Valentinstag: Warum feiert man den eigentlich?

Seit Wochen preisen die verschiedensten Geschäfte Geschenkartikel zu diesem Tag an, die bevorzugte Farbe ist Rosarot - dem 14. Februar, dem verordneten Fest der Liebenden, kann man kaum entgehen. Warum ist das so und woher kommt eigentlich der Name?

Es ist nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich ist mit dem Heiligen Valentin der Bischof von Terni gemeint, dessen kultische Verehrung seit dem 4. Jahrhundert in Rom üblich war. Ihm errichtete Julius I. (337-352) an der Via Flaminia eine Basilika, in der er Brandea deponierte, also Leinen- oder Seidentücher, mit denen die Reliquien des Heiligen berührt worden waren.

Doch auch an anderen Orten rühmt man sich echter Reliquien des Heiligen: So in Kiedrich im Rheingau, im Karmelkloster in Dublin, Irland und in der Pfarrei John-Duns-Scotus im schottischen Glasgow .


In den im Mittelalter unter angelsächsischem Einfluss stehenden Ländern - England, Nordfrankreich, Belgien - war mit dem Valentinstag eine Variante des Mailehens verknüpft: Im Mai ersteigerten unverheiratete junge Burschen für ein Jahr ein unverheiratetes Mädchen, das ihnen gefiel, und das sie nun ausführen und - natürlich in allen Ehren! - als Partnerin betrachten durften. In England konnte sich am 14. Februar, an dem sich angeblich die Vögel paarten, jeder "Valentin" seine "Valentine" wählen. Doch diese Sitten hatten eher nichts mit dem Heiligen Valentin zu tun. Der 14. Februar war im Mittelalter zu einem "leeren Tag" geworden, weil das Fest, das ursprünglich an diesem Tage gefeiert wurde, vorgezogen worden war.


Vielleicht hat man sich in dieser Zeit daran erinnert, dass im heidnischen Rom am 14. Februar das Fest des Hirtengottes Lupercus gefeiert wurde, bei dem junge Männer und junge Frauen durch Losentscheid miteinander auf Zeit verbunden wurden. Amor, der Liebesgott, stand dabei Pate.


Von England gelangte das Valentinsbrauchtum nach Amerika. Vom englischen "Tag der Liebenden" mutierte es zu einem "Tag der Freundschaft und der familiären Beziehungen", was den Aktionskreis - und natürlich die Verkaufsmöglichkeiten - erheblich erweiterte. Allein in den USA werden zu diesem Anlass mehr als eine Milliarde Grußkarten versandt. Dort heißen diese Botschaften der Liebe, die übrigens anonym versandt werden, "Valentine greetings".

Spätestens seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts spielt der Valentintag auch Deutschland eine wachsende Rolle - und wird von den Händlern als Absatzmarkt zwischen Ostern und Fasching genutzt.


Wer sich diesem Tag nicht entziehen kann, findet eine Fülle von Möglichkeiten, seiner oder seinem Liebsten eine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen - von dem Klassiker Blumen über kleine Geschenke bis zum aufwändigen Menü.

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