Das Schwimmen ist nach wie vor eine der beliebtesten Freizeitsportarten. Und nun in den Sommerferien zieht es naturgemäß viele Menschen an den Strand, Badesee und ins Freibad. Doch zuletzt erfahren wir fast täglich in den Nachrichten, dass es wieder zu tödlichen Badeunfällen gekommen ist. Überraschenderweise mussten in der sonst so ruhigen Ostsee schon sehr viele Menschen ihr Leben lassen, unzählige wurden gerade noch rechtzeitig von Mitarbeitern des DLRG gerettet. Wasser ist tückisch und birgt viele Gefahren. Aus diesem Grund rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft allen Wasserratten und Wassersportlern zur Vorsicht im und am Wasser.
Das Baden und Schwimmen im Meer ist gefährlicher als in den Binnengewässern. In kurzer Zeit ändert sich oft der Grund. Tiefen entstehen, Sandbänke bilden sich oder verschwinden. Wind und Strömung, gutes und schlechtes Wetter beeinflussen dauernd das Wasser. Das ruhigste Badegebiet kann durch umschlagenden Wind und ungünstig laufende Strömung innerhalb weniger Minuten zum tosenden Meer werden. Deshalb niemals an unbewachten Stellen rausschwimmen und an bewachten Stellen immer auf die Sicherheits-Beflaggung achten. Bei gehisster roter Flagge niemals ins offene Meer rausschwimmen!
Nach Angaben der Lebensretter sind etwa 80 % aller tödlichen Badeunfälle vermeidbar. Leichtsinn, Übermut, schlechte Schwimmfähigkeit, Selbstüberschätzung und Unkenntnis über mögliche Gefahren sowie Alkohol sind die häufigsten Ursachen. Auffällig ist, dass überwiegend Männer zu den Badetoten zählen. Gerade in der Gruppe der über 60-Jährigen kann Leichtsinn gepaart mit einem geschwächten Herz-Kreislauf-System häufig zu Herzversagen, Krämpfen oder schneller Erschöpfung führen. Doch auch Kinder sind nach wie vor stark gefährdet, denn Wasser zieht die Kleinen magisch an. Es kommt aber immer wieder vor, dass Eltern oder Erziehungsberechtigte den Nachwuchs aus den Augen verlieren. Außerdem stufen viele Eltern die schwimmerischen Fähigkeiten ihrer Kinder falsch ein und glauben, dass ihre Kinder – sobald sie das Seepferdchen erhalten haben – gut bis sehr gut schwimmen. Ein völliger und leider manchmal auch tödlicher Irrtum!
DLRG-Präsidiumsmitglied Helmut Stöhr empfiehlt: "Damit die schönste Zeit des Jahres
kein böses Ende nimmt, sollten Eltern, Schwimmer und Badeurlauber folgende Hinweise beachten":
- Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten.
- Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben.
- Nie alleine oder unbeaufsichtigt schwimmen.
- Die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einschätzen; nicht übermütig werden.
- Unbekannte Gewässer bergen Gefahren. Erkundigen Sie sich vor dem Bad bei einheimischen Fachleuten über besondere Gefahren und die örtlichen Notrufmöglichkeiten.
- Im Frühsommer sind die Gewässer in der Regel noch kalt. Dies gilt insbesondere für tiefe Gewässer wie Baggerseen. Das Bad kann zu Unterkühlung und Krämpfen führen und lebensgefährlich werden.
- Nie in unbekannte Gewässer springen. Nur an ausgewiesenen Sprungbereichen ins Wasser springen. Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich können lebensgefährlich sein oder schwerste, dauerhafte Schäden nach sich ziehen.
- Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere sind gefährliches Spielzeug und können leicht abgetrieben werden.
- Verlassen Sie bei Gewitter das Wasser sofort. Es besteht Lebensgefahr.
- Besondere Vorsicht ist in offenen Gewässern, im Meer und Flüssen geboten.
- Das Bad in Flüssen ist besonders gefährlich. Strömungen, Brückenpfeiler, Sogwirkungen, Unterwasserhindernisse und Fahrrinnen mit Freizeit- und Berufsschifffahrt bilden unkalkulierbare Risiken.
- Achtung beim Badeurlaub an europäischen Meeren: Gezeiten und nicht erkennbare Strömungen und Unterströmungen sowie starke ablandige Winde können auch gute Schwimmer in Lebensgefahr bringen.
- Trinken Sie vor dem Baden keinen Alkohol und vermeiden Sie ein Bad unmittelbar nach dem Essen.
Bitte nehmen Sie sich diese Tipps von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft zu Herzen! Unser aller Leben ist kostbar und sollte nicht wegen ein bisschen Paddeln im Wasser vergeudet werden. Außerdem sei hier auch noch einmal betont, dass die Lebensretter des DLRG alles Menschenmögliche dafür tun, dass es nicht zu tödlichen Unfällen kommt. Dazu gehört sicherlich auch manchmal das Sperren des Strandes und das drängende Auffordern an Badende, das Wasser zu verlassen, wenn es zu gefährlich ist. Die DLRG verdient unseren Respekt und unseren großen Dank für die leider schon bereits vielen Einsätze, die sie vornehmen mussten, um Menschen aus dem Wasser zu retten. Traurigerweise werden wohl noch einige dazukommen...
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Quellen und Bildrechte:
- Text: ots/DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
- Fotos: DLRG