Ohrenschmerzen: Viele Ursachen - immer unangenehm

Ohrenschmerzen haben verschiedene Ursachen. Sicher ist, dass sie für die Betroffenen äußerst schmerzhaft sein können. Bei uns erfahren Sie, welches die häufigsten Ursachen für Ohrenschmerzen sind und wie man sie bzw. die Ursache am erfolgreichsten bekämpfen kann.

Das Ohr ist ein empfindliches Sinnesorgan. Schmerzhafte Entzündungen können sowohl im äußeren (Otitis externa) - hier dann häufig verbunden mit Juckreiz und Hörstörungen - als auch im inneren Gehörgang auftreten, gut bekannt als Mittelohrentzündung, die einher geht mit pulsierenden, meist starken Schmerzen, die nicht selten mit Fieber, Hörstörungen und Druckgefühl verbunden sind. Des Weiteren kann sich die Ohrtrompete (Eustachische Röhre), die die Verbindung zwischen Nasenrachen und Mittelohr darstellt, verschließen (z.B. bei verändertem Luftdruck im Flugzeug) und selbst ein Ohrschmalzpfropfen vor dem Trommelfell kann zu leichten Schmerzen und Hörstörungen führen.

Häufige Ursachen der Ohrenschmerzen

Entzündungen im äußeren Ohrbereich können z.B. durch falsches Reinigen oder durch Schwimmen entstehen, wenn dabei Bakterien oder Viren in das Ohr gelangen. Während eine Mittelohrentzündung begleitend zu einer Infektion des Nasen-Rachen-Raums auftritt. Die Krankheitserreger, meist Viren, müssen nur einen kurzen Weg zurücklegen: Bei kleinen Kindern ist die Eustachische Röhre noch kurz und eng und schwillt bei Entzündungen leicht zu, so dass sich Sekret und Eiter im Mittelohr stauen. Daher sind auch besonders häufig Kinder zwischen 3 und 8 Jahren betroffen.

Neben dem bereits schon erwähnten Ohrenschmalzpfropfen, der den Gehörgang verstopft, können auch Zahnschmerzen, die bis in das Ohr ziehen, Ursache von Ohrenschmerzen sein. Doch es gibt noch viele weitere Ursachen, die Schmerzen verursachen könnten: u.a. wenn ein Fremdkörper (z.B. Insekten) in das Ohr eindringt, das Erfrieren der Ohrmuscheln (z.B. beim Wintersport) oder ein sogenanntes "Tropical Ear", das man sich beim Tauchen holen kann, wenn nach dem Ausspülen der schützenden Fettschicht (Ohrenschmalz) durch Salzwasser der Gehörgang sehr anfällig für eine bakterielle Infektion ist und eine Gehörgangsentzündung entsteht, weil in Ländern mit tropischem Klima das Wasser viele Schwebeteilchen enthält.

Ebenfalls nicht zu vergessen ist die Luftdruckveränderung beim Fliegen: Beim Start und der Landung leiden viele Flugreisende unter einem unangenehmen, teilweise sogar schmerzhaften Druck auf den Ohren.


Therapiemöglichkeiten bei Ohrenschmerzen

Da die Ursachen für Ohrenschmerzen unterschiedlich sein können, sollte zunächst genau erforscht werden, warum man unter Schmerzen leidet, bevor man die Ursachen bekämpft. Es sind jedoch folgende Therapien möglich:

  • Bei einer leichten Entzündung des äußeren Gehörgangs kann man Glycerin/Alkoholmischungen als Ohrentropfen verwenden; funktioniert auch vorbeugend.
  • Bei einer ausgewachsenen Mittelohrentzündung muss man sofort den Arzt aufsuchen, denn hier ist häufig eine Antibiotikabehandlung notwendig. Die Nase und den Rachenraum sollte man ebenfalls mit abschwellenden Nasentropfen mitbehandeln. Positiv wirkt auch der Einsatz von Rotlicht. Evtl. empfiehlt sich die Einnahme eines leichten Schmerzmittels.
  • Bei einer Ohrtrompetenentzündung helfen Kamillendampfbäder und Rotlicht. Für die Nase nimmt man Nasentropfen.
  • Bei einer übermäßigen Produktion von Ohrenschmalz oder gar einem Ohrenschmalzpfropfen kann man in der Apotheke entsprechende Spülmittel kaufen, die das Ohrenschmalz auflösen und ausspülen. Empfehlenswerter ist jedoch der Besuch bei einem HNO-Arzt, der den Gehörgang fachmännisch säubert.
  • Wer beim Fliegen oder Tauchen einer Druckveränderung ausgesetzt ist und Ohrenschmerzen hat, sollte bei geschlossenem Mund beide Nasenflügel zuhalten und ÄUSSERT vorsichtig mit der Nase gegen diesen Druck atmen. Manchmal hilft auch das Bewegen des Kiefers (z.B. beim Gähnen). Beim Tauchen ist es ratsam, sich wieder in die Tiefe zu begeben, bevor es zu der von den Ohren nicht zu bewältigenden Druckveränderung kam. Danach ploppen die Ohren meistens von alleine wieder auf...
  • Bei einem "Tropical Ear" helfen gegen die eingedrungenen Bakterien in der Regel ebenfalls nur Antibiotika und Schmerzmittel. Vorbeugend sollte jedoch darauf geachtet werden, die Ohren nach dem Tauchen mit Süßwasser (aus der Trinkflasche) gründlich zu spülen, auch um das Salz zu entfernen, das die Haut (auch im Ohr) porös und somit anfällig macht.
  • Wer sich Erfrierungen an den Ohren eingefangen hat, sollte seine Ohren rasch mit warmen Händen oder warmen (keinesfalls heißen!) Tüchern bedecken, was schon mal zu einem schnellen Abklingen der Schmerzen führt. Auch hier zählt die Vorbeugung: Schützen Sie Ihre Ohren mit Fettsalbe oder entsprechender Kleidung.


Häufig kann nur der Arzt helfen

Sie haben starke Ohrenschmerzen, vielleicht sogar Fieber und Eiter, der aus dem Ohr läuft? Dann sofort zum Arzt/Ärztin! Schon beim Verdacht auf eine Mittelohrentzündung hilft nur der Gang in die HNO-Praxis. Denn zum einen gibt es ohne Antibiotika keine Chance auf Besserung und zum anderen besteht bei jeder Mittelohrentzündung die Gefahr, dass die Entzündung auf die Warzenbeinzellen im Schädelknochen übergreift. Diese Mastioditis kann unbehandelt zu Entzündungen des Innenohrs und der Hirnhäute führen!

Auch einen Ohrenschmalzpfropfen bekommt man selber nicht aus dem Ohr bzw. sollte es auf keinen Fall selbst versuchen. Finger weg von Wattestäbchen oder gar harten, spitzen Gegenständen, die ins Ohr eingeführt werden! Die Verletzungsgefahr ist riesig und beides stört zudem den Selbstreinigungsmechanismus des Ohrs.

Bei schweren Entzündungen des äußeren Gehörganges, starken Erfrierungen der Ohrmuscheln, bei einem "Tropical Ear" beim bzw. nach dem Tauchen und wenn Ohrenschmerzen trotz leichter Schmerzmittel nicht verschwinden, gilt auch: Ab zum Doktor! Und natürlich immer dann, wenn Säuglinge und Kleinkinder Ohrenschmerzen haben.


Vorbeugen ist immer gut...

  • Keine Wattestäbchen oder andere Hilfsmittel benutzen, um das Ohr zu reinigen.
  • Beim Baden die Ohren mit Badewatte schützen.
  • Nach dem Tauchen die Ohren mit Süßwasser (Trinkflasche) spülen.
  • Bei Kindern auf eine freie Nase achten.
  • Bei starkem Wind oder kaltem Klima die Ohren schützen (Mütze, Stirn(Ohren)band, Earbags, Klima-Wolle und Wachskugeln)
  • Für entspannte Starts und Landungen mit dem Urlaubsflieger empfiehlt sich ein Hörschutz (z.B. "FlyFit"). Die bequemen Ohrstöpsel gleichen den Druck auf das Trommelfell aus. Die Stöpsel sind übrigens auch sinnvoll beim Baden und bei anderen Wassersportaktivitäten (Swimsafe).

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