Viele Blüten sind jetzt schon verblüht und in manchen Beeten sieht es jetzt etwas farblos aus. Und nicht nur das: Es fehlt auch an Futter für Bienen und andere Insekten. Dabei gibt es viele Stauden, die bis weit in den Herbst blühen!
Damit die Beete auch im Spätsommer farbenprächtige Blüten zeigen und Bienen und andere Insekten noch Nahrung finden, sollten Gartenfans mal in gut sortierten Staudengärtnereien auf die Suche gehen: Kordula Becker von der „Staudengärtnerei Becker“ in Dinslaken: „Die Bergminze zieht zum Beispiel die Große Wollbiene an.“ Selbst wer sich nicht für die einzelnen Insektenarten interessiert, wird diese Staude mit dem botanischen Namen Calamintha nepeta mögen: Sie blüht zwischen Juli und September und verströmt frischen Duft.
Beliebt nicht nur bei Schmetterlingen: Purpurdost (Eupatoria fistulosum). Wenn er von August bis Oktober blüht, wird das Beet zum Treffpunkt für diverse Tagfalter sowie Hummeln, Schwebfliegen und Bienen (Foto oben rechts). Die bis zu zwei Meter hoch aufragende Staude ist als Solitär im Beet oder am Teichrand gut aufgehoben und wächst an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Purpurdost wird nicht umsonst auch Wasserdost genannt – er braucht einen feuchten Boden.
Späte Blüher aus Nordamerika und Fernost
Späte Stauden sind das Mittel der Wahl, um die Blütenlücke nach dem Frühsommer zu schließen. Wenn heimische Wildarten wie Schlüsselblumen oder Margeriten verblüht sind, schlägt die Stunde der späten Stauden, die häufig aus Nordamerika kommen: so wie Purpur-Sonnenhut, Astern, Staudensonnenblumen oder auch die Vernonie.
Die meisten dieser Spätzünder lieben die Sonne, doch es gibt auch Insektenmagneten für den Halbschatten: Oktober-Silberkerzen beispielsweise gedeihen dort sehr gut. Sie blühen weiß, was in eher schattigen Gartenzonen immer gut aussieht.
Auch die weißen Sorten der Japan-Anemone (Foto links) fühlen sich dort wohl. Diese beiden Anziehungspunkte für Insekten stammen aus Fernost und haben längst einen festen Platz im Sortiment der Staudengärtnereien.
Winterschmuck durch Stängel und Samenstände
Sind die späten Stauden verblüht, bilden die meisten sehr schöne Samenstände und sehen dann auch nach dem Frost noch richtig gut aus. Die Schönheit von Vernonie (Vernonia crinita), Hoher Fetthenne (Sedum telephium) und anderen Spätblühern kommen erneut zur Geltung, wenn Minusgrade herrschen: Sobald Stängel und Samenstände von Raureif überzuckert sind, glitzern sie in der schräg stehenden Wintersonne. Außerdem bieten sie einigen Insekten Unterschlupf. Blattlausjäger wie Florfliegen und Marienkäfer nutzen hohle Staudenstängel beispielsweise als Winterquartier und der als Stieglitz bekannte Distelfink findet Nahrung im Staudenbeet.
Der Trick mit dem Schnitt: Diese drei Bienenweiden blühen zweimal
Manche für Insekten attraktive Stauden haben ihren Blütenhöhepunkt zwar im Sommer, können aber durch einen rechtzeitigen Rückschnitt zu einer späten Blüte im Herbst animiert werden. Kappt man sie direkt nach der Hauptblüte rund eine Handbreit über dem Boden, treiben sie ein zweites Mal aus und bilden Blütenknospen. Das funktioniert mit dem Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), der Duftnessel (Agastache) und der Katzenminze (Nepeta). Die verblühten Stängel dieser Nachblüte bleiben dann den Winter über stehen und werden erst im Frühjahr gekappt.
Die kleinen Oasen der Entspannung benötigen auch im August ein bisschen Pflege und die nötige Aufmerksamkeit. Immerhin werden die Blumen nicht selten extremer Sonnenbestrahlung ausgesetzt, und so ist auch hier reichliches Gießen angesagt.
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