Zu dieser Erkenntnis kommen Forscher der University of Louvain. Sie zeigten einer Gruppe von Männern und Frauen Bilder von lächelnden Personen, die sie bewerten sollten. Das Lächeln derjenigen, die Fältchen um die Augen hatten, wurde als authentischer, intensiver, spontaner und fröhlicher wahrgenommen. Außerdem wurde diesen Menschen mehr Intelligenz, Attraktivität und leichte Dominanz zugesprochen. Die Studie konzentrierte sich rein auf die Augenfältchen, die sich während des Lächelns zeigen.
"Dass Fältchen als vertrauenswürdiger und authentischer wahrgenommen werden, hängt damit zusammen, dass ein Lächeln ein emotionaler Ausdruck ist, bei dem Gesichtsmuskeln und Fältchen aktiviert werden. Da gewisse Muskelgruppen für ein authentisches Lächeln nicht bewusst manipulierbar sind, erkennt der Mensch nonverbal, ob es ein echtes oder aufgesetztes Lächeln ist", erklärt Psychologe Josef Fellner. Bei einem authentischen seien alle Muskeln sowie die Fältchen involviert.
Eine höhere Zuschreibung von Intelligenz könnte auch daraus entstehen, dass Fältchen mit Reife assoziiert werden und Alter wiederum mit Weisheit. "Interessant ist auch, dass nur 25 Prozent der Kommunikation sprachlich erfolgt. Der Rest ist nonverbal", sagt er.
Menschen scheinen sich der positiven Auswirkung ihrer Fältchen nicht gänzlich bewusst zu sein, wie die häufigen Schönheitseingriffe - sei es operativ oder mit Hilfe verschiedener Cremes - zeigen. "Das Aussehen des Körpers wird zu einem kulturellen Schönheitsdiskurs, der die ewige Jugend im Fokus hat", so Fellner. Die Menschen verfolgen ein Schönheitsideal, dass es in Wirklichkeit so makellos gar nicht gibt.
Falten sind demnach negativ besetzt und unerwünscht. "Dennoch jede Falte, Narbe oder Ähnliches etwas über die Person", sagt der Fachmann. Weitere Merkmale mit positiven Auswirkungen, die jedoch von den meisten Menschen unterschätzt werden, sind unter anderem die Haare, Haut und Zähne. "Diese signalisieren evolutionär gesehen, Gesundheit."
Quelle: Pressetext
Foto: Benjamin Thorn, Pixelio