Zeitumstellung: Häufige Probleme und wie man damit umgeht

Die Winterzeit naht: In der Nacht zum 27. Oktober wird die Uhr von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgedreht. Viele Menschen leiden darunter, Schlafstörungen und Reizbarkeit sind keine Seltenheit. Wir geben Tipps, was man gegen diese Probleme tun kann.

Nicht alle Menschen freuen sich über eine Stunde mehr Schlaf, denn bei vielen kommt der Biorhythmus durcheinander. Der menschliche Organismus braucht acht Tage, um sich an die Zeitumstellung zu gewöhnen. "In dieser Zeit klagen viele Menschen über innere Unruhe und Gereiztheit, Kopfschmerzen sowie schlechte Konzentrationsfähigkeit", erklärt Dr. Imke Schmitz-Losem, Beratungsärztin der pronova BKK. Aber auch Jetlag-ähnliche Schlafstörungen, wie man sie von Reisen in entfernte Länder kennt, sind keine Seltenheit. Die Folgen: Abgeschlagenheit und Stress für die Gesundheit.

Mann im weißen Hemd reibt sich dieAugen

In Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 eingeführt, um das Tageslicht besser zu nutzen und so Energie zu sparen. Die Sommerzeit dauert jeweils vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober. Ab dann gilt wieder die eigentliche Normalzeit, die umgangssprachlich auch Winterzeit genannt wird.

So kommen Sie besser mit der Zeitumstellung klar

Dr. Imke Schmitz gibt Tipps: „Für Familien mit kleinen Kindern kann es sinnvoll sein, die Zeitumstellung bewusster anzugehen. In der Woche davor kann man zum Beispiel anfangen, die Kinder sukzessive jeden Abend 10 Minuten später ins Bett zu bringen und den Tag dann entsprechend auch etwas später zu beginnen.“ Kinder, die alt genug sind, sollten den Mechanismus der Sommer- und Winterzeit erklärt bekommen. Wenn sie verstehen, warum die Zeit umgestellt wird, gehen sie auch bereitwilliger früher ins Bett.

Es kann beim Einschlafen helfen, das Zimmer zu verdunkeln. Am Morgen hilft dann die Helligkeit beim Aufwachen. Geräte wie Smartphones, Tablets, Fernseher oder Computer sollten ein paar Stunden vor dem Schlafengehen beiseite gelegt werden. Sie strahlen blaues Licht aus, das das Gehirn aktiviert und das Einschlafen möglicherweise beeinträchtigt.

Auch für Erwachsene gilt: Wer einige Tage früher schlafen geht, kann sich Schritt für Schritt anpassen. Verschieben Sie ebenfalls Ihre Schlafgewohnheiten schon einige Tage vor der Zeitumstellung und gehen Sie jeden Tag etwas früher schlafen. So können Sie sich etappenweise an den neuen Rhythmus anpassen. Am Abend vor der Zeitumstellung sollten Sie möglichst keine üppigen Menüs zu sich nehmen.

Mit viel Licht gegen die Müdikgeit

Mit viel Bewegung und Licht kann man gut gegen Müdigkeit ankämpfen. Dr. med. Berthold Musselmann von PhytoDoc empfiehlt, künstliche Lichtquellen mit ca. 5000 Lux zu nutzen. So können Sie die fehlende Nachmittagshelligkeit ausgleichen.

Legen Sie öfter kleine Pausen ein und gehen Sie an die frische Luft. Wer mit Einschlafproblemen zu kämpfen hat, kann leichte pflanzliche Einschlafhilfen wie Baldrian, Hopfen, Melisse oder Lavendel zur Unterstützung nutzen.

Sport und (echte) soziale Kontakte tun gut

In den frühen Morgenstunden macht Sport munter, aber nach 18 Uhr sollten Menschen, die unter der Zeitumstellung leiden, lieber darauf verzichten. Eine gute Waffe gegen den sich anbahnenden Herbst/Winterblues sind soziale Kontakte und Hobbys.

Unsere Empfehlung: Verabreden Sie sich und kochen Sie doch mal etwas zusammen. Rat von Dr. Musselmann an alle, bei denen es in den Zeitplan passt: Damit Sie die Umstellung besser vertragen, sollten Sie Ihre Aktivitäten und auch die Einnahme Ihrer Mahlzeiten um eine Stunde vorverschieben.

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