Was sind eigentlich die Rauhnächte?

Gehört hat man vielleicht schon einmal von den Rauhnächten - aber wann sind sie und was bedeutet dieser Ausdruck? Einige Menschen entdecken diese zwölf Nächte gerade wieder neu, um nach Weihnachten zurückzublicken und sich der eigenen Wünsche bewusst zu werden.

Die erste Rauhnacht beginnt um Mitternacht des 24. Dezembers, die letzte Rauhnacht endet um Mitternacht des 5. Januars. Es ist nur wenig überliefert von den Ritualen der frühen Rauhnächte, da damals alles nur mündlich weitergegeben wurde. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen gab es erst im 16. Jahrhundert.

KräuterbündelFrüher wurde diese Zeit auch „Rauch-Nächte“ genannt. Denn schon bevor das Christentum die vorherrschende Religion wurde, gab es das Ritual des Räucherns. Dadurch sollten böse Geister und Dämonen vertrieben, gute Geister willkommen geheißen, aber auch die Häuser gereinigt werden. Das Christentum übernahm diesen Brauch in Form des Weihrauch-Verbrennens.

Das Räuchern lief folgendermaßen ab: Ein Hausbewohner ging jede Nacht mit einem Kräuterbündel in einer Räucherschale durch die Zimmer und pustet den Rauch in jede Ecke. Dabei stellt man sich vor, wie sich alles Negative mit dem Rauch auflöst und dabei etwas Wunderbares und Positives entsteht. Jeder konnte dabei seine eigenen Wünsche für das kommende Jahr formulieren.

Früher wurden auch die Ställe mit dem Rauch gereinigt, weil die Menschen auch die Nutztiere vor Schaden bewahren wollten.

Hier sehen Sie, wie Sie selber ein Kräuterbündel zum Verbrennen binden können.

Jede Raunacht ist einem Monat zugeordnet, beginnend am 25. Dezember mit dem Januar. Je nach Monat gibt es bestimmte Kräuter zum Verbrennen; für den Januar ist es beispielsweise Weihrauch, für den Juli (31. Dezember) weißer Salbei, Kampfer und Kiefernholz. Außerdem gibt es jeweils eine Aufgabe: am 25. Dezember zurückblicken, Altes loslassen; am 31. Dezember die eigenen Gefühle wahrnehmen.

Das Ritual der 13 Wünsche

Dieses Ritual gewinnt auch wieder an Beliebtheit: das Verbrennen von Wünschen. Machen Sie sich Gedanken, was Sie sich vom kommenden Jahr erhoffen. Dann schreiben Sie 13 Wünsche jeweils auf einen Zettel und falten diese so, dass man den Text nicht mehr lesen kann.

Kerze im DunkelnAm 25. Dezember verbrennen Sie den ersten Zettel ungelesen. Dann jeden Abend wieder einen Zettel, bis von den 13 Wunschzetteln nur noch einer übrig ist. Dieser letzte Wunsch wird nicht verbrannt – sondern man darf den Zettel öffnen und lesen. Damit dieser Wunsch in Erfüllung geht, müssen Sie selber etwas tun.

Noch ein schöner Rauhnacht-Brauch: Kerzen im Haus und am Fenster aufstellen. Ganz wichtig, wenn die Weihnachtsbeleuchtung weggeräumt, die Tage aber immer noch sehr dunkel sind. Auch wenn man nicht an Geister glaubt...

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