Die getesteten Frauen, die normalerweise dünne weibliche Körper in Werbungen bevorzugten, wiesen eine deutliche Gedankenänderung auf, nachdem ihnen vermehrt Bilder von Models mit Übergrößen gezeigt wurden - sie also nicht mehr so auf die Schlanken fixiert waren.
Aber auch umgekehrt favorisierten die Testpersonen wiederum dünne Models, wenn ihnen hauptsächlich Fotos von solchen gezeigt wurden. Die Ergebnisse dieser Studie soll die englische Regierung nun aufmerksam auf die Werbegestaltung machen und verlangt laut Studie eine normierte Darstellung des Frauenkörpers in den Medien.
Allein die Medien für das Problem der Besessenheit von einem Schlankheitsideal verantwortlich zu machen, ist laut Martina Thiele, Kommunikationswissenschaftlerin an der Universität Salzburg, zu einfach. "Man kann keinen einfachen Wirkungszusammenhang herstellen und behaupten, dass ein bestimmtes Körperbild in den Medien zum Beispiel zu Bulimie führt", erläutert die Expertin.
"Es ist jedoch grundsätzlich begrüßenswert, weniger einseitige Bilder zu verbreiten und auf Vielfalt und Differenz zu setzen", so Thiele. Dabei sollten unterschiedliche Bilder von Menschen in den Medien verbreitet werden, um zu zeigen, dass Attraktivität und Begehren relativ sind. Eine vermehrte Darstellung solcher Alternativen könne vielleicht einen allmählichen Bewusstseinswandel bewirken.
"In Bezug auf das Schlankheitsideal ist ein internationaler Trend beobachtbar, wobei Frauen unabhängig von der Kultur möglichst dünn sein sollen", führt die Kommunikationswissenschaftlerin aus. Mittlerweile herrscht Thiele zufolge ein unerreichbares, Barbie-ähnliches Frauenbild in den Medien vor, das eine Kombination aus nicht allzu ausladender Hüfte, dafür riesigen Brüsten und langem Haar darstellt.
Laut Martina Thiele gibt es auch Unternehmen, die Menschen, die nicht den Modelmaßen entsprechen, für ihre Produktwerbung einsetzen, um damit einen positiven Werbeeffekt zu erreichen, jedoch auch nicht gänzlich uneigennützig handeln.
Quelle: Pressetext
Foto: Gerd Altmann, Pixelio