Alles synchron: Schwimmen und mehr...

Manche sind zum Einzelsportler einfach nicht geboren. Da heißt es: Alles synchron ist mir viel lieber. Und wenn man erst einmal sucht, findet man viele Sportarten, die man auch mit mehreren ausüben kann: Schwimmen, Skifahren, Turnen und auch Eiskunstlaufen. Einen kleinen Überblick erhalten Sie bei uns...

Welche Sportarten können auch synchron ausgeübt werden?

Einige denken mit Schrecken an verkrampft lächelnde Frauen, die ihre Badekappen, Arme und Beine identisch und zackig zu einer bestimmten Musik und in bestimmten Mustern bewegen und so ihrem Sport, dem Synchronschwimmen, frönen. Wie viel Arbeit, Schweiß und Zeit jedoch hinter dieser Choreographie steckt, wissen vermutlich nur wenige. Gerade die absolute Synchronisation von bestimmten Bewegungsabläufen - verbunden mit sportlicher Höchstleistung - ist eine besondere Herausforderung, der nicht jeder gewachsen ist. Doch welche typischen Sportarten dieser Art gibt es eigentlich?

SynchronschwimmenSynchronschwimmen: Zu Recht wird dieser Sport auch Kunstschwimmen genannt, denn es bedarf schon großer Kunst, was die Damen im Wasser leisten. Während wir Zuschauer eigentlich die interessanten und anmutigen Figuren & Co. nur an der Wasseroberfläche zu sehen bekommen, verrät ein Blick unter Wasser, was eigentlich dazu nötig ist, damit diese erst entstehen können. Zur Musik schwimmt eine Gruppe von zwei bis meist acht Personen nicht nur synchron im Takt, sondern auch synchron zueinander. Die olympische Disziplin (!) verlangt hohe körperliche Leistungen, ein rhythmisches Gefühl für die Musik, natürlich Beweglichkeit und die Damen müssen manchmal auch ganz schön lange die Luft unter Wasser anhalten können.

Synchronspringen: Ein Mix aus Luft und Wasser... Ebenfalls eine olympische Disziplin ist das Synchronspringen vom 3-m-Brett oder vom Sprungturm. Zwei Sportler gleichen Geschlechts führen dabei Sprungelemente vor, die sowohl individuell einzeln als auch in ihrer Synchronität bewertet werden. Die Sprünge haben dabei bestimmte Schwierigkeitseinstufungen. Diese sind identisch mit dem Einzelkunstspringen. Es gibt verschiedene Altersklassen und einen olympischen Kader. Wer im Wettkampf auftritt, muss als Dame fünf Sprünge präsentieren, als Herr sogar sechs. Spätestens seit Stefan Raabs prominenten Turmspringen-Events hat das Synchronspringen einen neuen Hype bekommen...

Synchroneiskunstlaufen: Seit dem Jahr 2000 finden in dieser Sportart Weltmeisterschaften statt - übrigens auch mit deutscher Beteiligung. Teams mit 16 Läuferinnen und bis zu vier männlichen Läufern führen zu ausgewählter Musik verschiedene Schritte und Formationen vor. Dabei kommt es selbstverständlich auf Synchronität und Präzision, aber auch auf Tempo, technische Schwierigkeit der Programme u.a. an. Es gibt sowohl ein Kurzprogramm als auch eine Kür. Ausgetragen werden die Wettkämpfe überwiegend in Nordamerika und Skandinavien, in Europa ist der Sport recht unbekannt, wenn kann man hierzulande das Synchroneiskunstlaufen überwiegend in Eis-Revues bewundern.

Synchronskifahren: Bis ins Jahr 2010 wussten viele in Deutschland wohl nicht, dass wir eine Mannschaft im Synchronskifahren haben, die sogar an internationalen Wettkämpfen teilnimmt. Doch in dem Jahr gewann das elfköpfige Synchro-Team Germany die WM in Aspen (USA) und wurde glatt Weltmeister. Da dieser Sport vorwiegend in den USA bekannt ist, fehlt bis heute die nötige Anerkennung bzw. Aufmerksamkeit. Nichtsdestotrotz wird in der Skiszene der Sport bekannt sein. Beim Synchronskifahren sind eine perfekte Skitechnik, aber auch z.B. die Geschwindigkeit in den Formationsfahrten gefragt.

Synchronturnen: Der Begriff Synchronturnen ist ein wenig strittig. Zum einen kann man unter dem Suchbegriff "Japanisches Synchronturnen" im Internet ein tolles Video über sechs Turner finden, die perfekt in Formation Bodenturnen fabrizieren, zum anderen - und das ist in Deutschland vermutlich eher unter Synchronturnen zu verstehen - ist unter dem Begriff z.B. das synchrone Springen auf dem Trampolin zu verstehen. Auf jeden Fall bleibt es akrobatisch...

Formationstanzen: Acht Paare, eine Idee - ein Thema, eine Musik - eine Choreographie, Teamgeist und viel Disziplin. Aus der Idee der "Pattern Dances", die in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts zunächst nur einen Tanz und meist mit vier Paaren Bilder auf die Tanzfläche zeichneten, entwickelte sich im Laufe der Zeit eine eigenständige Disziplin des Tanzsports. Heute tanzen Wettkampfformationen - getrennt nach den Turnierarten in der Standard- und in den Lateinamerikanischen Tänzen - mit acht Paaren und zeigen alle fünf Tänze der jeweiligen Sparte.

FormationsfliegenFormationsfliegen: Nachdem wir uns dem synchronen Sport zu Wasser und zu Lande gewidmet haben, geht es nun in die Luft: Das Formationsfliegen wird international in Wettbewerben ausgetragen. Hier sind das Können der Piloten und das Umsetzen der Musik in die Fliegerei vonnöten. Formationsflüge findet man neben der Kunstfliegerei aber auch in der militärischen Luftfahrt. Wer an der Formation teilnimmt, muss die gleiche Geschwindigkeit und die gleiche Richtung bzw. den gleichen Kurs halten. Alle Manöver müssen zeitgleich ausgeführt werden. Beim Kunstflug werden natürlich auch Kunststücke vorgeführt.

Formations-(Fallschirm)Springen: Auch beim Fallschirmspringen kann man in Formation springen - und das sogar in Wettkämpfen. "Relative Work" nennen das die Springer. Man springt dabei als Team, bestehend aus mehreren Springern, aus dem Absetzflugzeug und versucht dann innerhalb einer bestimmten Zeit, möglichst viele Formationen (Figuren) im Freifall zu fliegen. Diese werden dann bewertet und am Ende eines Wettkampftages zusammenaddiert. Mindestens vier Springer (plus Kameramann) sind die Regel, die Gruppe lässt sich jedoch beliebig vergrößern. Der Rekord im Fallschirmspringen liegt bei mehr als 300 Fallschirmspringern.

Selbstverständlich ist das nicht alles an Sport, was in Formation bzw. synchron vonstatten geht. Man kann vermutlich endlos so weitermachen, denn viele Menschen lieben es einfach, im Team synchron ihrem Sport zu frönen. Es möge sich daher bitte keiner benachteiligt fühlen, wenn sein Sport hier unerwähnt bleibt. Wer in einer bestimmten Disziplin sich sportlich betätigt, wird eh wissen, ob man ihn auch als Team ausführen kann. Letztendlich ist doch wichtig, dass man sehr viel Spaß dabei hat...

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