Ist die Weihnachtszeit vorbei, muss der Weihnachtsbaum raus. Aber keine Sorge, denn als ökologischer Roh-, Werk- und Brennstoff bleibt der Baum durchaus nützlich. Man kann ihn sogar als Bastelmaterial nutzen!
Der Weihnachtsbaum ist ein wertvolles Naturprodukt und vielseitig verwertbar. So dient er nach Weihnachten beispielsweise als Wertstoff für die Kompost- oder Energieerzeugung. Auch Tiere wie Ziegen und Schafe erfreuen sich nach den Festtagen an den grünen Zweigen. Wer handwerklich begabt ist, kann den Stamm sogar zum Heimwerken und Basteln nutzen.
Weihnachtsbäume sind vielseitig verwertbar
Die naheliegende Form der Verwertung ist die über kommunale Entsorgungsbetriebe. Je nach Region holen die Betriebe den Baum an bestimmten Tagen ab oder weisen Sammelstellen aus. Man kann ihn aber auch selbst bei Grünannahmestellen und Wertstoffhöfen abgeben. Mancherorts bessern Freiwillige Feuerwehren, Pfandfinder oder weitere Vereine durch Spenden, die sie für die Abholung erhalten, ihre Vereinskassen auf.
Durch eine anschließende Kompostierung der Bäume entsteht neue, fruchtbare Erde. Häufig dienen die Bäume auch der Gewinnung von Strom und Fernwärme. Die Stadt Berlin versorgt mit Hilfe von jährlich rund 350.000 anfallenden Weihnachtsbäumen rechnerisch 500 Haushalte ein Jahr lang mit Wärme und Strom. „Da die Bäume bei der thermischen Nutzung nur so viel CO2 abgeben, wie sie während ihres Wachstums aufgenommen haben, belasten sie das Klima nicht und ersetzen sogar noch fossile Energieträger wie Erdöl und Erdgas“, sagt Benedikt Schneebecke, Vorsitzender des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum.
Auch nicht verkaufte Weihnachtsbäume leisten wertvolle Dienste
Häufig schreddern Produzenten die unverkauft gebliebenen Weihnachtsbäume, da der daraus entstehende Mulch in den Anbauboden zurückgeführt werden kann, wo er als Dünger fungiert. Hackschnitzel aus nicht verkauften Bäumen finden zunehmende Verwendung in Heizkraftwerken für die Energie- und Wärmegewinnung. Und nicht nur bei den Produzenten finden die vermeintlich vergebens geschlagenen Bäume eine sinnvolle Verwendung, auch bei Wildgehegen, Tierparks und Zoos ist das Nadelgrün gerne gesehen.
Tiere haben den natürlichen Weihnachtsbaum zum Fressen gern
Für manche Tiere sind die Bäume wegen des süßen Harzes ein echter Leckerbissen. Schafe, Ziegen und auch Elefanten knabbern gerne an den Bäumen herum. Sorgfältig von Baumschmuck befreit, eignen sich ehemalige Weihnachtsbäume also als Snack für so manchen Vierbeiner. Auch Pferde knabbern gerne mal an einem Zweig! Zoos hingegen nutzen aus Sicherheitsgründen ausschließlich Bäume von Händlern, die nicht verkauft worden sind. Manche Angelvereine verwenden die umgekehrten Bäume kreativ als Brutstätte für Fische.
Gartenfans mulchen mit den geschredderten Ästen des ehemaligen Christbaums die Erde unter Hecken und nutzen den entasteten Stamm im Frühjahr als Rank- und Kletterhilfe.
Basteltipps
Schwedenfeuer
Das Schwedenfeuer, auch Holzscheitfackel oder Finnenkerze genannt, gibt es schon seit dem Dreißigjährigen Krieg. Damals sorgte der Kamineffekt des Schwedenfeuers dafür, dass die schwedischen Soldaten kein Feuerholz mitführen mussten, sondern auch frisch geschlagenes Holz für die Licht- und Wärmegewinnung einsetzen konnten. Durch Einschnitte in das Holz kann Sauerstoff von unten an das Feuer strömen – so entsteht ein guter, gleichmäßiger Abbrand und „Zug“, wie in einem Kamin. Das Schwedenfeuer eignet sich hervorragend für harziges Nadelgehölz. Trockenes Holz brennt besser – daher den Stamm über den Sommer trocknen lassen und erst im nächsten Winterhalbjahr verarbeiten.
Für den Schmuckständer verschrauben Sie einen Abschnitt des Stammes mit einer Bodenplatte – so können Ringe und Halsketten an die „Äste“ gehängt werden. War das Holz der Witterung ausgesetzt, löst sich nicht nur die Rinde fast von allein – das Schmirgeln können Sie sich auch sparen. Der Schmuckständer erhält durch die Witterungseinflüsse einen trendy Used-Look bzw. Shabby-Chic. Natürlich können durch Farben – wie in unserem Beispiel Weiß – andere modische Akzente gesetzt werden.
Auf der Website www.vnwb.de finden sich noch mehr Tipps für kreatives Upcycling, zum Beispiel, um aus dem Baum einen Küchenquirl oder Kleiderhaken herzustellen.
Statt Tannenstrauß oder Kerzengesteck können Sie und Ihre Kinder sich auch an einer Miniatur-Winterlandschaft freuen! Es gibt zauberhafte Häuschen, Glühweinstände und vieles mehr im Puppenhaus-Format, die Sie sich zu Ihrem eigenen Weihnachtsdorf zusammenstellen können.
Selbst der größte Bücherliebhaber muss sich irgendwann von einigen Büchern trennen – sei es, dass einfach kein Platz mehr in der Wohnung ist, sei es, dass Sachbücher veraltet sind, sei es, dass man weiß, das man sie nie wieder lesen wird. Kann man sich trotzdem nicht trennen, schenkt man ihnen ein neues Leben als tolle Bastelgrundlage!
Gartenmöbel können wahnsinnig teuer sein, dabei können Sie sie mit ein wenig Geschick selbst bauen. Viele tolle Anleitungen finden Sie bereits in unseren Basteltipps und natürlich noch viel mehr in den dazu vorgestellten Büchern!