Die Blätter verfärben sich, Beeren leuchten rot an kahl werdenden Ästen und Spätblüher wie Herbstastern und Chrysanthemen geben bunte Farbtupfer ab. Jetzt muss man sogar mit ersten Bodenfrösten rechnen, also gibt es noch einiges zu tun.
Pflanzzeit
Im Oktober, in milden Lagen sogar bis November, können noch einige Stauden, Blumenzwiebeln und Knollen gesetzt werden, die im Sommer und Herbst des nächsten Jahres blühen sollen.
Der Herbst ist auch die ideale Pflanzzeit für Laubbäume und -sträucher. Bäume und große Sträucher sind eine nicht ganz billige Anschaffung und begleiten Ihr Gärtnerdasein oft über Jahrzehnte hinweg. Sorgfältige Arten- und Standortwahl sind deshalb besonders wichtig: Berücksichtigen Sie bei der Auswahl unbedingt die spätere Wuchshöhe und -breite; achten Sie auch auf Sortenbezeichnungen, denn verschiedene Sorten derselben Art können sich nicht nur in Blütenfarben, sondern auch in Wuchseigenschaften oder gar Standortansprüchen unterscheiden.
Wenn Herbststürme übers Land fegen, können sich frisch gepflanzte Sträucher oder Bäume leicht lockern oder sogar umknicken. Schlagen Sie an der windzugewandten Westseite der Pflanzen Holzpflöcke in den Boden und befestigen Sie daran den Stamm.
Hier ein paar Sträucher, die Sie bevorzugt im Herbst pflanzen sollten: Spierstrauch, Weigelie, Japanischer Feuerahorn, Gewöhnlicher Schneeball. Sträucher mit empfindlichen oder wärmebedürftigen Wurzeln wie Sommerflieder, Seidelbast oder Ginster pflanzt man besser erst im nächsten Frühjahr.
Bodenbearbeitung
Je nach Bodenart ist das Umgraben jetzt sinnvoll. Auf leichten Böden mit einer dünnen Humusschicht ist das herbstliche Umgraben nicht notwendig. Sie können auf Boden schonende Art mit der Grabegabel gelockert werden. Schwere Böden sollten Sie dagegen bis spätestens Mitte November umgraben. Je grobscholliger die Erde ist, desto besser friert sie durch und es entsteht eine feinkrümelige Bodenstruktur. Diesen Vorgang bezeichnet man als Frostgare. Bodenverbessernde Stoffe wie Kompost oder Mist werden direkt mit eingearbeitet. So hat man im Frühjahr eine gleichmäßig bearbeitete Fläche, die gut zu bestellen ist.
Auch tut es dem Gartenboden jetzt im Herbst noch einmal gut, wenn er eine frische Mulchdecke bekommt. Eine Mulchdecke hält die Erde länger feucht und bewahrt sie bei starken Regenfällen in Hanglagen vor dem Fortspülen (Erosion). Als Mulch dienen dabei nicht nur die bekannten Rindenhäcksel. Ebenso können Sie Ihren Kompost nutzen. Selbst wenn seine Bestandteile noch nicht völlig verrottet sind, eignet sich 6-8 Wochen alter Kompost hervorragend als Mulch. Bis zum Wintereinbruch zersetzen ihn Kleinstlebewesen und reichern den Boden mit wertvollen Bestandteilen (z. B. Dauerhumus) an. Der Kompostdmulch dient nützlichen Insekten als Unterschlupf.
Während man im Frühling nur reifen Kompost ausbringen sollte, vertragen Ihre Beetpflanzen jetzt eine dünne Lage unreifen Kompost sehr gut. Halten Sie rund um Baumstämme etwa 20 cm Abstand, damit die Stammbasis nicht mit Kompost angehäuft wird und die Rinde fault.
Wenn Sie Rindenmulch streuen, sollten Sie stickstoffhaltige Hornspäne untermischen, da der Mulch dem Boden durch seine Zersetzung wertvollen Stickstoff entzieht.
Buchtipp: Ulmers Gartenkalender 2025*
Im „Ulmer Gartenkalender 2025“ entdecken Sie Monat für Monat die besten Tipps für eine reiche Obst- und Gemüseernte im Garten. Sie lernen jeden Monat eine neue Lieblingspflanze kennen und erfahren, wie Sie auch im Jahr 2025 für glückliche Pflanzen im Ziergarten sorgen.
Auf den Kalenderseiten finden Sie die besten Tage für erfolgreiches Gärtnern mit dem Mond und ausreichend Platz für eigene Gartennotizen und -beobachtungen. Besonders interessant sind die jährlich wechselnden Kalenderseiten zu spannende Trendthemen aus der Gartenwelt. So können Sie auch im Kalenderjahr 2023 jeden Tag leidenschaftlich gärtnern! Fazit: Ein Klassiker unter den Gartenkalendern, den kein Gärtner wieder missen möchte, wenn er oder sie ihn schon mal kennenlernen durfte. Top! Erschienen im Eugen Ulmer Verlag zum Preis von 13 Euro (208 S., Spiralbindung, ISBN 978-3-8001-0299-0.
Kompost umschichten
Im Sommer aufgesetzten Kompost sollten Sie jetzt noch mal umschichten, bevor stärkerer Frost einsetzt. Diese Arbeit kann zwar den ganzen Winter über verrichtet werden, doch sie wird natürlich erschwert, wenn die Haufen gefroren sind.
Gräser richtig zusammenbinden
Schneiden Sie die vertrocknenden Halme Ihrer Ziergräser nicht ab. Sie dienen bis zum Frühjahr den Wurzeln als natürlicher Schutz. Obendrein sehen sie mit Tau oder Raureif überzogen attraktiv aus. Stattdessen bindet man die Halme zusammen. Zurren Sie die Büschel nicht zu fest. Sie sollten gut belüftet bleiben.
Staudenpflege
Abgeblühte Prachtstauden wie Rittersporn, Pfingstrose oder Sonnenbraut bodennah zurückschneiden. Aus dekorativen Gründen sollten Sie jedoch die Samenstände von Schafgarbe (Achillea), Brandkraut (Phlomis) oder Federmohn (Macleaya) belassen. Mit Raureif überzogen bilden sie einen schönen Blickfang.
Laub abrechen
Lassen Sie herabfallendes Herbstlaub im Garten nicht auf dem Rasen oder auf immergrünen Stauden wie Bergenie, Immergrün oder Efeu liegen, denn sonst leiden sie unter Licht- und Luftmangel.
Teich abdecken
Um sich das Abfischen herabgefallener Blätter aus dem Gartenteich zu ersparen, spannt man am besten rechtzeitig Netze über das Wasser.
Rasenschnitt
Mitte Oktober bzw. spätestens, wenn sich stärkere Fröste ankündigen, sollten Sie den Rasen zum letzten Mal mähen.
Pflanzenschnitt
Im Herbst und im Winter hat die Gartenschere bei Gehölzen Pause: Schneidet man jetzt noch Bäume und Sträucher, werden die neu entstehenden Triebe durch den bald einsetzenden Frost geschädigt.
An die Tiere denken
Wenn Sie jetzt Ihre Beete reinigen, sollten Sie auch körnerreiche Samenstände stehen lassen, z.B. von Astern, Disteln oder Sonnenblumen. Sie dienen Vögeln als wichtige, stärkende Nahrung vor und im Winter.
Bringen Sie neue Nistkästen bereits jetzt an, denn sie werden dann oft von Vögeln als Winterquartier benutzt. Das Flugloch sollte gen Südosten zeigen und der Kasten leicht nach vorn geneigt sein, so dass es nicht hineinregnet.
Vögeln, Igeln, Spitzmäusen, Kröten, Zauneidechsen, Blindschleichen, Marienkäfern und anderen Nützlingen können Sie auf einfache Weise einen Rückzugs- und Überwinterungsort schaffen: Durch einen locker aufgeschichteten Holzhaufen aus Gehölzschnitt, abgebrochenen Zweigen und Wurzelstrünken, der in einer ruhigen Gartenecke platziert wird.
Rosen
Vor den ersten Frösten die Rosen anhäufeln, höchstens leicht zurückschneiden. Beim Pflanzen veredelter Rosen muss die Veredlungsstelle etwa 5 cm tief in der Erde sitzen, damit sie vor Frost geschützt ist. Erkennbar ist die Veredlung an knotigen Verdickungen oder einer Farbänderung der Rinde.
Rankhilfen reinigen
So entfernen Sie anhaftende Krankheitserreger von Rankhilfen aus Holz: Pflanzenreste entfernen, dann nass abbürsten. Dem Wasser einige Spritzer Haushaltsreiniger und Spiritus zugeben.
Winterschutz
In rauen Lagen muss man im Oktober mit ersten Frösten rechnen. Dahlien-, Begonien- und Gladiolenknollen sowie Canna und Lilien deshalb bei Frostbeginn ausgraben und drinnen überwintern.
Fichten- und Tannenzweige haben sich als natürliches Schutzmaterial besonders bewährt: Mit ihren dicht stehenden Nadeln halten sie recht gut Kälte ab, sind aber trotzdem luftdurchlässig. Außerdem trocknen sie nach Regen schnell wieder ab und können kaum faulen oder vorzeitig verrotten. Legen Sie die Nadelholzzweige dachziegelartig über die frostgefährdeten Pflanzen, oder bedecken Sie damit ganz gezielt den Wurzelbereich.
Legen Sie empfindlichen Pflanzen aber nicht zu früh ihre dauerhaften Winterschutzmäntel an. Die Pflanzen sollten so lange wie möglich Licht und Luft bekommen. Für erste Kältewellen schützt man sie nur kurzfristig, öffnet die Abdeckung bei mildem Wetter aber wieder.