Weltfrauentag: Das denken die Deutschen über die Gleichberechtigung
Die Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland ist noch lange nicht erreicht: Laut einer Ipsos-Umfrage halten nur 13 Prozent der Bundesbürger sie in unserem Land für verwirklicht. Und nur 49 Prozent der Männer halten die Gleichberechtigung für persönlich wichtig.
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos führte anlässlich des Weltfrauentages eine Umfrage in 30 Ländern weltweit durch. Danach ist für eine Mehrheit der Deutschen (58 %) die Gleichstellung der Geschlechter persönlich wichtig. Aber: 67 % der Frauen halten sie für wichtig, aber nur 49 % der Männer! Und nur eine Minderheit sieht sich als Feministin (33 %) oder Feminist (21 %).
Deutliche Meinungsunterschiede bei Frauen und Männern
51 Prozent der Männer meinen, dass für die Gleichstellung der Frauen in Deutschland schon genug getan wurde. Dieser Ansicht sind aber nur 35 Prozent der Frauen. Tatsächlich fühlen sich vier von zehn Männern (39 %) durch die Förderung der Gleichstellung sogar diskriminiert, bei den Frauen sieht das nur jede Vierte (25 %) so.
39 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, dass von Männern heute zu viel erwartet wird, um die Gleichberechtigung zu fördern - das sind 8 Prozent mehr als 2019. Auch hier gehen die Ansichten zwischen den Geschlechtern weit auseinander: Während jeder zweite Mann (49 %) in Deutschland dieser Meinung ist, stimmt nicht einmal jede dritte Frau (29 %) dieser Aussage zu.
Immerhin die Hälfte der Deutschen (51 %) ist davon überzeugt, dass es der Gesellschaft gut tun würde, wenn es mehr Frauen in Führungspositionen in Politik und Wirtschaft gäbe: 59 Prozent der Frauen und 42 Prozent der Männer. Dass Frauen an der Spitze von Unternehmen und Regierungen eine Voraussetzung für mehr Geschlechtergerechtigkeit sind, glauben 53 Prozent der Frauen, aber nur 37 Prozent der Männer.
Einkommen, Hausarbeit, Kinderbetreuung: wer machts?
Nur 13 Prozent der Deutschen glauben, dass Männer weniger männlich sind, wenn sie zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern. Aber der Anteil der Männer (18 %), die dieser Meinung sind, ist doppelt so hoch wie der der Frauen (9 %). Immer noch ist Hausarbeit für die Hälfte der Bundesbürger (49 %) hauptsächlich Frauensache, aber immerhin 42 Prozent meinen, dass sich beide Geschlechter gleichermaßen daran beteiligen sollten.
Auch eine Elternzeit vom Berufsleben wird hierzulande längst nicht mehr hauptsächlich mit Müttern (36 %), sondern mit beiden Elternteilen (54 %) in Verbindung gebracht. Die häusliche Care-Arbeit für Kinder oder Pflegebedürftige betrachten 43 Prozent der Bundesbürger als Frauensache, aber immerhin 41 % sehen sie als Aufgabe beider Geschlechter.
Ein hohes Einkommen hingegen verbinden die meisten eher mit Männern (55 %), nur 35 Prozent sehen hier eine ausgewogene Verteilung zwischen den Geschlechtern. Nur 3 Prozent assoziieren ein gutes Gehalt vor allem mit Frauen.
Sind Frauen heute besser dran?
Mehr als die Hälfte der Deutschen (53 %) ist der Meinung, dass junge Frauen heute ein besseres Leben haben als die Frauen ihrer Elterngeneration. 46 Prozent glauben auch, dass sich die Gleichstellungspolitik der letzten Jahrzehnte positiv auf das Leben junger Frauen ausgewirkt hat. Aber: Jeder dritte Bundesbürger (34 %) meint, dass die Bemühungen um Chancengleichheit für Frauen immer noch nicht weit genug reichen.
Quellen und Bildrechte:
Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie »International Women’s Day 2025«. Für die Online-Umfrage wurden zwischen dem 20. Dezember 2024 und dem 3. Januar 2025 insgesamt 24.269 Personen in 30 Ländern über das Ipsos Online Panel System befragt. In Deutschland waren die Befragten zwischen 16 und 74 Jahre alt, die Stichprobe umfasste rund 1.000 Personen.
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