Ca. 15 bis 20 Prozent der Weltbevölkerung leidet unter Bluthochdruck. Die Betroffenen sind nicht nur körperlich eingeschränkt, sondern müssen auch eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität in Kauf nehmen. Wie ein zu hoher Blutdruck entsteht, wie er behandelt wird und wie man ihn senken kann, erfahren Sie bei uns..
Die Entstehung von Bluthochdruck
Unser Blut zirkuliert ständig im Körper, um ihn immer wieder mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Täte es dies nicht, könnten wir nicht überleben. Damit das Blut den beschwerlichen Weg durch das Geflecht aus großen und kleinen Blutgefäßen schafft, leistet das Herz Schwerstarbeit, um so den Druck aufzubauen, der dazu vonnöten ist. Der zirkulierende Druck wiederum übt auch einen gewissen Druck auf die Arterien aus, also die vom Herzen wegführenden Blutgefäße. Diesen Druck bezeichnet man als Blutdruck oder genauer als arterillen Blutdruck.
Dass der Blutdruck je nach Tages- bzw. Nachtzeit schwankt, ist völlig normal. Ebenso beeinflussen jedoch diverse andere Faktoren die Höhe des Blutdrucks. So ist es von Bedeutung, ob die Blutgefäße verengt oder weitgestellt sind. Arterien und vor allem die kleineren arteriellen Blutgefäße können z.B. infolge des Einflusses bestimmter Hormone (u.a. Adrenalin und Noradrenalin) ihren Durchmesser verengen. Wenn die Gefäße sich verengen, ist der Strömungswiderstand höher, und der Blutdruck steigt an. Auch das Blutvolumen hat Einfluss auf die Blutdruckhöhe. Je mehr Blut im Körper zirkuliert (z.B. beim Sport), desto höher ist der Blutdruck. Genauso beeinflussen die Kalziumversorgung der Zellen und Nervenimpulse des willentlich nicht steuerbaren vegetativen Nervensystems die Höhe des Blutdrucks.
Das Krankheitsbild des Bluthochdrucks (Hypertonie) wird stark von der Ernährungs-, Verhaltens- und Lebensweise der Betroffenen beeinflusst. Oft ist der Bluthochdruck auch ein Auslöser von Erkrankungen des Gehirns, Durchblutungsstörungen, einer chronischen Herzschwäche, eines Herzinfarkts und einer Funktionsstörung der Niere. Es gibt jedoch noch weitaus mehr mögliche Ursachen für Bluthochdruck.
Die Behandlung von Bluthochdruck
In Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen und Männern gleichermaßen Todesursache Nummer Eins. Da das Fatale am Bluthochdruck ist, dass man ihn oft nicht merkt, sollte man - spätestens ab dem Alter von 40 Jahren - damit beginnen, die von den Krankenkassen bezahlten jährlichen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. So minimiert man zumindest schon mal das Risiko, dass Bluthochdruck oder gar eine Herz-Kreislauf-Erkrankung erst spät erkannt wird.
Da die Ursachen für den Bluthochdruck ganz unterschiedlich sein können, gibt es keine allgemein gültige Behandlung. Der eine klagt über Stress, der den Blutdruck steigen lässt, der andere ernährt sich falsch, ist übergewichtig und raucht, was seinen Blutdruck in die Höhe schnellen lässt. Eine Therapie muss daher individuell auf den bzw. mit dem Betroffenen abgestimmt werden. Selbstverständlich zählt dazu auch die medikamentöse Behandlung mit blutdrucksenkenden Mitteln.
Manchmal reicht jedoch auch schon eine Umstellung der Lebensweise, um den Blutdruck zu senken. So kann der Verzicht auf Zigaretten, regelmäßige körperliche Bewegung sowie der Verlust mehrerer Pfunde schon dazu beitragen, dass der Blutdruck sinkt.
Wenn der Arzt bei einem Patienten ständig hohe Blutdruckwerte feststellt, wird er eine medikamentöse Dauertherapie mit Blutdrucksenkern einleiten. Denn das Risiko für Folgeschäden ist sehr groß. Eine Voraussetzung ist jedoch, dass die Hypertonie nicht die Folge einer behandelbaren Krankheit ist. Nichtsdestotrotz werden auch die bereits erwähnten Maßnahmen (Verringerung von Übergewicht, Stressvermeidung, ausreichend Bewegung, Aufgabe des Rauchens usw.) eine große Rolle spielen.
Bluthochdruck: vorbeugen und senken
In wenigen Fällen ist der Bluthochdruck ein Begleitsymptom einer Grunderkrankung bzw. wird von dieser ausgelöst. Dann lässt er sich nur durch Behandlung der Grunderkrankung (z.B. Schilddrüsenüberfunktion) vorbeugen. Doch in den meisten Fällen spielt das Zusammentreffen mehrerer Risikofaktoren (z.B. Übergewicht, Rauchen usw.) eine wesentliche Rolle. Es ist daher entscheidend, die Blutdruckerkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen und eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise sowie eine Ausschaltung der beeinflussenden Faktoren besser spät als nie in Angriff zu nehmen.
Es gibt zudem einfache Mittel, die hohen Blutdruck senken können. Die Rede ist z.B. von Naturheilmitteln (u.a. Weißdornpräparate). Allerdings können diese eine medikamentöse Therapie nicht ersetzen, da sie eher bei leichtem und grenzwertigem Bluthochdruck zum Einsatz kommen. Nicht einfach, aber äußerst erfolgsversprechend ist das Reduzieren von Übergewicht durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung. Ganz wichtig ist dabei, möglichst salzarm zu essen, denn Salz bindet bekanntermaßen Wasser im Körper, was dazu führt, dass der Körper überschüssiges Wasser nicht ausscheidet, woraufhin das Blut mit Wasser "angereichert" wird. Das führt wiederum zu einer Erhöhung des Blutvolumens und damit zu einem ansteigenden Blutdruck. Das Rauchen gehört zu den größten Risikofaktoren für Arteriosklerose und damit auch für Bluthochdruck. Noch ein weiterer Grund also, sich von den Glimmstängeln endgültig zu verabschieden. Leider kann sich auch Alkohol negativ auf den Blutdruck auswirken: Er erhöht die Blutfettwerte und damit das Risiko für Arteriosklerose, die die Entstehung von Bluthochdruck begünstigt. Und nicht zuletzt ist da der Stress, der uns allen oft böse mitspielt. Oft unterschätzt, hat er eine krank machende Wirkung. Auch für Bluthochdruck kann er verantwortlich sein. Hypertoniker sollten daher versuchen, länger andauernde Belastungen zu vermeiden oder zumindest abzubauen.
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