Heilkräuter: Die Apotheke aus dem eigenen Garten

Lecker und gesund: Frische Kräuter versprechen Linderung bei Beschwerden. Die Gesundheitsexperten von DocJones geben wertvolle Hintergrundinformationen und verraten, wie man die Heilpflanzen am besten anwendet: Dazu gibt es noch jede Menge interessante Buchtipps von uns...

Frische Kräuter schmücken im Sommer fast jede Fensterbank und schmecken köstlich in den verschiedensten Speisen. Viele unserer Küchenkräuter sind aber nicht nur lecker, sondern besitzen zudem eine heilende Wirkung. "Wer Krankheiten vorbeugen oder Schmerzen lindern will, ist oft mit natürlichen Arzneien gut beraten. Doch die meisten Menschen wissen gar nicht, wie gesund zum Beispiel Petersilie oder Thymian sind", betont Isabell Goyn, Gesundheitswissenschaftlerin und Portalmanagerin der Gesundheitsplattform DocJones. "Deshalb ist es unser Anspruch, umfangreiche Informationen rund um die Pflanzenheilkunde online zu bündeln und für Gesundheitsinteressierte zur Verfügung zu stellen", so Goyn weiter. Passend zur Jahreszeit verraten die Experten von DocJones, welche Küchenkräuter auch eine heilende Wirkung entfalten.

Petersilie weckt die Lebensgeister
In der grünen Würze steckt eine Menge Vitamin C, wodurch sie belebend wirkt und gegen Frühjahrsmüdigkeit eingesetzt werden kann. Außerdem soll sie den Appetit anregen und gegen Blähungen helfen. Schwangere Frauen verzehren Petersilie jedoch besser nicht im Übermaß, da sie als zyklusregulierendes Kraut eine Fehlgeburt begünstigen könnte.

Dill - das Gurkengewürz mit heilender Wirkung
Dill schmeckt nicht nur im Gurkensalat, sondern wirkt sich positiv auf die unteren Bauchorgane aus. Als Sitzbad lindert Dill bei manchen Frauen Menstruationsbeschwerden, ein Tee aus Dillsamen hingegen vertreibt Magenprobleme und Blähungen.


Im Schnittlauch liegt die Heilkraft
Als Heilpflanze ist das typische Salatgewürz eher unbekannt. Zu Unrecht, denn im Schnittlauch steckt jede Menge Gutes: Er wirkt blutdrucksenkend, harntreibend sowie schleimlösend bei Husten und soll sogar bei Gicht hilfreich sein. Schnittlauch ist außerdem ein Lieferant von Eisen und Vitamin C.

Die beruhigende Melisse
Melisse wird häufig als Bestandteil für Tees gegen Unruhe, Nervosität und Angstzustände eingesetzt. Die Melisse wirkt krampflösend, entspannend und hebt die Stimmung. Da Magenbeschwerden oft auf einen unruhigen Gemütszustand oder Stress zurückzuführen sind, verschafft sie auch bei Verdauungsproblemen Linderung.

Mit Thymian den Husten verjagen
Was Italienfans in der Pasta zu schätzen wissen, hilft vor allem gegen Erkrankungen der Atemwege. Thymian löst Hustenkrämpfe wie auch Schleim und wird somit bevorzugt bei Erkältung und Bronchitis eingesetzt.

Kein Kräutergarten ohne Salbei
Salbei enthält mindestens 1,5 Prozent ätherisches Öl und kann aufgrund seiner antibakteriellen sowie virus- und pilzhemmenden Wirkung gegen allerhand Beschwerden helfen. Er verhindert zum Beispiel übermäßige Schweißbildung, Zahnfleischentzündung und Mundgeruch. Bei Halsschmerzen kann zweimal täglich mit einem Salbeitrank gegurgelt werden. Auf diese Weise wird der Rachenraum desinfiziert und Bakterien haben schlechte Karten, sich zu vermehren.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind Arzneikräuter die häufigste Arzneiform der Welt. In vielen Industrienationen wäre das Wissen um ihre Heilkraft beinahe verloren gegangen, doch in den letzten Jahrzehnten entflammte das Interesse an dieser Art von Medizin neu. Immer mehr Menschen erkennen heute die Vorteile, die eine Behandlung mit Kräutern mit sich bringt und setzen sie für sich und ihre Familien ein. Natürlich sollte darauf geachtet werden, sie korrekt einzusetzen, damit sie eine sichere und vor allem wirksame Bereicherung der Hausapotheke sind. Es gibt etliche interessante Bücher, die sich diesem Thema angenommen haben. Wir stellen Ihnen hier einige besonders schöne Exemplare vor:

"Mein Heilpflanzengarten" von Rudi Beiser
Neben natürlichem Pflanzenschutz gehört die sorgfältige Ernte von Hand zu den Erfolgsrezepten beim Heilkräuteranbau. So bleiben im Gegensatz zur maschinellen Ernte die wertvollen Heil-, Duft- und Geschmacksstoffe erhalten. Auch der Erntezeitpunkt ist mit Bedacht zu wählen, denn jede Pflanze entfaltet ihre größte Wirkkraft zu einer anderen Tageszeit. Autor Rudi Beiser ist so erfahren in der Heilkräuterkunde wie kaum ein anderer und produziert Tees und Heilpflanzenmischungen in seiner eigenen Kräutermanufaktur. Im Buch "Mein Heilpflanzengarten" gewährt er Einblicke in sein über Jahrzehnte erworbenes Wissen und erklärt, was bei der Kultivierung, Ernte und Verarbeitung von Heilpflanzen besonders wichtig ist. Das Buch ist reich bebildert und enthält neben diversen Ratschlägen für den Heilpflanzengärtner unter anderem ein Verzeichnis der wichtigsten Heilpflanzen und ihrer Anwendungsbereiche sowie Rezeptvorschläge zur Herstellung von bekömmlichen Tees, heilsamen Tinkturen und wohltuenden Badezusätzen. Erschienen im Eugen Ulmer Verlag zum Preis von 19,90 Euro (160 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-8001-7662-5).

"Hausmittel und Heilkräuter im Jahreslauf" von Hanni Reichenvater
Die bekannte Kräutlerin Hanni Reichenvater stellt in ihrem neu überarbeiteten Heilkräuter-Buch alle wichtigen Heilpflanzen vor, die Sie für eine vollständige, natürliche Hausapotheke benötigen und leicht selbst sammeln können. Sie beschreibt, wann und wo die einzelnen Pflanzen zu finden sind und wie sie gesammelt, getrocknet aufbewahrt, zubereitet und angewendet werden sollten. Das Buch wurde um viele Heilpflanzen erweitert und mit mehr Rezepten ergänzt. Dem Ablauf des Jahres folgend, beginnend im Frühjahr etwa mit Brunnenkresse, Huflattich und Bärlauch, über den Sommer mit Scharfgarbe, Beinwell und Weidenröschen, den Herbst mit Hagebutte, Wacholder und Knoblauch bis hin zum Winter, in dem Sie beim nächsten Bauern oder in der Drogerie Heublumen holen können, beschreibt die Autorin alles Wissenswerte zu den Hausmitteln und Heilkräutern. Eigene Abschnitte behandeln die bewährtesten Hausmittel, die - in Kombination mit richtig angewandten Heilkräutern - manch synthetisches Medikament überflüssig werden lassen. Am Ende des Buches widmet sich die Autorin noch kurz dem Thema der gesunden Ernährung. Sie gibt hilfreiche Tipps im Umgang mit den uns vertrauten Lebensmitteln in unserer Küche. Erschienen im Leopold Stocker Verlag zum Preis von 16,90 Euro (160 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-7020-1300-4).

"Das neue Praxishandbuch Heilpflanzen" von u.a. Susan Curtis & Louise Green
Das Interesse an Heilpflanzen und deren Wirkung wächst seit Jahren. Immer mehr Menschen vertrauen auf die Natur und ihre Kräfte und wollen nicht gleich beim ersten Kratzen im Hals in den Medizinschrank greifen, wo doch vielleicht schon ein Thymiantee mit Honig Linderung verschafft. Kräuter können einen wertvollen Beitrag zur ganzheitlichen Lebensführung leisten und zahlreiche Alltagsbeschwerden lindern - von Frauenleiden, über Hautrötungen bis zu Magenbeschwerden und Kreislaufproblemen. Der Band stellt 84 Kräuter in ausführlichen Porträts vor. Darunter sind solche, die in unseren Küchen standardmäßig Verwendung finden und vielleicht gar nicht mehr als Heilkräuter wahrgenommen werden, und solche, die weniger bekannt sind, deren positive Wirkung aber nicht unterschätzt werden darf. Zahlreiche ausführlich beschriebene Rezepte stellen diverse Naturarzneien vor, die sich nun im Handumdrehen und ohne eine große Spezialausrüstung ganz einfach selbst herstellen lassen. Nicht fehlen dürfen hier natürlich beliebte Säfte, Tees, Sirup und Tinkturen zur innerlichen Anwendung. Aber auch die Freunde von selbst hergestellter Naturkosmetik finden hier eine Vielzahl von Anregungen - von Peelings über Haarpflegemittel bis zu Seifen und Gesichtsmasken. Besonders praxisnah sind die Zusammenstellungen zu einzelnen Anwendungsgebieten, z.B. zu Haut und Haar, Husten & Erkältung, Geist und Seele, Schwangerschaft und Geburt und vielen mehr. Erschienen bei Dorling Kindersley zum Preis von 16,95 Euro (256 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-8310-2076-8).

"Unsere Heilkräuter" von Ursula Stumpf
Acker-Schachtelhalm stärkt das Gedächtnis, Gänsefingerkraut lindert Krämpfe und der Echte Lein versorgt unseren Körper mit essentiellen Fettsäuren. Unsere heimischen Heilkräuter fördern die Gesundheit und helfen bei Beschwerden. 160 von ihnen porträtiert Ursula Stumpf in ihrem neuen Buch "Unsere-Heukräuter". Jeder Pflanze widmet sie dabei eine Doppelseite, auf der neben Merkmalen und Vorkommen auch die Verwechslungsarten vorgestellt werden. Zusätzlich erfährt der Leser alles zu Wirkung und Anwendung der jeweiligen Heilpflanze. Zahlreiche Rezeptvorschläge für Salben, Öle, Tinkturen oder Tees zeigen zudem, wie man sie konkret verwenden kann. Über 360 Fotos und Zeichnungen machen die Bestimmung der Heilpflanzen und der extra aufgeführten wichtigsten Giftkräuter leicht und sicher. Ein ausführliches Beschwerde-Register am Ende des Buches bietet schnelle Hilfe. Dr. Ursula Stumpf, gelernte Apothekerin und Heilpraktikerin, vereint schulmedizinische und ganzheitliche Zugänge zur Heilkraft von Pflanzen und verfügt über einen Erfahrungsschatz von 20 Jahren eigener Heilpraxis. Sie bietet zahlreiche Seminare und Vorträge zum Thema Heilpflanzenkunde an und tritt regelmäßig im Fernsehen auf. Erschienen im KOSMOS Verlag zum Preis von 14,99 Euro (256 Seiten, Broschur, ISBN: 978-3-440-12705-6).

"Die neue Pflanzenheilkunde für Frauen" von u.a. Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Frauen haben andere Vorstellungen von Gesundheit als Männer. Sie vertrauen eher auf die Kräfte der Natur und sanfte Heilpflanzen als auf synthetische Medikamente - und das nicht nur, wenn es um frauentypische Beschwerden geht. Doch wie wirken die pflanzlichen Heilmittel genau? Und in welcher Dosierung wendet man sie an? Die beiden Autorinnen, Prof. Dr. med. Ingrid Gerhard und Natascha von Ganski, porträtieren in ihrem Buch "Die neue Pflanzenheilkunde für Frauen" einfühlsam und detailliert die 50 wichtigsten Heilpflanzen für Frauen und geben konkrete praktische Empfehlungen mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen fair Teezubereitungen, Salben, Hydrolate, Tinkturen und ätherische Öle. Im Vordergrund steht dabei die Vorbeugung, Behandlung und Heilung von Erkrankungen und Beschwerden, unter denen Frauen jeden Alters in verschiedenen Lebensphasen besonders häufig leiden. Dabei geht es neben der Linderung einzelner Symptome aber vor allem um eine ganzheitliche Behandlung von Beschwerden, die im Kontext des ganzen Menschen mit seiner Persönlichkeit und seiner Lebensumstände gesehen werden muss. Aus diesem Ansatz heraus ist ein umfassendes Handbuch entstanden, das Frauen in allen Lebensphasen begleitet. Erschienen im Zabert Sandmann Verlag zum Preis von 19,95 Euro (248 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-89883-302-8).

"Naturkosmetik aus meinem Garten" von Katharina Bodenstein
Es ist so leicht, sich auf natürliche Weise etwas Gutes zu tun: Die Zutaten für ein duftendes Körpergel, eine erfrischende Maske oder ein entspannendes Bad wachsen draußen in der Natur. Die wertvollen Inhaltsstoffe der Kräuter, Blumen und Früchte wirken am besten, wenn sie frisch angewendet oder selbst verarbeitet werden - ohne Konservierungsstoffe und andere industrielle Zusätze. So gut wie alle Rezepte kommen mit Zutaten aus Garten und Küche aus, die man ohnehin im Haus hat. Katharina Bodenstein stellt einfache Grundrezepte vor, die sich mit verschiedenen Pflanzen variieren lassen. Für jeden Haar- oder Hauttyp und auch für kleine Schönheitsprobleme findet hier jeder die richtige Pflanze und ihre Zubereitung. Eine Birkenblätterspülung etwa sorgt für weiches Haar, eine Gänseblümchencreme für reine Haut. Stimmungsvolle Fotos machen Lust aufs Ausprobieren. Erschienen im Jan Thorbecke Verlag zum Preis von 16,90 Euro (120 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-7995-0743-1).

Quellen und Bildrechte:

  • Text/Fotos: DocJones