Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK brachte es ans Licht: Wickel, Kompressen und Heiltees sind wieder beliebte Hausmittel. Die deutliche Mehrheit der an der Umfrage beteiligten 1008 Personen mit mindestens einem Kind bis sechs Jahre legen einen gelassenen Pragmatismus an den Tag, wenn es die Kleinen erwischt hat. 60 Prozent der Befragten sagen von sich: "Mit vielen Wehwehchen und Krankheiten der Kinder werde ich selbst fertig." Erstaunlich selbstbewusst sind vor allem die jüngeren Eltern bis 30 Jahre (70 Prozent Zustimmung). Das gleiche gilt für Mütter gegenüber Vätern. Letztere verhalten sich deutlich vorsichtiger - 49 Prozent der Papas gehen lieber auf Nummer Sicher und suchen frühzeitig einen Arzt auf oder holen sich anderweitig Hilfe. Zwei Drittel (68 Prozent) der Mütter hingegen, behandeln zunächst in "Eigenregie". Kommen Hausmittel zum Einsatz, ist es meistens das Inhalieren (49 Prozent), gefolgt von Wickeln und Kompressen (44 Prozent), Heilkost (38 Prozent), Bädern (37 Prozent) und Heiltees (34 Prozent). Schwitzkuren und Wechselbäder werden dagegen äußerst selten angewendet (6 und 3 Prozent). Lediglich neun Prozent der befragten Eltern verwenden gar keine Hausmittel. (Quelle: Presseportal)
Wann bzw. wo lohnt sich der Einsatz von alten Hausmitteln und wann nicht?
Die Hausmittel kommen i.d.R. aus der Pflanzenheilkunde oder stehen allgemein der Naturheilkunde nahe. Man kann Sie hervorragend zur Behandlung leichter Erkrankungen einsetzen. Sie sind oft schnell, effektiv und preiswert! Ggf. können jedoch Unverträglichkeiten gegen eine oder mehrere der verwendeten Zutaten möglich sein. Wem z.B. Allergien gegen bestimmte Pflanzen bzw. Teile der Pflanzen bekannt sind, sollte natürlich jene Hausmittel meiden, die diese Inhaltsstoffe haben. Dafür ist man jedoch vor schwachen (oder starken) Nebenwirkungen sicher, die so manche Medikamente mit sich bringen. Bei einer schwereren oder vor allem länger anhaltenden Krankheit sollte dennoch unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Die Anwendung mit Hausmitteln erfolgt natürlich eigenverantwortlich und ohne Garantie. So gut wie jeder kennt den berühmten feuchten lauwarmen Wadenwickel bei hohem Fieber. Er senkt normalerweise bereits schonend und auf einfache Weise die hohe Körpertemperatur, ohne das Zäpfchen & Co. benutzt werden müssen. Auch die Hühnersuppe - ein echter "Grippekiller" - ist nichts Neues. Doch es gibt ein sehr viel größeres Angebot an alten Hausmitteln. Wir haben uns auf der Website "Mamas Hausmittel" (http://www.mamashausmittel.de/) mal etwas umgeschaut und mussten überrascht feststellen, dass es offenbar unzählige gute Ratschläge gibt und das zu fast allen Bereichen des täglichen Lebens. Eine klitzekleine Auswahl alte Hausmittel möchten wir Ihnen hier vorstellen - selbstverständlich ebenfalls ohne Garantie! Dabei beschränken wir uns auf den Bereich Gesundheit, denn angesichts der vielen Erkältungswellen scheint dies äußerst sinnvoll zu sein. ...
Erkältung:
· Meerrettich ist reich an Vitamin C. Seine ätherischen Öle stärken das Immunsystem, zudem wirken sie schleimlösend und antibakteriell.
· Kündigt sich eine Grippe an, kann man auch folgendes ausprobieren: Baumwollsocken in handwarmes Wasser mit Obstessig tauchen, auswringen, anziehen und ein paar trockene Wollstrümpfe darüber anziehen - am besten über Nacht wirken lassen.
· Schwitzkur bei Grippe: 1 l Lindenblüten-Tee mit Honig und Klostermelisse trinken.
· Die berühmten Wadenwickel senken hohes Fieber: Geschirrtücher in lauwarmes Wasser (18 bis 20 Grad) tauchen, auswringen und um die Beine schlagen. Mit dicken trockenen Handtüchern umwickeln. Wickel nach einer halben Stunde erneuern.
· Bei Hustenreiz mit Honig gesüßten Zwiebelsud trinken. Hört sich zwar nicht lecker an, soll aber gut helfen.
· Bei Schnupfen kommen Tees zum Einsatz: Pfefferminz- und Thymianöl inhalieren, und vor dem Zu-Bett-Gehen heißen Linden- oder Holunderblütentee trinken. Das soll die Nase wieder frei machen.
Magen-Darm-Probleme:
· Wer unter Sodbrennen leidet, sollte täglich den Saft von ausgepressten Weißkohlblättern (selbstgemacht oder aus dem Reformhaus) trinken und/oder das rohe Sauerkraut langsam essen.
· Bei Blähungen hilft natürlich Kümmeltee: 15 g zerstoßenen Kümmel, 15 g zerstoßenen Fenchel in kochendem Wasser aufbrühen (1/4 l auf 2 TL Kräuter). 10 Min. ziehen lassen, abseihen, süßen und langsam trinken.
· Zur Vorbeugung von Magen-Darm-Störungen - ganz besonders nach einem fetten Essen - hilft das Trinken von Thymiantee. Gut zu wissen: Weihnachten und damit ein fettes Essen mit Ente oder Gans naht.
· Wenn der Magen zwickt: 1-2 TL feine Heilerde (innerlich) in 100 ml Wasser auslösen, trinken - das bindet überschüssige Magensäure.
· Und wer sich eine fiese Magen-Darm-Grippe eingefangen hat, sollte möglichst viel trinken: Magen-, Kamillen-, Pfefferminz-, Anistee. Angenehm: Heublumensack aus der Apotheke über Wasserdampf erwärmen und auflegen.
"Alte Hausmittel" - Buchtipps:
· "Hausmittel: Geprüfte Naturheilmittel ohne Nebenwirkungen" von Dr. Jörg Zittlau, Dr. Norbert Kriegisch und Dagmar Heinke (Südwest, Broschur, 240 Seiten, ISBN: 978-3-5170-8250-0, 12,95 Euro)
· "Hausmittel in der modernen Medizin. Tees, Wickel, Bäder & Co. von Sandra Bachmann und Alfred Längler (Elsevier, Broschur, 128 Seiten, ISBN: 978-3-4375-6940-1, 34,95 Euro)
· "1001 natürliche Hausmittel" von Laurel Vucovic (Dorling Kindersley, Broschur, 192 Seiten, ISBN: 978-3-8310-0541-3, 16,90 Euro)
· "Gesundheit!: Hausmittel, die helfen und heilen" von Katja Alves und Steffen Mackert (Sanssouci, Broschur, 176 Seiten, ISBN: 978-3-8363-0068-1, 12,90 Euro)
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Fotos: 1. knipseline, 2. Maren Beßler, 3. S. Hofschläger, 4. Renate Franke - alle Pixelio