Kino ja - aber zu teuer

Wer geht ins Kino, mit wem und warum - eine große Umfrage brachte es an den Tag. Ein Ergebnis: Familienbesuche im Kino sind selten, da meistens zu teuer.

Familienkino findet also in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern in deutschen Filmpalästen kaum statt - was keineswegs am Angebot liegt. Hauptgrund dafür sind nach Ansicht der Befragten die hohen Preise.
40 Prozent der Kinogänger meinen, ein Kinobesuch mit der ganzen Familie sei für viele schlichtweg zu teuer. Knapp ein Fünftel gibt an, dass die Interessen der Familienmitglieder zu unterschiedlich sind.
Die Konkurrenz anderer elektronischer Medien wie TV, DVD und PC wird von zwölf Prozent als Grund genannt und nur elf Prozent sind der Ansicht, dass es zu wenig geeignete Kinder- und Familienfilme gibt.

Es ist keine Frage der Ehre, sondern des Alters: Bridget Jones, Aviator und die wilden Kerle ziehen hauptsächlich das jüngere Publikum in die Kinosäle. Nach der repräsentativen Umfrage der Düsseldorfer Kommunikationsagentur Mediaedge:cia gaben 47 Prozent der unter 30-Jährigen an, mindestens einmal pro Monat ins Kino zu gehen.
Bei den über 50-Jährigen sind es dagegen nur drei Prozent. 27 Prozent aller Befragten gehen nie ins Kino. Mit 45 Prozent ist fehlendes Interesse der Hauptgrund, nicht ins Kino zu gehen. Dazu kommt geduldige Bequemlichkeit: 43 Prozent warten, bis die Filme im Fernsehen gezeigt werden und für 40 Prozent ist Kino einfach zu umständlich.

Der Preis spielt nur für gut ein Viertel der - vorwiegend älteren - Kinoverweigerer eine Rolle. Bei den
Nicht-Kinogängern unter 30 Jahren sind Kostengründe allerdings mit 83 Prozent der Hauptgrund, warum sie den Filmpalästen fern bleiben.

Wer sich jedoch die aktuellen Movies ansieht, geht in der Regel mit Begleitung ins Kino - entweder zusammen mit dem Lebenspartner (44 Prozent) oder mit Freunden und Bekannten (38 Prozent). Nur gut sechs Prozent der Cineasten gehen meistens allein ins Kino.

Casablanca lässt grüßen: Unter sechs abgefragten Filmarten ist das Genre "Liebesfilm/Drama" mit 38 Prozent das beliebteste. Vor allem Frauen (58 Prozent) stehen auf Herzschmerz und die Hoffnung auf ein Happyend.
Männer identifizieren sich dagegen eher mit Spiderman, Matrix-Star Keanu Reeves und anderen Actionhelden. Bei ihnen belegt diese Filmkategorie mit 43 Prozent Rang 1, gefolgt von Fantasy-Filmen wie Herr der Ringe oder Star Wars.
Letztere ziehen aber auch das weibliche Publikum vor die Leinwand. Entsprechend liegen sie in der Beliebtheitsskala insgesamt auf dem zweiten Platz mit 35 Prozent, gefolgt von Action-Filmen mit insgesamt 30 Prozent.
Aber auch Shrek, Nemo & Co. sind nicht zu unterschätzen: 29 Prozent der Kinogänger stehen generell auf Zeichentrick - und zwar nicht nur Kinder. Knapp die Hälfte der Cineasten ist der Meinung, manche Trickfilme seien auch für Erwachsene bestens geeignet, 39 Prozent können sich für gutgemachte Trickfilme sogar begeistern.

Foto: D. Preuss