Für die Studien wurden als Kriterien Vertiefungen der Zahnfleischtasche, Zahnfleischverlust und Blutungshäufigkeit herangezogen. "Mit jeder Tasse grünem Tee pro Tag verbesserten sich alle drei Werte", so Studienleiter Yoshihiro Shimazaki, selbst begeisterter Teetrinker.
Diese Fähigkeit des grünen Tees, Symptome von Zahnfleischerkrankungen zu verringern, führen die Forscher auf das Antioxidationsmittel Catechin zurück. Es stärkt das Zahnfleisch, indem es einer Entzündungsreaktion der Zahnfleischbakterien entgegenwirkt. Das hat indirekt auch positive Auswirkungen auf andere Gesundheitsprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, da diese durch krankes Zahnfleisch verstärkt werden können. Catechin ist außer im grünen Tee auch in Weiß- und Schwarztee sowie in Schokolade, Früchten, Gemüse und Wein enthalten.
"Die positive Wirkung von Antioxidantien und Vitaminen allgemein auf das Zahnfleisch ist hinreichend bekannt", sagt Klaus Charvat von der österreichischen Gesellschaft für Parodontologie. Besonders zu empfehlen seien Nahrungsmittel und Getränke, die Vitamin C, A oder E enthalten, von Schokolade sei aufgrund ihres Beitrags zur Plaquebildung abzuraten. "Entscheidend ist jeweils, dass die Bakterien auf der Wurzeloberfläche verschwinden. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine Vorsorgemaßnahme, nicht um eine Therapie bereits eingetretener Krankheiten", so der Zahnmediziner.
Grüner Tee enthält Koffein, Catechin, Aminosäuren, Vitamin A, Vitamin B, B2, Calcium, Kalium, Phosphorsäure, Magnesium, Kupfer, Zink, Nickel, Carotine, Fluor, sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenole und Gerbstoffe.
Alle diese Stoffe und Vitamine können Erstaunliches bewirken - zum Beispiel:
- Fluor schützt Schulkinder vor Karies.
- Die Gerbstoffe beruhigen Magen und Darm. Dafür muss man ihn aber länger als fünf Minuten ziehen lassen.
- Grüner Tee soll auch eine vorbeugende Wirkung gegen Arteriosklerose haben, ergaben Forschungen.
- Die Polyphenole wirken entzündungshemmend und schützen vor freien Radikalen.
- 2020 bestätigte eine Studie aus China (veröffentlicht im European Journal of Preventive Cardiology), dass der regelmäßiger Konsum von hauptsächlich grünem Tee die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkt und Schlaganfälle um etwa 20 Prozent verringern kann.
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