Weniger Sport, mehr Alkohol: Die schlimmen Folgen des Lockdowns
Psychotherapeuten und Psychiater schlagen Alarm: Sie beobachten in der Corona-Krise steigenden Alkoholkonsum und dadurch eine Zunahme psychischer Probleme. In einer aktuellen Umfrage des Instituts für Generationenforschung zu den Themen "Sport, Ernährung und Gesundheit" kam ebenfalls Dramatisches zum Vorschein: Je jünger die Befragten waren, desto negativer die Ergebnisse.
Sechs von zehn Therapeuten stellen bei ihren Patienten häufiger Alkoholprobleme fest. Patienten, die schon vor der Krise Probleme mit Alkohol hatten, greifen vermehrt zu Bier, Wein oder Spirituosen, wie 66 Prozent aus ihren Sprechstunden berichten. Dies sind Ergebnisse der Studie "Psychische Gesundheit in der Krise" der pronova BKK, für die 154 Psychiater und Psychotherapeuten in Praxen und Kliniken befragt wurden.
Nicht nur wer psychisch labil ist, sondern auch bislang unbelastete Menschen geraten in der Pandemie in seelische Nöte - und sind suchtgefährdet. Wenn der Druck zu groß wird, flüchten sich nicht wenige in Alkohol, Zigaretten oder andere Drogen, um den Stress zu bekämpfen. Mehr als jeder dritte Therapeut sieht gesteigerte Nikotinsucht, auch Medikamente spielen eine größere Rolle. Ein Drittel der Experten diagnostiziert häufiger den Konsum von Drogen wie Cannabinoiden, Kokain oder Halluzinogenen.
51 Prozent der Männer machen corona-bedingt weniger Sport. Bei der Generation Z (bis 26) sind es sogar 68 Prozent. Die Vertreter dieser Generation essen außerdem immer mehr Süßigkeiten und trinken 25 Prozent mehr Alkohol als sonst, die Nutzung der Streaming-Dienste stieg um 48%. Jeder Vierte dieser Altersgruppe schläft seit Anbeginn der Pandemie schlechter.
Frauen haben weniger Probleme damit, Alternativen wie Onlinekurse zu nutzen. Tatsächlich nutzen über alle Generationen hinweg die weiblichen Befragten in etwa 15-Mal häufiger digitale Sportangebote wie jeweils die gleichaltrigen Männer.
Ein positives Ergebnis: Vor allem die über 40-Jährigen Männer achten mehr auf ihre Ernährung und essen seit der Corona-Pandemie weniger Fleisch und kochen lieber selber.
Psychologe Rüdiger Maas, Studienleiter der aktuellen Umfrage des Instituts für Generationenforschung: "Die Corona-Pandemie hat nun nach einem Jahr tiefe Spuren in unserem Leben und unserer Psyche hinterlassen. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie viele Bereiche Corona in unserem Leben beeinflusst."
Quellen und Bildrechte:
Die Befragung "Psychische Gesundheit in der Krise" wurde im Oktober und November 2020 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung durchgeführt. Bundesweit nahmen 154 Psychiaterinnen und Psychiater sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten daran teil.
Repräsentative Umfrage des Instituts für Generationenforschung mit 1.836 Befragten aus der DACH-Region
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