Eltern aufgepasst: Beim krummen Kinderrücken den Skoliose-Test machen!
Ihr Kind klagt häufig über Rückenschmerzen oder Verspannungen und es hat einen krummen Rücken? Dann sollten Sie einen kleinen Test auf Skoliose durchführen. Ist der positiv, sollten Sie möglichst schnell einen Facharzt aufsuchen, denn Früherkennung ist enorm wichtig.
Skoliose ist eine häufige Erkrankung der Wirbelsäule, die früh behandelt werden muss, aber oft zu spät erkannt wird. Bei Kindern und Jugendlichen tritt Skoliose am häufigsten im Alter zwischen 10 und 14 Jahren auf. Deshalb sollten Kinder regelmäßig und besonders während der Wachstumsphase von einem Kinderarzt oder Orthopäden auf Skoliose untersucht werden.
Bei dieser Erkrankung der Wirbelsäule entstehen Schäden und Rückenschmerzen, die im Alter bis zur Arbeitsunfähigkeit führen können. Skoliose ist die vierthäufigste chronische Erkrankung in Deutschland.
Selbsttest zur Früherkennung
Klagt ein Kind immer wieder über Symptome wie Rückenschmerzen oder Verspannungen oder hat eine zunehmend krumme Haltung, dann sollten Eltern genau hinschauen, denn sie sind diejenigen, die als Erste zuerst verdächtige Symptome bei ihren Kindern erkennen können. Dafür gibt es einen einfachen Selbsttest, den der Skoliose-Experte Dr. med. Jens Seifert, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Fachklinik Hohwald, mit seinem Team über Jahre entwickelt hat. „Skoliose-Früherkennung beginnt zu Hause“, sagt Seifert.
3-Minuten-Eltern-Kind-Skoliose-Selbsttest
Ist in der direkten Verwandtschaft jemand auffallend krumm gewachsen?
Gerade hinstellen: Ist der Rücken flach?
Nach vorne beugen: Sind beide Rückenseiten gleich hoch? Ist eine Buckelbildung erkennbar? Sind nur auf einer Seite Rippen sichtbar?
Sind diese drei Punkte auffällig, empfiehlt Chefarzt Dr. Jens Seifert den Besuch bei einem Skoliose-Experten.
Für Skoliose keine Heilung möglich – nur frühzeitige Diagnose und Behandlung
Es gibt keine Heilung für Skoliose, nur die frühzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, das Fortschreiten der Krümmung zu verlangsamen und Komplikationen wie Rückenschmerzen, Atemprobleme und eingeschränkte körperliche Aktivität zu vermeiden.
„Das Beste bei Skoliose ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung“, sagt Dr. med. Jens Seifert und ergänzt: „Eltern sollten ihre Kinder regelmäßig vom Experten auf Skoliose untersuchen lassen.“ Gänzlich unbehandelt führt diese Deformität zu Entstellung des Rumpfes, Buckelbildung, kann Schmerzen verursachen und schwerwiegende Folgen an Lunge und Herz verursachen.
Skoliose – bis 18 Jahre kann operiert werden
Der Schweregrad dieser Verkrümmung fällt bei jedem/jeder anders aus und verursacht unterschiedlich starke Beschwerden bei Kindern und Jugendlichen. Eine Krümmung der Wirbelsäule von weniger als 10 Grad wird als milde Skoliose betrachtet. Hier wird noch nicht die Diagnose definiert.
Ab einem Winkel von 20 bis 40 Grad kann der Experte bei früher Erkennung mit einer konservativen Therapie sehr gut behandeln. Hier kommt ein Korsett und Skolioseturnen zur Anwendung.
Eine Krümmung von mehr als 40 Grad wird als schwere Skoliose angesehen. Bei milden Fällen von Skoliose ist keine operative Behandlung nötig, während bei mittelschweren bis schweren Fällen eine Operation erforderlich wird. Seifert: „Ab 15 Jahren wird es mit der Operation schwierig, ab 18 Jahren empfehlen wir selten eine Operation.“
Quellen und Bildrechte:
Die Asklepios Fachklinik Hohwald – Sachsens Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumaorthopädie – ist ein Fachkrankenhaus mit 105 Beten. Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums ist Dr. Jens Seifert, Orthopäde, Unfall- und Neurochirurg. Er behandelt seit 26 Jahren Skoliose-Patienten.
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