Ein Teich im Garten ist immer etwas Besonderes: Er lädt ein zu ruhigem Verweilen, zum Entspannen und die Seele baumeln lassen. Und er bietet immer etwas zum Beobachten und Staunen: faszinierende Pflanzen ebenso wie Libellen & Co.. Worauf es bei der Planung ankommt, erfahren Sie bei uns.
Vom Kübel mit Seerose auf der Terrasse über den Sprudelstein mit Bachlauf bis zum Badeteich - es gibt eine riesige Palette von Möglichkeiten, sich Wasser in den Garten zu holen. Wasser und Pflanzen locken Tiere an, die zur Safari durch Ihren Garten einladen. Finden Sie Ihren Gestaltungsstil, und wählen Sie die passenden Pflanzkombinationen, um auch Ihre grüne Oase Wirklichkeit werden zu lassen.
Welcher Teich soll es sein?
Wenn Sie sich entschieden haben, einen Gartenteich anzulegen, möchten Sie bestimmt am liebsten die Schaufel in die Hand nehmen und gleich mit den Grabungsarbeiten loslegen. Doch Stopp: Bevor das Handwerkliche beginnt, sollten Sie sich zunächst folgende Fragen stellen:
Wie groß soll der Gartenteich werden?
Wo ist der ideale Ort für ihn?
Welchen Stil (naturnah, formal, modern, verspielt) möchte ich ihm geben?
Welche Tiere soll er anziehen bzw. beherbergen?
Welche Farben und somit welche Pflanzen sollen dominieren?
Der richtigen Standort für Ihren Teich
Vergessen Sie nicht, dass ein Gartenteich eine Investition für viele Jahre ist. Umso wichtiger ist da der richtige Standort. Wer einen großen Garten hat, hat die Qual der Wahl und kann diesen sogar mittig platzieren. Wenn eher wenig Platz zur Verfügung steht, baut man den Teich am besten an den Rand des Gartens, damit er das gesamte Grundstück größer wirken lässt.
Tipp: Selbst im kleinsten Garten ist der Bau eines Gartenteichs gut möglich. Am besten nimmt man dann eine ovale Form und platziert ihn so, dass seine Längsachse - z.B. von der Terrasse aus betrachtet - in Ihrer Blickrichtung liegt. Wenn er dann auch noch nach hinten hin schmaler wird, wirkt er optisch größer. Vorne sollten hohe, hinten niedrige Pflanzen gepflanzt werden.
Der Standort hängt zudem davon ab, ob Sie lichthungrige Pflanzen (z.B. Sumpf- und Wasserpflanzen) setzen wollen. Rund sieben Stunden (besser vier bis fünf Stunden) Sonnenlicht pro Tag sollten drin sein. Tipp: Ein Teil des Teichs sollte ab den heißen Mittagsstunden mindestens im Halbschatten liegen, damit sich das Wasser nicht zu stark erwärmt. Es ermöglicht dadurch einen höheren Sauerstoffgehalt und bleibt auch ohne technische Hilfsmittel sauber. Allerdings müsste der Teich dazu etwa 4 x 5 m groß und in der Mitte mindestens 1 m tief sein.
Des Weiteren ist noch Folgendes zu beachten:
Selbstverständlich sollten dort, wo die Grabungen für den Gartenteich stattfinden, keine Stromkabel oder Wasserleitungen im Boden verlaufen!
Wer für den künftigen Teich technische Geräte (z.B. Beleuchtung, Pumpe, Filter) benötigt, sollte einen Stromanschluss in der Nähe des Teichs haben bzw. dafür sorgen.
Wenn ein großer Baum in der Nähe steht, könnten seine kräftigen Wurzeln beim Graben zum echten Problem werden. Oder andersherum: Die Wurzeln könnten böse verletzt werden, so dass der Baum Schaden nimmt. Selbst kleine bis mittelgroße Bäume und Sträucher sollten mindestens zwei Meter Abstand zum Ufer haben. Außerdem zersetzt sich ins Wasser gefallenes Laub und ändert den pH-Wert und Nährstoffgehalt des Teichwassers.
Folienteich oder Fertigbecken?
Wer beim Abdichten auf Nummer Sicher gehen will, entscheidet sich für einen Folienteich oder ein Fertigbecken. Beides lässt sich recht gut selbst einbauen. Wir wollen als Beispiel an dieser Stelle Tipps für den Bau eines Folienteichs geben:
Folienteich können individuell gestaltet werden. Wer es sich etwas leichter machen möchte, erwirbt im Fachhandel bereits fertig vorkonfektionierte Folie, die man nicht mehr schneiden oder verschweißen muss.
Auf Qualität (mind. 15 Jahre Garantie, UV-stabil, hitze- und frostbeständig, verrottungsfest und umweltfreundlich, TÜV-geprüft) sollten Sie unbedingt achten, sonst haben Sie an Ihrem Teich nicht lange Freude.
Bauen Sie die verschiedenen Tiefenzonen. Diese setzen sich aus drei Schichten (5 cm für Sand und Schutzvlies unter der Folie, 10-15 cm für Substrat über der Folie bzw. Höhe der vorgesehenen Pflanzgefäße, Wasserstand der jeweiligen Zone) zusammen.
Um die Länge und Breite von Folie und Schutzvlies zu bestimmen, legen Sie an der jeweils längsten und breitesten Stelle der Teichgrube ein Bandmaß bodenbündig entlang des Profils durch den Teich, so dass es überall Kontakt mit der Oberfläche hat. Zu den Messwerten nun noch jeweils 100 cm für die spätere Randausbildung dazuaddieren - fertig.
Alles was die Folie gefährden könnte, also Steine, starke Wurzeln u.a., müssen entfernt werden. Eine 5 cm dicke Sandschicht in der Grube sorgt zusätzlich für Schutz, darüber kommt das Schutzvlies.
Nun die Folie, die übrigens ziemlich schwer ist, mit der glatten Seite nach unten in die Grube ziehen. Achtung: Das darunter liegende Schutzvlies darf nicht verrutschen.
Die Folie sollte mindesten 40 cm über den Teichrand hinausreichen.
Nun wird Tiefenzone für Tiefenzone zunächst mit Substrat und Kiesabdeckung, dann mit Wasser gefüllt, damit sich die Folie bündig an den Rand legt.
* Beim Einbau des Substrats der Feuchtzone (Rand) wird das Schutzvlies bündig und die Folie auf 30 cm Überstand abgeschnitten.
Der Rest der Folie wird nach innen eingeschlagen und durch das Substrat fixiert. Dabei muss unbedingt etwas vom umgeschlagenen Teil über den Boden herausstehen, damit der angrenzende Gartenboden dem Teich kein Wasser entzieht. Damit dieser nötige Saum nicht so auffällt bzw. hässlich ausschaut, kann er durch grobe, nicht saugfähige Steine, einen Plattenbelag oder eine geschickte Bepflanzung kaschiert werden.
Um nach langen Regenfällen Überflutungen zu vermeiden, die das Wasser im Teich verunreinigen können, legen Sie am besten am Ufer eine mit Kies gefüllte Folienrinne an, die ein wegführendes Gefälle besitzt.
Bewegtes Wasser sorgt für eine bessere Filterung und Reinigung. Zudem werden Nährstoffe schneller abgebaut. Wer den Platz hat, sollte über einen Bachlauf nachdenken.
Ohne Technik geht es nicht
Je kleiner der Gartenteich, um so nötiger ist etwas Technik, um das biologische Gleichgewicht zu erhalten:
Der Oxydator sorgt für die Sauerstoffanreicherung. In einem Gefäß mit Wasserstoffperoxid und destilliertem Wasser wird über einen Katalysator Sauerstoff abspaltet. Der Oxydator wird einfach in den Teich gestellt und kann jederzeit nachgefüllt werden.
Spezielle Filter sorgen dafür, dass sich die Abfallstoffe im Wasser möglichst gering halten. Das Material muss regelmäßig gereinigt werden.
Pumpen, die für den Betrieb von Filter, Wasserspielen oder einem Bachlauf vonnöten sind, gibt es in diversen Größen - abhängig vom Teich und Verwendungszweck.
Die Bepflanzung kommt zuletzt
Die Folie ist verlegt, die Tiefenzonen ausgeformt - nun ist die Bepflanzung an der Reihe. Diese hängt natürlich ganz allein von Ihrem eigenen Geschmack ab und von der Stilrichtung, die Sie Ihrem Garten geben wollen. Natürlich können Sie den Teich auch mit Leben füllen, indem Sie schöne Fische einsetzen.
Wie und mit was Sie Ihren Garten bepflanzen können und weitere Infos rund um das Anlegen eines Gartenteichs, verraten Ihnen unsere Ratgeber, die wir im Anschluss vorstellen. Aber vielleicht haben Sie ja auch bereits einen Teich und denken über eine Umgestaltung nach? Auch dafür gibt es einen Buchtipp bei uns...
Der "Quickfinder Gartenteich" von Angela & Wolfram Kircher hilft bei der Pflanzenauswahl und gibt Tipps zur Ansiedlung von Tieren am Teich. Ausgehend von den verschiedenen Tiefenzonen eines Teiches kann der Leser dank der übersichtlichen Bildtafeln die passenden Pflanzen anhand von Blütenfarbe, Wuchshöhe und Standort schnell ermitteln. Im Porträtteil findet man die besten 138 Wasser- und Uferrandpflanzen und ein allgemeines Kapitel informiert über die verschiedenen Teicharten, die unterschiedlichen Gartenteichzonen, die Gestaltung mit Pflanzen und die nötigen Pflegemaßnahmen. 42 Tiersteckbriefe und zahlreiche Sonderseiten machen Lust auf das Beobachten der tierischen Gäste und verraten, wie man sie anlockt und schützt. Extra: erprobte Pflanzkombinationen für verschiedene Gartenteichgrößen und Stilrichtungen, wertvolle Adressen und ein ausführliches Sach- und Pflanzenregister. Erschienen bei Gräfe und Unzer zum Preis von 10,94 Euro (204 Seiten, Broschur, ISBN: 978-3-8338-1523-2).
Was tun, wenn der Gartenteich in der Gestaltung nicht mehr den eigenen Vorstellungen entspricht, weil sich die Ansprüche geändert haben oder die Kinder aus dem Haus sind? Das in der Reihe Richtig-Gärtnern erschienene Buch "Gartenteiche optimieren und renovieren" geht ganz gezielt auf Gartenbesitzer ein, die ihren bestehenden Teich verändern wollen. Es enthält Tipps und Hilfestellungen zu den häufigsten Teichfragen und zeigt mit zahlreichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen den Weg zum Traumteich. Der Leser erfährt zum Beispiel wie er nachträglich einen Bachlauf oder Wasserfall integrieren und Wasserspiele effektvoll platzieren, installieren und pflegen kann oder wie Skulpturen und Dekostücke gekonnt in Szene gesetzt werden. Des Weiteren gibt es Hilfe bei der Auswahl der richtigen Steine im und am Gartenteich, lehrt den richtigen Umgang mit den Materialien und stellt nicht nur neue Technik für den Teich vor und erklärt deren Einsatz, sondern behandelt auch lösungsorientiert die Behebung der häufigsten Probleme am Teich. Erschienen im Verlag Eugen Ulmer zum Preis von 14,90 Euro (155 Seiten, Broschur, ISBN: 978-3-8001-5740-2).
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Wenn das letzte Obst geerntet ist und die Blätter fallen, ist es Zeit, nicht nur den Garten, sondern auch den Teich winterfest zu machen. Wie Fische und Pflanzen mit der richtigen Vorbereitung ohne Probleme durch die kalte Jahreszeit kommen, erfahren Sie hier.
Viele Blühpflanzen haben Bestandteile, an denen sich vor allem Kleinkinder zwischen einem und drei Jahren schwer vergiften können. Deshalb: Vorm Pflanzen informieren! Wir geben Ihnen eine Übersicht, welche Pflanzen Eltern aus ihrem Garten verbannen sollten und welche sie unbesorgt einplanen können.