Gartentipps für den Dezember: der Nutzgarten, Balkon & Terrasse

Nichts mehr zum Ernten? Falsch! Für einige späte Rosenkohlsorten und den Winterspinat ist jetzt die Zeit gekommen. Zudem können Sie mit dem Winterschnitt von Johannesbeere, Sauerkirsche und Stachelbeere beginnen.

Ernten

Späte Rosenkohlsorten entwickeln ihren Geschmack erst nach und nach. Durch das dichtere Blattwerk sind die Röschen außerdem vor Frost gut geschützt. Die Ernte lässt sich problemlos bis Ende Dezember hinauszögern. Grünkohl kann noch auf dem Beet bleiben.

Spinat, Feldsalat und Winterportulak kommen an frostfreien Tagen frisch vom Beet in die Küche. Eine Abdeckung aus Reisig oder Vlies ist empfehlenswert. Die relativ unempfindlichen Zichoriensalate müssen vor den stärkeren Frösten abgeerntet werden. Lauchstangen ausgraben und an einer geschützten Stelle in Erde einschlagen. Spinat, Feld- und Schnittsalat sind im Frühjahr erntereif, wenn man sie jetzt ins Frühbeet sät.


Winterspinat

Bei Kahlfrost Winterspinat mit Vlies abdecken, sonst vertrocknen die Pflanzen. Der Grund: Die Blätter verdunsten weiterhin Feuchtigkeit, können aus dem gefrorenen Boden aber kein Wasser aufnehmen. Im Frühjahr ernten, wenn ein Großteil der Blätter voll entwickelt ist.


Lagergemüse

Eingelagerten Kopfkohl, Chinakohl und Zuckerhut im Keller wöchentlich kontrollieren. Erdgemisch dabei mäßig feucht halten. Häufig lüften, damit das Gemüse keinen Kellergeruch annimmt.

Schnitt

Bei frostharten Obstsorten wie Sauerkirsche, Johannisbeere und Stachelbeere können Sie bei frostfreier Witterung mit dem Winterschnitt beginnen. Bei allen anderen Sorten bis Januar warten. Pflaume, Aprikose und empfindliche Apfelsorten wie "Boskop" nicht vor Februar schneiden.

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Leimringe entfernen

Leimringe zum Fangen von Frostspannern und Fanggürtel gegen die Raupen der Obstmade Ende des Monats abnehmen und vernichten. Sonst werden sie auch nützlichen Insekten zum Verhängnis, die daran kleben bleiben.

Schnee liegen lassen

Frisch gefallener Schnee legt sich wie eine wärmende Decke über Ihre Topfpflanzen im Freien. Er muss nicht abgeschüttelt werden. Nur wenn er in dicken Lagen fällt und pappig wird, entfernt man ihn vorsichtig, bevor er die Zweige abbricht.


Untersetzer entfernen

Zwar brauchen immergrüne Topfpflanzen auch im Winter eine ausreichende Erdfeuchte. Wassergefüllte Untersetzer sind aber ungünstig, da bei mildem Tauwetter Staunässe und Wurzelfäulnis auftreten kann. Drehen Sie die Untersetzer daher um, oder entfernen Sie sie bis zum Frühling.

Schneeheide gießen

Schneeheide (Erica carnea) blüht unermüdlich auch bei Schnee und Kälte. Aber nur, wenn die Bodenfeuchtigkeit stimmt. Die Erde sollte nicht austrocknen. Gießen Sie bei frostfreiem Wetter. Andererseits darf in den Untersetzern oder Übertöpfen das Wasser nicht tagelang stehen bleiben. Leeren Sie diese regelmäßig aus, oder entfernen Sie sie ganz.

Buchs nicht austrocknen lassen

Kontrollieren Sie Buchs in Töpfen regelmäßig: Die Erde muss stets feucht bleiben. Gießen Sie bei Bedarf an milden Tagen.

Zwiebelblumen vor Nässe schützen

Die Zwiebeln von Narzissen, Tulpen oder Hyazinthen in Töpfen haben mit Kälte kein Problem. Dauernde Nässe aber lässt sie faulen. Rücken Sie die Töpfe deshalb nahe ans Haus, z. B. beim Dachüberstand, wo sie nur wenig Wasser erreicht.

Bambus umstellen

Bambus in großen Pflanzgefäßen ist als Sichtschutz auf Balkonen und Terrassen beliebt. Die immergrünen Riesengräser vertragen wegen ihres hohen Wasserbedarfs jedoch im Winter keine sonnigen und windigen Standorte. Stellen Sie Ihren Sichtschutz gegebenenfalls um.

Luft zum Atmen

Wenn Sie Ihre Topfpflanzen zum Schutz gegen Frost in Noppenfolie einpacken, sollte die Erde nicht damit bedeckt werden, damit sie atmen und man den Topf an milden Tagen gießen kann.

Quellen und Bildrechte:

  • Fotos: Pixabay
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