fitnesscenter aktiv waren, schrumpfte die Zahl in den Corona-Monaten auf sechs Prozent und liegt auch derzeit nur bei zehn Prozent. Für das laufende Jahr ist mit keiner Zunahme zu rechnen. Sportvereinen mit Indoor-Angeboten droht ebenfalls ein Mitgliederschwund: Die Zahl der Aktiven halbierte sich von 24 Prozent auf heute zwölf Prozent.
Die Hitliste der beliebtesten Aktivitäten sind:
Spazierengehen
Radfahren
Fitnessübungen zuhause
Fitnesstraining in den eigenen vier Wänden hat während der Pandemie zugenommen; auch einfach deshalb, weil viele Trainern und Yoga-Lehrer etwas gegen die drohende Arbeitslosigkeit tun mussten und viele Fitness-Willige so in Kontakt mit ihrer Trainingsgruppe und aktiv bleiben konnten - Not macht erfinderisch!
Während vor der Pandemie nur neun Prozent regelmäßig an virtuell angeleiteten Home-Trainings teilnahmen, sind es derzeit schon 14 Prozent.
Jeder zweite Deutsche geht derzeit regelmäßig spazieren oder fährt mit dem Rad - damit sind dies mit Abstand die beliebtesten Optionen, um sich fit zu halten. Vor der Pandemie war es nur jeder Dritte.
Gleich dahinter folgt das Fitnesstraining in den eigenen vier Wänden ohne digitale Anleitung - 34 Prozent betreiben es derzeit, vor Corona nur 19 Prozent. Regelmäßigen Sport im Freien wie Joggen machen aktuell 29 Prozent, vor der Pandemie 26 Prozent.
"Wichtig ist nicht, wo man Sport macht, sondern dass man sich überhaupt aufrafft. Aus medizinischer Sicht ist Bewegung an der frischen Luft sogar besonders empfehlenswert", sagt Dr. Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK.
Boom der Hula-Hoop-Reifen
Wer sich alleine zuhause zum Sport motiviert, braucht dafür zumindest eine Grundausstattung. Mittlerweile besitzen fast sechs von zehn Deutschen eine Gymnastik- oder Yogamatte. 14 Prozent haben sie während der Pandemie extra neu angeschafft. Auch die Anzahl an Hanteln im eigenen Haushalt ist um zehn Prozentpunkte gestiegen - mittlerweile besitzen 47 Prozent diese.
Einen besonderen Boom verzeichnen Hula-Hoop-Reifen: Vor der Pandemie waren 15 Prozent der Deutschen im Besitz eines solchen Geräts, mittlerweile hat sich die Zahl mit 28 Prozent fast verdoppelt. 35 Prozent der Frauen und sogar 44 Prozent der unter 30-Jährigen haben einen Hula-Hoop-Reifen zu Hause.
Online-Sport: Trend vor allem bei den unter 40-Jährigen
Zum Ausgleich für die nicht mögliche Nutzung von Vereinen oder Studios haben Bundesbürgerinnen und -bürger Online-Sportangebote für sich entdeckt. Insgesamt fast jede und jeder Fünfte nimmt seit der Pandemie erstmalig an angeleitetem Home-Training via Youtube oder Fitness-App teil, jede und jeder Achte an Online-Kursen von qualifizierten Anbietern.
Besonders die unter 40-Jährigen, die in der Pandemie damit angefangen haben, halten sich weiterhin mit angeleitetem Home-Training und Online-Sport fit. Auch die regelmäßige Teilnahme an Online-Kursen von Studios, Krankenkassen und Vereinen erfreut sich großer Beliebtheit besonders bei den unter 40-Jährigen: 22 Prozent der 30- bis 39-Jährigen und immer noch 16 Prozent der 18-29-Jährigen geben an, diese Angebote für sich zu nutzen.
"Wenn die Zeit der hohen Infektionszahlen vorbei ist, werden die Deutschen wieder mehr in Gruppen oder im Sommer draußen trainieren. Doch besonders, wer Beruf und Familie hat, wie viele in den 30ern, will die Vorteile von zeit- und ortsunabhängigen Onlineangeboten nicht mehr missen", so Dr. Herold. "Wichtig bleibt, auf ein qualifiziertes Angebot zu achten, damit durch falsche Ausführung der Übungen keine Probleme auftreten."
64 Prozent der Online-Sporttreibenden legen besonderen Wert auf eine ausführliche und detaillierte Beschreibung der Übungen, 61 Prozent sind Hinweise wichtig, dass bestimmte Übungen bei bestimmten Beschwerden nicht erlaubt sind. Weiterhin relevant finden sie Kostenfreiheit, Werbefreiheit sowie die nachgewiesene Qualifikation der Trainerinnen und Trainer. 25 Prozent der Deutschen, die sich als fit bezeichnen, bevorzugen Kurse von bekannten Influencerinnen und Influencern. Bei den eher unsportlichen Befragten legen nur sechs Prozent Wert darauf.
Die Studie "Fitness 2022" wurde im Januar 2022 im Auftrag der pronova BKK durchgeführt. Bundesweit wurden 1.000 Erwachsene ab 18 Jahre repräsentativ online befragt.
Die pronova BKK ist aus Zusammenschlüssen der Betriebskrankenkassen namhafter Weltkonzerne wie BASF, Bayer, Continental und Ford entstanden.
Sie sind hochmotiviert und wollen endlich Ihrem Körper etwas Gutes tun und ihn (wieder) fit machen? Doch eine teure Mitgliedschaft im schicken Fitnessstudio kann sich nicht jeder leisten. Nicht traurig sein, es gibt viele Möglichkeiten, sich günstig in Form zu bringen.
Keine Mitgliedsbeiträge zahlen, keine teuren Geräte anschaffen, nirgendwo hinfahren müssen und überall trainieren können, keine Peinlichkeiten im Fitnessstudio und ordentlich Fett verbrennen. Gibt es nicht? Aber sicher doch: Folgen Sie dem Trend und machen Sie sich fit ohne Geräte!
Einer der beliebtesten guten Vorsätze fürs neue Jahr ist, endlich mehr für die Figur zu tun. Entsprechend gut besucht sind im Januar die Fitness-Studios. Doch bevor Sie sich vertraglich in einem Studio binden, sollten Sie sich die Vertragsbedingungen sehr genau ansehen.