In den Mai zu tanzen oder sogar rund um einen Maibaum, ist in Deutschland weit verbreitet. Aber was hat das mit der Walpurgisnacht zu tun und was ist eine typische Maibowle? Erfahren Sie mehr über typische Mai-Bräuche.
In vielen europäischen Ländern feiert man am 30. April den Tanz in den Mai. Dieses Fest verdanken wir einerseits der Heiligen Walburga, einer englischen Äbtissin des frühen Mittelalters, deren Gedenktag der 1. Mai war. Andererseits gilt diese Nacht auch als das Fest der Hexen auf dem Blocksberg (gemeint ist der Brocken im Harz), was besonders durch Goethes "Faust" bekannt wurde - die Walpurgisnacht. Und drittens feiern wir an diesem Tag den Start in den Sommer - der nur noch von den Eisheiligen Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai) und Bonifatius (14. Mai), in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz auch noch von der "kalte Sophie" (15. Mai) mit oft kaltem Wetter unterbrochen wird. Also alles gute Gründe, um mit viel Lärm und Spaß die bösen Geister zu vertreiben und ordentlich zu feiern.
In vielen Teilen Deutschlands und auch in Nord- und Mitteleuropa ist es ein seit Jahrhunderten verbreiteter Brauch, einen geschmückten Maibaum, oft in der Mitte des Dorfes, aufzustellen, denn in den meisten Kulturen und Religionen ist der Baum ein Symbol für das Leben. Jede Region hat dabei ihre eignen Traditionen. Meist werden alle Äste vor dem Aufstellen entfernt, nur die grüne Spitze bleibt erhalten. Der Stamm wird mit Bändern geschmückt, oder bemalt oder mit Grün geschmückt. In einigen Gegenden werden auch die Gewerke am Baum dargestellt (siehe Foto). Oft gibt es sogar einen Wettbewerb zwischen den Dörfern, wer den schönsten Maibaum hat. Früher wurde in der Nacht vor dem 1. Mai dann rund um den Baum getanzt, auch heute noch gibt es öfter ein fest mit Tanz und gegrillten Würstchen.
In vielen Kirchen gibt es in diesem Monat auch einen "Maialtar", wo eine Marienstatue besonders mit Blumen und Kerzen geschmückt wird. Im Mai, dem Monat der Gottesmutter Maria, werden ihr zu Ehren viele Andachten abgehalten.
Der 1. Mai wird als "Tag der Arbeit" seit mehr als 100 Jahre von der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung gefeiert - auch Kampftag der Arbeiterbewegung genannt.
Auch die Maibowle hat schon eine Jahrhunderte lange Tradition. Die klassischen Zutaten sind eine Handvoll frisch gepflückter Waldmeisterblätter (ohne Blüten und Stängel und über Nacht trocknen lassen, weil sich dann das Aroma besser entfaltet), dazu zwei gut gekühlte Flaschen eines leichten Weißweins und eine Flasche Sekt oder Mineralwasser. Alles eine halbe Stunde ziehen lassen und anschließend die Waldmeisterblätter entfernen. Dann noch etwas Zucker dazu und gründlich umrühren. Prosit Mai!
"To Pingsten, ach wie scheun, - wenn de Natur so greun..." zumindest im norddeutschen Raum kennt man dieses witzige Gedicht eines Pfingstausfluges, der im Chaos endet, von Hein Köllisch (1857-1901). Doch Ausflüge, Familientreffen, Grillabende genießt jeder gern an diesem langen Wochenende im Frühling. Und wieso haben wir da einen zusätzlichen freien Tag?
Für viele Menschen in Deutschland ist dieser offizielle Feiertag einzig und allein ein geschenkter Urlaubstag und die wenigsten wissen um seine genaue Bedeutung. Warum wir Christi Himmelfahrt feiern und uns über die geschenkte Zeit mit der Familie freuen dürfen, das erfahren Sie hier.