Viele Frauen leiden regelmäßig unter einer Blasenentzündung - Männer sind deutlich seltener davon betroffen. Wie man der schmerzhaften Entzündung der Harnwege am besten vorbeugen kann und was im akuten Fall hilft, erfahren Sie bei uns.
95 Prozent aller Erkrankungen der unteren Harnwege betreffen Frauen. Warum das so ist, ist schnell erklärt: Während die männliche Harnröhre eine Länge von 20-25 cm hat, ist die weibliche dagegen lediglich 3-5 cm lang. Bakterien können dort schneller in die Harnblase aufsteigen, sich ansiedeln und eine Blasenentzündung verursachen. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass etwa jede zweite Frau mindestens einmal in ihrem Leben an einer Blasenentzündung erkrankt. Und da sich im Durchschnitt Entzündungen alle ein bis zwei Jahre bemerkbar machen, ist es wichtig, dass man weiß, wie man der schmerzhaften Harnwegsentzündung vorbeugen kann bzw. was im akuten Fall wirklich hilft.
Vier Faktoren, die eine Blasenentzündung begünstigen
1. Geschwächtes Immunsystem Ein geschwächtes Immunsystem ist dafür verantwortlich, dass eine Blasenentzündung ständig wiederkehren kann. Ein herabgesetztes Abwehrsystem kann beispielsweise aufgrund einer Unterkühlung des Unterleibs auftreten, bei der die Durchblutung der Harnröhren- und Blasenschleimhaut vermindert wird. So können sich Bakterien leichter ausbreiten. Auch Schwangere haben häufig ein herabgesetztes Immunsystem. 2. Bakterien Auslöser für eine Blasenentzündung sind meist Bakterien, häufig Darmbakterien. Trinkt man zu wenig, können diese Bakterien nicht ausreichend ausgespült werden und eine Entzündung kann folgen. 3. Sexuelle Aktivität Die "Flitterwochen-Krankheit", also Blasenentzündung aufgrund häufigen Geschlechtsverkehrs, wird durch eine mechanische Reizung der Schleimhäute verursacht. Bakterien können leichter in den Harntrakt aufsteigen. 4. Übertriebene Intimhygiene Die Verwendung von zuviel Seife und Intimwaschlotion kann die Schutzfunktion der Schleimhäute beinträchtigen. Bakterien können sich leichter festsetzen.
Symptome einer Blasenentzündung
Unangenehmes Brennen und sogar Schmerzen beim Toilettengang
Ständiger Harndrang, ohne viel Wasserlassen
Manchmal Krämpfe im Unterleib
Unangenehmer Geruch des Urins oder sogar Blutbeimengungen
In einigen Fällen leichte Inkontinenz beim Lachen, Husten oder Niesen
Bei schweren Entzündungen kann auch Fieber auftreten
Wie man einer Blasenentzündung vorbeugen kann
Ganz wichtig ist es, die Nieren- und Hüftgegend vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen. Das bedeutet z.B. nach dem Schwimmen die nasse Kleidung sofort auszuziehen, sich gründlich abzutrocknen und trockene Kleidung anzuziehen. Des Weiteren sollten die Harnwege stets gut durchspült sein, damit Bakterien keine Chance haben, die Schleimhäute anzugreifen. Daher: viel trinken, mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag.
So beliebt z.B. die bauchfreien Tops bei den jungen Mädels auch sind, sie halten die Blasen- und Nierengegend nicht gerade warm, eine Unterkühlung des Unterleibs ist nicht selten. Wer sich warm anzieht und ebenfalls darauf achtet, dass die Füße nicht frieren, kann das Risiko einer Harnwegserkrankung senken.
Damit evtl. in die Harnröhre eingedrungene Bakterien wieder rausgespült werden, sollte man seine Blase regelmäßig und vollständig entleeren. Das betrifft auch den Toilettengang unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr. Auf aggressive Seifen und Intimwaschlotion sollte verzichtet werden, denn beides greift die natürlich Schutzfunktion der Schleimhäute an. Vorbeugend wirken außerdem: Extrakte mit Cranberrys. Die feuerrote Frucht besitzt antibakterielle Stoffe.
Und ist das Kind doch einmal in den Brunnen gefallen, sollte die Betroffene spätestens dann zum Arzt gehen, wenn die Schmerzen länger als zwei Tage andauern, Blut im Urin ist oder Fieber auftritt, um schwerwiegende Erkrankungen wie eine Nierenbeckenentzündung zu vermeiden.
Schulmedizin versus Homöopathie
Zur Behandlung einer Blasenentzündung verschreiben Ärzte häufig ein Antibiotikum. Dieses tötet die Bakterien ab und lindert die Beschwerden innerhalb weniger Tage. Die Behandlung mit Antibiotika stößt jedoch zunehmend an ihre Grenzen. Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen und können nicht mehr durch Antibiotika abgetötet werden. Zudem kann eine Therapie mit Antibiotika zahlreiche unangenehme Nebenwirkungen, wie Magenbeschwerden oder Übelkeit, mit sich bringen. Bei akuten Erkrankungen bleiben Antibiotika dennoch meist unverzichtbar.
Homöopathie - ergänzend und vorbeugend eingesetzt - stellt eine wertvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung einer Blasenentzündung dar. Homöopathische Mittel belasten den Körper nicht, da sie bei richtiger Anwendung weniger belastende Nebenwirkungen hat. Zudem kann Homöopathie vorbeugend wirken. Sie stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. Somit lassen sich wiederkehrende Blasenentzündungen vermeiden. Grundsätzlich sollte bei einer Blasenentzündung zunächst eine Diagnose durch einen Arzt gestellt werden. Anschließend können frei verkäufliche Präparate zu Hause selbst angewendet werden, ergänzend oder alternativ zu klassischen Medikamenten.
Drei Fragen an Claudia Kissig, Apothekerin mit Ausbildung in klassischer Homöopathie bei APONEO Deutsche Versand-Apotheke
1. Wann ist eine Selbstmedikation mit homöopathischen Mitteln bei einer Blasenentzündung sinnvoll?
Bei akuten Blasenentzündungen kann eine Selbstmedikation sehr hilfreich sein und den Griff zum Antibiotikum eventuell ersparen. Homöopathische Mittel im Rahmen einer Selbstbehandlung können helfen, wenn der Patient selten unter einer Blasenentzündung leidet. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn die Blasenentzündung immer wieder kommt, mit starken Schmerzen im Kreuz oder in der Nierengegend verbunden ist, Blut ausgeschieden wird und wenn sich die Beschwerden im Rahmen einer Selbstbehandlung nicht bessern.
2. Wie kann Homöopathie den Gang zum Arzt ersetzen?
Erfolgt die Anwendung früh genug und bessern sich die Beschwerden innerhalb kurzer Zeit, so kann eventuell der Arztbesuch erspart werden. Bei wiederkehrenden Blasenentzündungen, sollte eine konstitutionelle homöopathische Therapie bei einem erfahrenen Therapeuten gewählt werden. Schließlich möchte man nicht nur die nächste Blasenentzündung überstehen, sondern auch die Neigung zur Blasenentzündung heilen.
3. Wenn ich bereits Antibiotika verwende, ist eine ergänzende homöopathische Behandlung dann noch sinnvoll?
Zur Steigerung des Immunsystems ist immer die Gabe homöopathischer Arzneien sinnvoll. Auch zur Steigerung der Durchspülung der Harnorgane stehen homöopathische Mittel zur Verfügung. Eine unterstützende Behandlung mit naturheilkundlichen Verfahren ist ebenfalls wünschenswert.
Quellen und Bildrechte:
Fotos: 1. Pixabay, 2. Bodo Schmitt, 3. Daniela Roth, 4. Günter Havlena - alle www.Pixelio.de
Quellen: Berufsverband der Frauenärzte e.V., Landesärztekammer Baden-Württemberg, Helmholz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Versand-Apotheke APONEO
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Blasenentzündungen können einen das ganze Jahr über erwischen, Frauen sind häufiger betroffen als Männer, weil ihre Harnröhre kürzer ist. Ständiger Harndrang, starke Stiche und Brennen beim Wasserlassen sowie Druckbeschwerden im Blasenbereich und im Unterleib sind die Folgen. Wie können Sie vorgebeugen und welche natürlichen Mittel helfen?