Gartentipps für September: der Ziergarten

Langsam nähert sich das Gartenjahr dem Ende. Aber noch ist die Saison nicht zu Ende, denn nun beginnt die Pflanzzeit für Stauden, Nadelgehölze und Zweijährige. Haben Sie bereits tolle Pflanzideen im Kopf? Wer Schönes für einen schattigen Standort sucht, sollte sich unseren Buchtipp genau anschauen.

Allgemeines

Wenn Sie herbstblühende Stauden und Ziergräser von August bis Oktober pflanzen, haben diese in der Regel genügend Zeit, um vor der kalten Jahreszeit einzuwurzeln. So überstehen sie den Winter ohne große Pflege. und Schutzmaßnahmen. Lediglich wintergrüne Pflanzen müssen Sie an frostfreien Tagen gießen.

Der Rückschnitt von Astern und anderen Herbstblühern sowie von Gräsern wie Chinaschilf und Rutenhirse erfolgt erst im nächsten Frühjahr, denn sie sorgen für interessante Aspekte im winterlichen Garten. Außerdem sind die Pflanzen ungeschnitten besser vor Frost und Kälte geschützt und eine wichtige Winter-Nahrungsquelle für Vögel. Im Pflanzendickicht und in den Stängeln finden zudem Nützlinge ein gutes Winterquartier.

Mäuse und Wühlmäuse

Im September sollten Sie im Garten energisch gegen Mäuse und Wühlmäuse vorgehen, um den Schaden, den sie im Winter anrichten können, zu verringern. In Gänge ausgelegte Holunder- und Walnussblätter sowie Fischköpfe oder zerschnittene Knoblauchzehen wirken oft abschreckend. Ansonsten helfen Geräte, die Vibrationen bzw. Schallwellen auslösen, die den Tieren eine Gefahr signalisieren ("Wühlmausschreck").


Vogeltränken pflegen

Vogel trinkt aus einer VogeltränkeMerkmale einer guten Vogeltränke: Sie ist aus Naturstein und hat einen flachen Rand als guten Landeplatz für die Vögel. Damit alle Vogelarten die Tränke nutzen können, sollte sie vom Rand zur Mitte langsam tiefer werden.

Wird die Vogeltränke viel genutzt, sollten Sie täglich das Wasser komplett austauschen und sie mit heißem Wasser, einem Lappen, einer Bürste und eventuell etwas Quarzsand reinigen - auf keinen Fall mit chemischen Mitteln. Die Tränke sollte ständig mit Wasser gefüllt sein. Das ist vor allem bei trockenem warmem Wetter notwendig.


Kompost auf zu feuchte oder trockene Stellen

Am besten jetzt im Spätsommer mit Hilfe der Grabegabel trockenes mit feuchtem Material vermischen. Ist zu viel Feuchtigkeit vorhanden, gibt man etwas Tonmineralmehl (Betonit) hinzu, das die überschüssige Nässe gut aufsaugt. Auch zerknülltes Zeitungspapier erfüllt diesen Zweck.


Der Ziergarten im September

Jetzt ist die Hauptpflanzzeit für Blumenzwiebeln. Sie können grundsätzlich bis zum Frost gepflanzt werden. Da die Blumenzwiebeln durch lange Lagerzeiten aber Reservestoffe einbüßen, sollten sie so schnell es geht in die Erde. Falls eine sofortige Pflanzung nicht möglich ist, sollte die Lagerung dunkel, trocken und kühl erfolgen.


Stauden pflanzen und pflegen

Der September ist der ideale Zeitpunkt, um Staudenbeete anzulegen. Beliebte Stauden im sonnigen Blumenbeet sind z.B. das Mädchenauge, ein gelb blühender Vertreter mit einer Wuchshöhe um 60 cm. Im Halbschatten erfreut sich die Prachtspiere mit einer Höhe von 80 cm. Stehen spät blühende Stauden wie Astern, Chrysanthemen oder Anemonen in den Beeten jetzt zu trocken, leidet ihre Blüte. Wässern Sie den Boden in Trockenperioden gründlich, damit die Blütenknospen frisch bleiben und nicht abfallen. In großen Blumenbeeten kommt man im Sommer nicht immer dazu, Verwelktes abzuschneiden. Bilden sich Samen, sollte man diese spätestens jetzt entfernen. Sonst säen sich viele Blumen von selbst aus und keimen im Folgejahr an Stellen, an denen sie nicht erwünscht sind.


Stauden teilen

Ab Mitte des Monats können Sie Stauden, die seit mehreren Jahren am selben Platz stehen, ausgraben und teilen. Eines oder mehrere der jüngeren Teile werden wieder eingepflanzt. Diese Verjüngung hält Stauden blühfreudig und vital, ohne Teilung würden sie überaltern. Pfingstrosen dürfen ausschließlich im Herbst umgepflanzt werden.

Umpflanzen

Wenn Sie Sträucher oder Bäume umsetzen möchten, sind die Herbstmonate dafür günstig. Graben Sie die Gehölze mit einem möglichst großen durchwurzelten Erdballen aus und setzen ihn ebenso großzügig wieder ein. Wichtig bei vielen Arten ist ein kräftiger Rückschnitt, damit sie sicher anwachsen.

Buchtipp: Schattenpflanzen

Wer Schattenplätze in seinem Garten hat, weiß, dass deren Gestaltung nicht ganz einfach ist. Gehölz, das Haus selbst oder eine Mauer: mindestens einen schattigen Standort hat jeder wohl. Deutlich weniger Pflanzen fühlen sich im Schatten wohl, die Auswahl ist also begrenzt. Dieses Buch von Dorothée Waechter hat einige einfache Pflanzvorschläge für schattige Ecken, z.B. mit immergrünen Pflanzen, Frühjahrsblühern, Bodendeckern und schönen Blattpflanzen. Dazu präsentiert sie Gestaltungen und Pflanzkombinationen mit hilfreichen Skizzen. Porträts der besten Stauden, Gräser, Farne, Zwiebelblumen und Gehölze für den Schatten und ein ausführlicher Pflegeteil vervollständigen diesen Ratgeber. Fazit: Einfacher geht’s nicht. Wunderbar! "Schattenpflanzen" ist erschienen im BLV Buchverlag zum Preis von 19,99 Euro (128 Seiten, Broschur, ISBN 978-3-8354-1694-9).

Sommerblumen aussähen

Werden winterharte Einjährige wie Ringelblume, Kornblume und Rittersporn jetzt schon gesät, blühen sie im nächsten Jahr deutlich früher.


Zweijährige pflanzen

Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht, Goldlack und andere Zweijährige, die man im Juni/Juli ausgesät hat, werden jetzt ins Beet gesetzt.


Blumenzwiebeln

Die Zwiebeln und Knollen von Frühjahrsblühern kommen in die Erde. Eine gute optische Wirkung ist jedoch nur dann zu erwarten, wenn die Zwiebeln in großer Zahl in Gruppen gesteckt werden und sich einige Farben wiederholen. Dabei pflanzt man ziemlich dicht, d.h. knapp so weit auseinander wie die Zwiebeln tief liegen. Damit das Rosenbeet im Frühjahr keinen so nüchternen Eindruck macht, hilft eine Unterpflanzung mit Blaustern, Traubenhyazinthe und Wildtulpen. Im Laufe der Jahre breiten sich die Pflanzen teppichartig aus.

Pflanzzeit für Nadelgehölze

Immergrüne PflanzenUm ein schönes Gesamtbild zu bekommen, lockert man Koniferen durch Laubgehölze auf. Zu Wacholder oder Bergkiefern passen z.B. Rosen. Die Pflanzgrube sollte so groß sein, dass alle Wurzeln ohne Umknicken Platz finden. Den Untergrund lockern, durchdringend gießen und mit reifem Kompost auskleiden.

Tipp: Binden Sie frisch gepflanzte Bäume an 1-3 Holzpflöcken fest, damit ihre Wurzeln sich bei Wind, der an den Stämmen zieht oder drückt, nicht lockern und abreißen. Setzen Sie die Pflöcke gleich beim Pflanzen. Später kann man dabei Wurzeln verletzen oder die Baumkrone ist im Weg.


Nadel- und wintergrüne Laubgehölze kräftig gießen

Wenn an diesen Gewächsen im Winter Schäden entstehen, dann ist meist nicht Frost, sondern Trockenheit die Ursache. Die Gehölze verdunsten auch im Winter viel Wasser, das sie mit Hilfe der Wurzeln aus dem Boden ersetzen müssen. Dazu muss im Boden genügend Feuchtigkeit enthalten sein.

Beeren pflücken

Wer Ziersträucher mit giftigen Früchten im Familiengarten hat (z. B. Efeu, Schnee-/Purpurbeere, Pfaffenhütchen), muss die Pflanzen nicht gleich roden: Pflücken Sie die Früchte ab. Damit ist die Gefahr für Ihre Kinder gebannt.

Blühende Beetpflanzen eintopfen

Wer Ende September verschiedene Beetpflanzen in Töpfe pflanzt, hat noch länger etwas von ihren Blüten. Vor allem Pelargonien, Fuchsien, Heliotrop, Knollen- und andere Begonien, auch Studentenblumen u.a. vertragen das Eintopfen sehr gut. Angießen und einen hellen Platz in einem kühlen Raum suchen - fertig!

Pflanzenschnitt

Lila ClematisClematis

Nach der Hauptblütezeit kann ein Rückschnitt erfolgen. Dabei lassen sich drei Gruppen zusammenfassen: 1. Arten und Sorten, die im Sommer und Herbst an diesjährigen Trieben blühen. Zeitpunkt: im Winter oder frühen Frühjahr vor dem Austrieb. Alle vorjährigen Triebe knapp oberhalb des untersten Augenpaares stutzen. 2. Sorten, die im Frühsommer am Holz des Vorjahres Blüten tragen und im Spätsommer noch etwas an neuen Trieben nachblühen. Hier genügt es völlig, lediglich abgestorbene und schwache Triebe nach der Hauptblüte herauszunehmen. Alle paar Jahre kann man sie stark zurückschneiden, am besten nach der Blüte oder im Spätwinter. Man verliert dabei jedoch für ein Jahr den frühen Blütenflor.

Ziersträucher

Erhaltungsschnitt bei einem Strauch: Alte, abgeblühte sowie schwache junge Triebe nimmt man bis zum Boden heraus. Dicht verzweigte Teile werden ebenfalls weggeschnitten. Kräftige, junge Äste kürzt man etwas ein, denn sie blühen im nächsten Jahr am üppigsten. Herbst- und Sommer blühende Sträucher bilden ihre Blütenknospen in der Regel erst in der laufenden Vegetationsperiode, also am diesjährigen Holz aus. Diese Sträucher kann man deshalb jährlich im Spätwinter vor dem Austrieb zurückschneiden, ohne einen Blütenflor zu verlieren. Alle Triebe des Vorjahres werden dazu bis auf kurze Zapfen weggenommen. Diese Behandlung regt die Blütenbildung an und eignet sich zum Beispiel für Rispenhortensie, Schmetterlingsstrauch, Bartblume, Säckelblume, Johanniskraut und Rote Sommerspiere. Viele Ziergehölze brauchen keinen regelmäßigen Schnitt. Dazu gehören: Goldregen, Ahorn, Perückenstrauch, Zaubernuss, Felsenbirne, Schneeball, Zierquitte, Kolkwitzie, Weigelie.

Rosen

Gartenrosen werden im Allgemeinen veredelt, d.h. der Züchter bringt auf die Wurzel einer robusten Wildrose die Triebe (Augen) einer Zuchtrose auf. Die Rose wächst von nun an als Gartenrose weiter, manchmal treibt die Wildrosenwurzel unterhalb der Veredlungsstelle aber auch plötzlich wieder aus. Der Fachmann spricht in diesem Fall vom "Durchtreiben der Unterlage". Wildtriebe erkennt man meist leicht an ihrem starken Wuchs, hellgrüner, stumpfer Laubfarbe und sieben- oder mehrteiligen Blättern. Da sie die Pflanze schwächen, sollten sie entfernt werden. Legen Sie den Wurzelhals der Rose dazu etwas frei und reißen Sie den Wildtrieb dort, wo er aus der Wurzel tritt, mit einem kräftigen Ruck nach unten ab. Notfalls können Sie den Trieb auch abschneiden, dann aber unbedingt direkt an der Wurzel, sonst treibt er wieder aus.

Hortensien jetzt durch Stecklinge vermehren

Hortensien in PinkHortensien lassen sich im Spätsommer leicht über Stecklinge vermehren. Für die Ableger eignen sich junge, nur leicht verholzte Triebspitzen, die keine Blütenknospen tragen. Wurzeln treiben die Stecklinge in Töpfen oder im Beet am besten bei Temperaturen um 20 Grad. Die Erde sollte gleichmäßig feucht gehalten werden. Nach ca. drei Wochen ist der Setzling zu einer Jungpflanze herangewachsen, die sich selbst versorgen kann. Jungpflanzen im Topf können nur an einem frostfreien Platz überwintern. Bereits im Gartenbeet eingewurzelte Jungpflanzen überstehen die kalte Jahreszeit auch ungeschützt.

Quellen und Bildrechte:

Ähnliche oder weiterführende Artikel