Muttermale - meist gutartige Hautwucherungen
Egal ob Leber- oder Pigmentflecken, Sommersprossen, Altersflecken oder Muttermale - sie alle sind auftretende pigmentierte Fehlbildungen der Haut und werden in Fachkreisen als Nävi bezeichnet. Sie stellen sich ganz unterschiedlich dar: mal sind sie gelb, mal braun bis schwarz, glatt, erhöht, behaart, klein oder rundlich. Während Sommersprossen und Altersflecken harmlos sind, können besonders Muttermale böse entarten, gerade wenn sich der Mensch häufig der Sonne aussetzt. Dann droht Hautkrebs. Wie viele Muttermale ein Mensch hat und wie diese sich entwickeln, ist meist erblich bedingt. Ein vermehrtes Auftreten von großflächigen, dunklen pigmentierten Bereichen im Gesicht in der Schwangerschaft oder bei Einnahme der Antibabypille sind bekannt unter dem Namen "Chloasma" und Ausdruck einer Hormonveränderung. I.d.R. verschwinden sie nach der Entbindung oder nach Absetzen der Pille wieder.
"Verdächtige" Muttermale müssen entfernt werden
Leider gehen Muttermale einher mit dem Risiko der Entstehung einer bösartigen Krebsart, dem maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs). Deswegen ist es ratsam, diese Wucherungen immer gut im Auge zu behalten bzw. beim Hautarzt das sogenannte Hautkrebs-Screening vornehmen zu lassen. Mittlerweile haben gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf solch eine qualitätsgesicherte Früherkennungs-Untersuchung. Der Arzt dokumentiert Form und Farbe sowie andere Merkmale aller am Körper befindlichen Muttermale. Zeigt sich ein Muttermal verdächtig, weil es sich in Größe (Durchmesser über zwei Millimeter), Farbe, Begrenzung (Ausfransen an den Rändern) und Art der Pigmentierung verändert hat, sollte es chirurgisch entfernt werden! Wer familiär vorbelastet ist, sollte automatisch regelmäßig seine Muttermale von einem Arzt überprüfen lassen. Wichtig: Wenn Hautkrebs frühzeitig erkannt und behandelt wird, sind die Heilungschancen gut!
Die medizinische & kosmetische Entfernung von Muttermalen & Co.
Der beste Weg ein Muttermal aus medizinischen oder kosmetischen Gründen zu entfernen, ist sicher der über die Hautarztpraxis. Dann ist nämlich gesichert, dass der Dermatologe diese zuvor begutachtet hat. Wenn sie von ihm als sicher gutartig eingestuft werden, ist eine Entfernung per Laser praktisch nebenwirkungsfrei. Da dann jedoch keine medizinische Indikation vorliegt, werden dem Patienten Kosten entstehen, die in der Regel abhängig von der Anzahl der entfernten Muttermale sind.
Natürlich gibt es auch Kosmetikerinnen, die per Laser die Entfernung von Pigmentflecken anbieten, doch dabei ist Vorsicht geboten: Die Damen haben i.d.R. nicht das nötige Fachwissen, um zu erkennen, ob es sich bei einem Muttermal um ein malignes Melanom handeln könnte. Der Laser entfernt dies dann oft nur unzureichend. Auch ein falscher Umgang mit dem Laser kann möglich sein und führt dann zu bösen Vernarbungen.
Von "Eigenbehandlungen" in Form von scharfen Bleichmitteln ist unbedingt abzuraten. Altersflecken verblassen hin und wieder, wenn man sie einige Male mit Zitronensaft beträufelt. Der Erfolg von Cremes oder anderen Produkten aus der Pharmaindustrie ist dagegen fragwürdig und oft nur Geldschneiderei. Nach einer älteren Studie von Stiftung Warentest (03/2004) hellten die getesteten Handcremes die Pigmentflecken noch nicht einmal auf.
Wenn ein Muttermal als verdächtig eingestuft wird, sollte es - falls möglich - chirurgisch per Skalpell entfernt werden. Selbstverständlich ist dies eine Kassenleistung. Ist eine Operation nicht möglich, kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Welche Art von Behandlung erforderlich ist, wird der Dermatologe in einem persönlichen Gespräch klären. In einer feingeweblichen Untersuchung im Labor kann letztendlich geklärt werden, ob sich der Verdacht auf Hautkrebs bestätigt oder nicht.
Prophylaxe: Das können Sie vorbeugend tun!
Wer Muttermale oder andere Pigmentflecken hat, sollte darauf achten, diese nicht zu reizen, z.B. durch Kratzen! Selbstverständlich sollte auch darauf geachtet werden, sie nicht bei der nächsten Rasur zu verletzen. Wenn ein Muttermal an einem ungünstigen Ort liegt (z.B. unter einem BH-Träger, Gürtel-Region oder an der Fußsohle), muss es vielleicht aus Vorsichtsgründen entfernt werden, damit es sich nicht durch die Irritationen negativ verändert. Außerdem wäre es natürlich am besten die Sonne zu meiden, ansonsten unbedingt auf ein hohes Sonnenschutzmittel achten. Auf Sonnenbank-Besuche sollten Sie lieber ganz verzichten.
Die Haut reagiert übrigens äußerst empfindlich auf die Sonne, wenn man bestimmte Medikamente nehmen muss. Fragen Sie sicherheitshalber Ihren Arzt nach Nebenwirkungen. Verzichten Sie in der Sonne auf Deodorants und Parfüms. So vermeiden Sie ebenfalls unschöne Pigmentflecken. Kleinkinder gehören nicht in die pralle Sonne. Suchen Sie Schatten, und ziehen Sie Ihre Kinder sonnengerecht an. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, damit sich Ihr Kind von klein auf an den richtigen Umgang mit der Sonne gewöhnt.
Infos für Betroffene
Informationen und Aufklärung sind wichtig. Die Internetseite http://www.hautkrebs-screening.de enthält umfassende Informationen zu allen aktuellen Fragen rund um das Hautkrebs-Screening. Zum Thema Hautkrebs-Prävention und -Früherkennung bieten die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. darüber hinaus weiteres kostenloses Informationsmaterial an. Ratgeber, Präventionsfaltblätter und Plakate können kostenlos bestellt werden bei: Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn oder im Internet unter http://www.krebshilfe.de heruntergeladen werden.
Quellen und Bildrechte:
- Fotos: 1. marika, 2. Christiane Nill - beide www.pixelio.de