Kanadier oder Kajak - was ist da der Unterschied, werden sich jetzt viele zunächst fragen. Und so wollen wir zunächst ein wenig Licht ins Dunkel bringen: Alle Boote, die mit einem Paddel angetrieben werden, sind Kanus. Wenn zur Fortbewegung nicht nur ein Stechpaddel (nur ein Paddelblatt) benutzt wird, was beim Kanadier der Fall ist, sondern ein Doppelpaddel zum Einsatz kommt, bezeichnet man das Boot als Kajak. Bei Letzterem ist zudem die Möglichkeit gegeben, die Einstiegsluke mit einer Spritzdecke zu verschließen, so dass kein Wasser eintreten kann, was sich dann gerade bei einem Wildwasserausflug natürlich als nützlich erweist, außerdem ist ein Kajak von der Konstruktion leichter, bietet aber nicht viel Möglichkeit, Gepäck aufzunehmen...
Wo kann man den Kanu-Sport ausüben?
Gerade Einsteiger, denen noch die Sicherheit im Boot fehlt, sollten ihre ersten Paddelschläge auf einem ruhigen Gewässer machen, wo zudem kein Schiffsverkehr herrscht. Ansonsten findet man Kanuverleih-Stationen an Fleete, Flüssen und natürlich auch am Meer. Überall dort, wo es Wasser gibt. Doch es gibt auch Einschränkungen, da z.B. nicht jeder Flussabschnitt bei jedem Wasserstand mit dem Kanu befahren werden kann. Zudem gibt es meist aus Naturschutzgründen für diverse Flussabschnitte auch Befahrensregelungen. Wo es welche Kanuverleih-Stationen des Deutschen Kanu-Verbandes gibt, können Sie z.B. hier finden. Außerdem gibt es für das Kanuwandern u.a. den DKV-Gewässerführer, das Standardwerk für die Tourenplanung. Er gibt einen systematischen Überblick über die kanusportlich interessantesten Gewässer des jeweiligen Gebietes.
Ab wann kann man mit dem Sport starten?
In den Kanusport kann man in fast jedem Alter einsteigen - egal ob als Kind, Erwachsener, Senior oder gleich mit der ganzen Familie. Beim Wildwasserpaddeln ist häufig eine Altersbeschränkung vorgegeben, z.B. zwischen 15 und 65 Jahre alt. Die wohl wichtigste Voraussetzung, den reizvollen Sport ausüben zu dürfen, ist, dass man sicher Schwimmen kann! Wer wasserscheu ist, hat natürlich auch wenig Spaß an der ganzen Angelegenheit, denn man kann sehr wohl schon mal nass werden oder sogar ganz im Wasser landen. Natürlich wächst mit zunehmender Übung die Sicherheit im Boot, so dass ein unfreiwilliges Bad immer seltener vorkommt.
Wie kann man den Sport erlernen?
Natürlich bieten zahlreiche Kanu-Vereine im Deutschen Kanu-Verband (DKV) Einsteigern Schnupperkurse oder entsprechende Einsteigerkurse an. Selbstverständlich wird die Kanusportausrüstung dann gestellt und erfahrene Kanuten leiten den Kurs. Doch was kann man in einem Einsteigerkurs lernen? Dazu zählen z.B. Sicheres Ein- und Aussteigen, Grundlagen der Strömungslehre, Einführung der Basistechniken, Anhalten auf Fließgewässern, Queren des Flusses, Einführung in die Sicherungstechniken/Bergen/Geborgen werden, Sicheres Verhalten im und am Wildfluss, Einführung in Gruppenfahrtaktiken, Verhalten vor Hindernissen im Flussbett und Materialkunde. Und selbstverständlich wird auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Je nach Dauer (ob Stunden oder Tage) des Einsteigerkurses variieren auch die Preise. So muss man für vier bis sechs Stunden Schnuppern z.B. lediglich an die 50 Euro bezahlen, ein einwöchiger ausführlicher Einsteigerkurs kann da dann schon mal schnell über 300 Euro kosten.
Zu guter Letzt: die Ausrüstung!
Hat man sich erst einmal entschieden, diesen Sport professionell auszuüben, stößt man auf ein Riesenangebot und höchst unterschiedliche Preise. Da hilft nur vergleichen und noch einmal vergleichen. Fakt ist, dass einiges an Ausrüstung erforderlich ist - natürlich abhängig davon, ob man Kanadier fährt oder Kajak. Meist kann man davon ausgehen, dass man neben dem Kanu und Paddel, auch eine Schwimmweste, ggf. ein Helm, eine Spritzdecke, Neoprenkleidung bzw. Paddeljacke/-hose, evtl. Handschuhe und entsprechendes Schuhwerk benötigt. Ein gute Beratung ist da äußerst empfehlenswert...
Fotos: 1. Uli Stoll, 2./3. Dietmar Meinert - alle pixelio.de