Crawling: Krabbeln für einen gesunden Rücken

Crawling - was ist denn das schon wieder? Der Fitness-Trend aus den USA sorgt bei vielen zunächst für so manches Stirnrunzeln. Was soll am Krabbeln wie ein Baby, was bei erwachsenen Menschen auch noch ziemlich albern aussieht, so toll sein? Wir haben uns das Ganze einmal näher angeschaut…

Runter auf alle Viere! Mit geradem Rücken bewegen sich die Fitnesssüchtigen wie eine Horde Windelpupser langsam und konzentriert über den Mattenboden. Lustig schaut es aus und man möchte fast lachen. Doch sobald man es selbst probiert, bleibt einem genau dieses im Halse stecken. Denn die scheinbar simple Fortbewegungsweise ist gar nicht mal so einfach, wenn man eine untrainierte Rumpfmuskulatur besitzt, regelmäßig unter Rückenschmerzen leidet und dabei auch noch den Rücken schön gerade halten soll. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer gut trainierte Rumpfmuskeln hat, dem wird die Fortbewegung völlig albern vorkommen. Doch das täuscht: Denn mit Crawling wird im Ganzen anti-rotatorisch trainiert. Das bedeutet, dass die Muskulatur dafür sorgt, dass die Schulter- und Hüftachse nicht rotieren und sich der Rumpf nicht beugt. Das Training stärkt die Rumpfmuskulatur, sorgt neben Kraft auch für Stabilität. Und die Muskeln der Brust, der Arme, der Schultern, der Beine und natürlich des Pos werden ebenfalls mittrainiert. Nicht zu vergessen, das Herz-Kreislauf-System, das ebenfalls etwas davon hat. Bei regelmäßiger richtiger Anwendung sollen sogar Rückenschmerzen verschwinden. Bei uns haltungsgeschädigten Freaks ist das doch wirklich das i-Tüpfelchen…

Viele Fitnesscracks nutzen das Crawling lediglich zum Aufwärmen. Doch da so viele Muskelgruppen trainiert werden, kann das Crawling auch Hauptbestandteil eines Fitnesstrainings sein. Steigerungen der Intensitäten sind jederzeit möglich – so kann man z.B. die anfänglichen 20 Meter in der Länge immer weiter ausbauen oder man nutzt das Crawling als Intervall-Training. Wer schafft wieviel Meter in welcher Zeit? Ganz wichtig: Im Eifer des Gefechts sollte dennoch stets auf eine saubere Technik geachtet werden. Okay, Sie finden das Baby-Krabbeln nach wie vor blöd? Dann versuchen Sie es doch mit deutlich anstrengenderen Kombinationen. Besonders beliebt ist da der Spiderman-Move, bei dem die Knie den Boden nicht berühren und man auf Zehenspitzen balanciert (siehe Bilder). Inzwischen haben wir diese Übung auch schon unter dem Titel „The Leopard Crawl“ entdeckt, was zugegebenermaßen auch ganz passend wirkt und damit zu den bereits bekannten „Animal Moves“ zählt. Eines ist aber auf jeden Fall sicher: In diesen Versionen ist zum Start Muskelkater garantiert dabei!

Ob Sie sich für das simple Baby-Crawling oder für das athletischere Leopard Crawl entscheiden, Sie sind dabei, sich sportlich zu betätigen und Ihrem Rücken und anderen Körperpartien viel, viel Gutes zu tun. Und denken Sie daran, in der Gruppe krabbelt es sich auch prima. Und Lachen ist ebenfalls sehr gesund und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Viel Spaß!

Quellen und Bildrechte:

  • 1. © Franz Mairinger / www.pixelio.de
  • 2.-4. © Christiane Köhler (Familien-Welt)

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