Kosmetik – meist ganz einfach selbst gemacht

Hier ein Duftwässerchen, dort ein schönes Shampoo. Oder wie wärs mit ein wenig Lippenpflege, eine schöne Handcreme oder ein Körperöl? Kosmetische Artikel sind nicht selten sehr teuer, dabei ist es meist gar nicht so schwer, sich Körperpeeling & Co. selbst herzustellen. Das ist gut fürs Portemonnaie und auch die Umwelt…

Bodylotion in Seifenform
Ähnlich wie Lippenbalsam sind Körperpflegeprodukte in Seifenform einfach herzustellen. Je nach Ihren persönlichen Vorlieben und der Jahreszeit sollten Sie jedoch etwas experimentieren, um die perfekte Mischung aus Butter, Öl und Wachs zu erhalten. Das Ziel ist, die richtige Balance zwischen Pflegewirkung und angenehmem Hautgefühl zu finden, denn feste Lotionen wirken stärker rückfettend als die flüssigen Varianten. Ein ausgewogenes Rezept sorgt jedoch dafür, dass die Produkte gut einziehen und keinen Fettfilm auf der Haut hinterlassen.

Feste Bodylotion
Feste Körperlotionen sind Mischungen aus Pflanzenbutter, Öl und Wachsen, die nicht emulgiert werden müssen, da bei der Herstellung das Wasser entzogen wird. Dieses Rezept ergibt eine Lotion, die bei Hautkontakt schmilzt, Feuchtigkeit spendet und hautberuhigend wirkt. Shea- und Kakaobutter haben eine wunderbare Pflegewirkung, da sie der Haut helfen, Feuchtigkeit zu speichern – in Verbindung mit Bienenwachs bilden diese Inhaltsstoffe eine Schutzschicht, die den Feuchtigkeitsgehalt der Haut bewahrt. Pflanzenbutter enthält zudem wertvolle, hautpflegende Fettsäuren.

Für drei Portionen zu jeweils 28 g benötigen Sie: Gelbes Bienenwachs (27 g 30,20 %), natives Kokosöl (6 g 6,90 %), Mandelöl (12 g 13,80 %), Jojobaöl (12 g 13,80 %), Sheabutter (10 g 10,50 %), Kakaobutter (12 g 10,50 %), Mangobutter (5 g 5,30 %), Vitamin-E-Öl (0,1 g 0,10 %), Rosemarin-Oleoresin-Extrakt (0,1 g 0,10 %), Duftöl (0,9 g 1,00 %). Außerdem: Wasserbad, digitale Küchenwaage, Seifenformen aus Kunststoff (28 g Fassungsvermögen), Seifendöschen

Und so ist die Herstellung:
1. Schmelzen Sie Bienenwachs, Kokosöl, Mandelöl und Jojobaöl im Wasserbad auf kleiner oder mittlerer Flamme, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. Geben Sie Kakaobutter und Mangobutter dazu und nehmen Sie den Topf vom Herd, wenn alles geschmolzen ist.
2. Geben Sie die Sheabutter nach und nach in kleinen Stücken dazu und lassen Sie sie schmelzen.
3. Geben Sie Vitamin-E-Öl, Rosemarin-Oleoresin-Extrakt und Duft in die Mischung und füllen Sie alles in Seifenformen. Alternativ können Sie auch Muffinbackformen verwenden (zu etwa 2/3 füllen).
4. Bewahren Sie die Lotion in Seifendöschen auf.

Aus „Bienenwachs Werkstatt“ von Petra Ahnert. Erst warm und weich, hinterher verführerisch glatt oder auch attraktiv gemustert – Bienenwachs besticht durch seine besondere Haptik, seinen sinnlichen Duft und seine natürliche Optik. Nach einer informativen Einführung in die Entstehung und Verwendung des Bienenwachses stellt Ahnert die vier Wachsarten vor und gibt nützliche Tipps für den Umgang mit ihnen. Es folgen zahlreiche Rezepte und Anleitungen, die Schritt für Schritt und ansprechend bebildert durch die verschiedensten Pflege-, Haushalts- und Dekoprojekte führen. Fazit: Tolles Buch mit vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die veranschaulich erklären, wie was umgesetzt wird. Macht viel Lust aufs Ausprobieren! Top! 136 Seiten, gebunden, LV.Buch im Landwirtschaftsverlag, ISBN 978-3-7843-5406-4, 17,95 Euro.

Effektiver Helfer bei Celluilite
Stärkt nachhaltig das Gewebe

Für eine 100 ml-Flasche wird benötigt: 5 ml Steinklee-Tinktur (hochprozentig, mind. 70 %), 5 ml ätherisches Zitronen-Öl, 3 ml ätherisches Öl aus Ho-Blättern, 2 ml ätherisches Rosmarin-Öl, 3 Tr. ätherisches Zypressen-Öl, 5 g Lanolin oder Cetylalkohol, 25 ml Mazerat aus Rosmarin-Kraut, 15 ml Mazerat aus naturreinem kristallinen Kampfer, 15 ml Mazerat aus Schlehen-Blüten, 10 ml Mazerat aus Rotem Weinlaub, 5 ml Mazerat aus Sauerampfer-Blättern, 5 ml Mazerat aus Steinklee-Kraut, 2 Tr. Tocopherol

Und so ist die Herstellung:
Zunächst die ätherischen Öle in der Steinklee-Tinktur lösen. Dann in einem Becherglas Lanolin oder Cetylalkohol im Wasserbad schmelzen, Mazerate hinzugeben, die Masse vom Herd nehmen und in die Flasche füllen. Zum Schluss die ätherische Öl-Mischung und das Tocopherol hineingeben und gut schütteln. Vor jedem Gebrauch schütteln, um den Satz zu lösen. Das Öl strafft das Bindegewebe nachhaltig und stabilisiert es. Einmal täglich eine kurze, aber kräftige Massage wirkt Wunder. Eine sehr kraftvolle und effektive Rezeptur, natürlich nicht geeignet bei sensibler Haut, Allergien, in der Schwangerschaft und für Kinder.

Aus „Heilkosmetik aus der Natur“. Naturkosmetik ist kein Geheimtipp mehr. Doch viele Produkte enthalten trotz gegenteiliger Versprechen künstliche Zusatzstoffe. Mit vielen Tipps und kompetenter Anleitung gibt Myriam Veit ihr großes, praxiserprobtes Wissen weiter. Damit kann jeder für seine persönlichen Bedürfnisse Salben, Cremes oder Balsame herstellen und die Kraft unserer heimischen Pflanzen, feinstofflicher Essenzen und ätherischer Öle nutzen. 50 Rezepte für die tägliche Pflege und Wohlfühl-Erlebnisse. Fazit: Sehr kompakt mit tief in die Materie eintauchenden Infos. Weniger Rezepte, dafür weiß man jedoch ganz genau, was man tun muss. Für alle, die es ganz genau wissen wollen! 200 Seiten, Broschur, KOSMOS, ISBN 978-3-440-14981-2, 19,99 Euro.

Feuchtigkeitsgel – mit Pfefferminze und Aloe vera
Für alle, die eine leichte Pflege mögen. Das revitalisierende Feuchtigkeitsgel ist ultrafrisch und ganz einfach in der Herstellung. Pfefferminz, Aloe vera und ein Hauch von Zitrone bringen die Haut in Schwung und sorgen für einen strahlenden Teint. Auch trockene Männerhaut freut sich über diesen Frischekick.

Sie benötigen: 1 g Guarkernmehl (natürlicher Gelbildner), 90 ml Pfefferminzhydrolat, 8 Tr. ätherisches Zitronenöl, 10 Tr. Aloe vera (10-fach konzentriert), 10 ml kosmetisches Basiswasser

Und so ist die Herstellung:
Den batteriebetriebenen Milchschäumer bereitstellen, da zügig gearbeitet werden muss. Das Guarkernmehl in das Pfefferminzhydrolat einstreuen und sofort mit dem Milchschäumer verrühren, um Klümpchenbildung zu vermeiden. Rasch entsteht eine gelartige Konsistenz. Das Gel ca. 10 Minuten quellen lassen. Dann Zitronenöl, Aloe vera und kosmetisches Basiswasser unterrühren. In einen Pumpspender oder Cremetiegel abfüllen.

Anwendungshinweis: Am besten morgens nach der Gesichtsreinigung auftragen und etwa 10 Minuten einziehen lassen. Das pflegende Feuchtigkeitsgel ist eine ideale Make-up-Grundlage.

Haltbarkeit: Produkte mit Guarkernmehl sind anfällig für Keime. Daher ist eine Konservierung ratsam. Ohne Konservierung beträgt die Haltbarkeit bei kühler Lagerung ca. einen Monat. Mit Konservierung verlängert sich die Haltbarkeit auf ca. drei Monate.

Info: Aloe vera ist ein exzellenter Feuchtigkeitsspender. Das Konzentrat wird aus frischem Aloe-vera-Saft gewonnen und mit Kaliumsorbat sanft konserviert. Aloe vera wirkt zudem antimikrobiell und kühlend und eignet sich hervorragend für trockene und rissige Haut. Die Konzentration beträgt 1–5 %; das Konzentrat sollte stets in das abgekühlte Endprodukt eingerührt werden.

Tipp: Ein tolles Produkt für alle, die eine leichte Hautpflege schätzen. Auch dieses Gel lässt sich individuell anpassen. Für eine feminin-romantische Note bietet sich ein Gel auf der Basis von Rosenwasser (anstelle von Pfefferminzhydrolat) an, das mit ätherischem Rosenöl zusätzlich beduftet werden kann.

Aus „Vegane Kosmetik“. Wir wollen immer nur das Beste an unsere Haut lassen, wissen aber oft kaum, was in unserer täglichen Kosmetik enthalten ist. Dr. Claudia Lainka hat für dieses liebevoll illustrierte Buch eigene vegane Alternativen ohne tierische Produkte entwickelt, die Sie ganz leicht selbst herstellen können. Entdecken Sie natürliche vegane Beautyprodukte für Lippen, Augen, Dekolleté, Füße, Hände, Gesicht und Körper, und erfahren Sie mit Haut und Haar, wie gut Ihnen die frisch zubereiteten Pflegealternativen tun. Detaillierte und gut verständliche Anleitungen, brillante Farbfotos und zahlreiche Tipps helfen bei der Umsetzung der einfach und schnell zuzubereitenden Rezepte. Ob Skin Tonic mit Minze, Limette und Ingwer oder Gesichtscreme mit Traubenkernöl und Shea, ob zuckersüßes Lippenpeeling oder pflegender Wimpernbalsam, ob Deospray ohne Aluminium und Alkohol oder Zitronenhaarspülung auf Kräuterbasis - entdecken Sie für sich und Ihre Lieben 30 individuelle vegane Kosmetikprodukte für Gesicht und Körper, zum Duschen und Baden, für bewusst natürliche Schönheit. Fazit: Viele, viele Rezepte, die einfach, schnell und natürlich umgesetzt werden können. Auch für Anfänger super geeignet! 80 Seiten, gebunden, Naumann & Göbel, ISBN 978-3-625-17522-3 7,99 Euro.

Shampoo-Barren
Sie benötigen: 70 g SLSA, 25 g Ziegenmilchpulver, 1 g Haarguar, 10 g Babassuöl, 5 g Kakaobutter, 5 g Rizinusöl, 5 g Traubenkernöl, 5 g Bio-Kokosöl (duftend), 10 g Fluidlecithin super, 5 g Seidenprotein (flüssig), 5 g Nuratin, 1 Minischuss D-Pantehnol, 5 Tr. ätherisches Orangenöl (7-fach), 5 Tr. ätherisches Rosmarinöl, 5 Tr. Lavendelöl, 3 Tr. Lemongrasöl

Und so ist die Zubereitung:
1. Die Pulveranteile SLSA, Ziegenmilchpulver und Haarguar gut miteinander vermengen.
2. Die festen Fette vorsichtig einschmelzen und gemeinsam mit den übrigen Zutaten mit der Pulvermischung vermischen.
3. In kleine Silikonförmchen abfüllen und gut 1 Woche trocknen lassen.
4. Wenn die Shampoo-Barren fest und trocken sind, ausformen und als Shampoo, Duschgel oder Rasierschaum verwenden – wie Sie möchten!

Aus „Shampoo Schaumbad Showergel“ von Ingeborg Josel. Neben grundlegenden Produkten wie Badesalz und Duschgel beweisen Badepralinen, Badetörtchen oder Duschbutter, dass der Badespaß bei selbst gemachten Pflegeprodukten keineswegs zu kurz kommt. Auf nichts, was im Körperpflegebereich derzeit „in“ ist, muss verzichtet werden: Dusch-Peelings lassen sich genauso in Eigenregie erzeugen wie Badetabs und Badekugeln oder eine cremige Duschmilch. Und weil alles auf vollständig natürlicher Basis selbst hergestellt wird, freut sich unter Garantie auch die Haut. Das Haupt hingegen darf sich mit natürlichen Pflege-Shampoos und Conditioners entspannen und stressige Schuppen außen vor lassen. Als Bonus für die Körperpflege finden sich am Ende des Buches „Inges Lieblingsrezepte“ für die beliebte Shea-Bodycreme. Fazit: Drittes Werk der Autorin, die bereits erfolgreich über selbst gemachte Cremes, Salben und Seifen referierte. Gewohnt fachkundig gibt sie auch hier viele gute Tipps und erklärt sehr anschaulich sämtliche tollen Rezepte. Sehr empfehlenswert! 160 Seiten, gebunden, Leopold Stocker Verlag, ISBN 978-3-7020-1517-6, 19,90 Euro.

Quellen und Bildrechte:

  • 1. © Barbara Eckholdt / www.pixelio.de
  • 2. © LV.Buch im Landwirtschaftsverlag, „Bienenwachs Werkstatt“ von Petra Ahnert
  • 3. © Naumann & Göbel Verlag