Faulende Zähne sind ein Übel, unter dem praktisch alle Bevölkerungsgruppen rund um den Globus leiden. Doch man kann etwas dagegen tun: mit dem Mineralstoff Fluorid im Speisesalz.
Dass regelmäßiges Zähneputzen und einer zuckerarmen Ernährung gut für die Zähne sind, ist ja schon allgemein bekannt. Dass der Mineralstoff Fluorid es den Kariesbakterien ebenso schwer machen kann und dem Verfall des Gebisses vorbeugt, hat sich wohl auch langsam herumgesprochen. Zahnärzte wissen es schon lange und empfehlen ihren Patienten deshalb fluoridierte Zahnpasten.
Doch auch das ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss: Das beim Putzen zugeführte Fluorid wirkt immer nur kurz. Besonders nach den Mahlzeiten ist das problematisch. Denn dann finden Bakterien beste Bedingungen vor, um mit ihren Säuren Löcher in den Zahnschmelz zu ätzen und stabilisierende Mineralstoffe herauszulösen.
Diesem Vorgang kann Fluorid entgegenwirken. Naheliegend ist es also, den Mahlzeiten direkt Fluorid beizumengen: Entweder über das Trinkwasser oder über das Speisesalz. Beide Ansätze wurden in verschiedenen Ländern der Welt untersucht und anlässlich einer internationalen Konferenz in Zürich zum Thema "50 Jahre Speisesalzfluoridierung in der Schweiz" diskutiert.
Die Experten auf dem Gebiet der Kariesvorbeugung sind sich einig: Es gibt kaum eine einfachere und kostengünstigere Methode Zähne gesund zu erhalten, als das normale Speisesalz mit Fluorid anzureichern. Denn Salz wird vom Menschen in relativ gleichbleibenden Mengen verzehrt - eine Gefahr der Überdosierung von Fluorid ist daher ausgeschlossen.
Durch die Jahrzehnte lange Erfahrung in der Schweiz ist mittlerweile auch die optimale Menge Fluorid zur Verhinderung von Karies ermittelt. Untersuchungen in südamerikanischen Ländern wie Mexiko, Costa Rica und Kolumbien zeigten sehr deutlich, dass nach der Einführung von fluoridiertem Salz in den Mündern der Lateinamerikaner wesentlich weniger Karies zu finden war. Ähnliche Erfolge konnten auch mit fluoridiertem Trinkwasser erzielt werden, allerdings war seine Herstellung um ein Vielfaches teurer.
In Deutschland gibt es fluoridiertes Speisesalz als Jodsalz mit Fluorid erst seit 1991 im Handel. Doch ein Marktanteil von mehr als 63 Prozent im Jahr 2004 spiegelt die wachsende Akzeptanz in der Bevölkerung wider. Professor Andreas Schulte von der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde an der Uni Heidelberg ist zufrieden mit diesen Zahlen, sieht aber trotzdem noch Verbesserungsbedarf: "Wir sind auf einem guten Weg. Aber neben den privaten Haushalten sollten auch Kantinen und Großküchen fluoridiertes Salz verwenden dürfen. Erst dann profitieren auch Menschen, die Probleme bei der täglichen Zahnpflege haben wie Behinderte oder Ältere."
Die positive Wirkung des Fluorid-Salzes ist besonders stark bei den Personen, die ihre Zähne nur unzureichend pflegen oder sich ungesund ernähren. Viele Studien belegen: Schlechte Zähne finden sich besonders häufig bei sozial Schwachen und wenig gebildeten Menschen. Da bereits seit einigen Jahren auch Billig-Discounter fluoridiertes Salz anbieten, könnte die Volksseuche Karies weiter eingedämmt werden.
Der Schweizer Pionier der Salzfluoridierung und Organisator der Tagung, Professor Thomas Marthaler, appelliert an die Verbraucher: "Fluoridiertes Salz ist eine wichtige Maßnahme gegen Karies - sehr sicher und ohne Nebenwirkungen. Man kann nur hoffen, dass sich noch mehr Leute dafür entscheiden. Weltweit schützen schon fast 200 Millionen Menschen so ihre Zähne!"
Wie viel Jod ist gesund?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt für Erwachsene als täglich benötigte Menge Jod zwischen 180-200 Mikrogramm an. Für Kinder und Jugendliche empfiehlt sie eine tägliche Menge von 40-200 Mikrogramm.
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