Zu wenig Kinder können schwimmen

Jedes dritte Kind unter 18 Jahren in Deutschland kann nicht schwimmen. Trauriges Resultat daraus: Jede Woche ertrinkt in Deutschland ein Kind oder ein Jugendlicher Dies ergab eine aktuelle Studie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Dabei ist Schwimmen lernen doch gar nicht so schwer und auch kein großer Zeitaufwand...

Je unsicherer Kinder im Wasser sind, desto größer ist die Unfallgefahr. 446 Menschen kamen im letzten Jahr bei Badeunfällen insgesamt ums Leben, 34 davon waren Kinder. "Der beste Schutz ist Schwimmunterricht", sagt Dr. Sabine Voermans, Leiterin des Gesundheitsmanagements der Techniker Krankenkasse (TK). Die Ärztin plädiert deshalb für Schwimmstunden in der Grundschule und rät auch erwachsenen Nichtschwimmern zu einem Schwimmkurs.

ImageDabei tut man auch gleich seiner Gesundheit etwas Gutes: "Schwimmen ist eine der gesündesten Sportarten überhaupt: Es trainiert das Herz-Kreislaufsystem, stärkt die Ausdauer, ist schonend zu Rücken und Gelenken und stärkt die gesamte Muskulatur", empfiehlt Sabine Voermans den Wassersport. Sie rät Eltern schon aus diesem Grund, ihren Kindern frühzeitig das Schwimmen beizubringen: "Wer in jungen Jahren Spaß an einer Sportart findet, bleibt oft sein Leben lang dabei. Und: Schwimmen ist wie Fahrradfahren - wer es einmal richtig gelernt hat, kann sich zeit seines Lebens über Wasser halten", so Voermans.

Deshalb empfiehlt sie Eltern, auch nach den Schwimmstunden regelmäßig mit ihren kleinen "Seepferdchen" schwimmen zu gehen, um in Übung zu bleiben. "Im Freibad und vor allem am Badesee sollten Eltern ihr Kind aber immer im Auge behalten - Spaß und Spiel im Wasser lässt sie so manche Warnung vergessen", sagt Voermans. Bei unbewachten Gewässern sollten Kinder zudem nur in Begleitung schwimmen und sich nicht zu weit vom Ufer entfernen.

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Fotos: Kathi Stahl, Siegfried Fries, Pixelio