Zum Weltfrauentag: Welche aktuellen Blockbuster sind frauenfeindlich?

Obwohl die Hälfte der Bevölkerung und der Kinogänger Frauen sind, werden Männer in Filmen 2,25 mal häufiger dargestellt und erhalten mehr als doppelt so viele Sprechrollen wie Frauen (Quelle: New York Film Academy). Lesen Sie, in welchen aktuellen Filmen Frauen benachteiligt werden.

Wie findet man heraus, ob die Darstellung in einem Film Frauen benachteiligt? Laut dem sog. “Bechdel-Test” funktioniert das mit drei einfachen Fragen:

  1. Kommen mindestens zwei namentlich bekannte Frauen vor?
  2. Wenn ja, reden diese Frauen miteinander?
  3. Und reden sie über etwas anderes als Männer?

Die amerikanische Cartoon-Zeichnerin und Autorin Alison Bechdel machte diesen Test 1985 in ihrem Comic „Dykes to Watch Out For“ (auf Deutsch: „Bemerkenswerte Lesben“) bekannt. 2011 wurde der Test durch einen Artikel im New Yorker einem breiteren Publikum bekannt gemacht.

Dass sich leider noch nicht viel geändert hat, zeigt eine Auswertung des Online-Portals Vergleich.org zum Weltfrauentag 2019: Von den zehn erfolgreichsten Filmen des Jahres 2018 besteht nur die Hälfte den Bechtel-Test!

Der erfolgreichste Film 2018 besteht den Bechdel-Test

Der erfolgreichste Film des Jahres 2018, “Avengers: Infinity War” (Einspielergebnis: 2,05 Mrd. Dollar), erfüllt alle Kriterien des Tests, insgesamt vier von fünf der erfolgreichsten Filme bestehen den Test.
Auch auf drei weitere Filme mit den höchsten Einspielergebnissen, nämlich “Black Panther” (1,35 Mrd. Dollar), “Jurassic World: Das gefallene Königreich” (1,3 Mrd. $) und “Die Unglaublichen 2” (1,24 Mrd. Dollar), treffen alle drei Kriterien zu. Unter den Top 5 fällt allein der Antihelden-Film “Venom” (854 Mio. Dollar) durch.

Zweiter Film aus J.K. Rowlings Franchise “Phantastische Tierwesen” fällt durch

Unter den Top 6 - 10 besteht dagegen nur “Ant-Man and the Wasp” (623 Mio. Dollar) den Test. “Mission: Impossible – Fallout” (791 Mio. Dollar), “Deadpool 2” (738 Mio. Dollar), “Bohemian Rhapsody” (637 Mio. Dollar) und “Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen” (597 Mio. Dollar) fallen dagegen durch.

Der erste Teil von „Fantastische Tierwesen“ bestand den Test; Das Drehbuch stammt von J. K. Rowling, deren sämtliche Harry-Potter-Filme ebenfalls grünes Licht bekommen haben.

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